abgebildet
Sie wollten in den Kampf ziehen, doch durften nicht. 16 Soldaten der israelischen Armee haben ihrem Unmut über die ihrer Meinung nach zu schnell beendete Militäraktion in Gaza bildlich Ausdruck verliehen. Das Foto kursiert derzeit bei Facebook. Darauf liegen die Angehörigen von Infanterieeinheiten auf dem Boden und »schreiben« mit ihren Körpern »Bibi Loser«. Wenig schmeichelhaft für den Regierungschef Benjamin Netanjahu. Offensichtlich waren mehrere Zehntausend Reservisten eingezogen worden. Es kursiert das Gerücht, dass viele Einheiten mehrfach zur Bereitmachung aufgefordert wurden, nur um in letzter Minute wieder nicht zum Einsatz zu kommen. Die Armee zeigte sich allerdings wenig amüsiert ob der originellen Kritik. »Soldaten in Uniform haben keine politische Meinung zu äußern«, hieß es.
Abgefahren
Jetzt fährt er keinen Bus mehr. Ein 38-jähriger Mann aus Ostjerusalem ist Anfang der Woche wegen des Verdachtes auf Spionage festgenommen worden. Der Busfahrer aus dem arabischen Viertel Jabel Mukaber soll der libanesischen Hisbollah Details über Israel verraten haben. Angeblich reiste Haschem Maschahara gemeinsam mit seiner Frau über Jordanien in den Libanon und kontaktierte dort Hisbollah-Agenten. Während seines sogenannten Interviews soll er der Terrorgruppe Details über mögliche Angriffsziele in Jerusalem genannt haben, darunter etwa die Residenz des israelischen Ministerpräsidenten. Als er nach bedeutsamen Zielen in Tel Aviv und Haifa gefragt wurde, antwortete der Busfahrer, dass er sich in diesen Städte nicht auskenne.
Abgenommen
Die Zahl der Frauen, die von Familienangehörigen ermordet wurden, ist stark zurückgegangen. Zum internationalen Tag der Verbannung von Gewalt gegen Frauen vermeldete WIZO, dass es im vergangenen Jahr 26 Prozent weniger Morde in diesem Bereich gegeben habe. 19 wurden Opfer zumeist ihrer Ehemänner. 13 gehörten Minderheiten an. So verloren sechs Emigrantinnen aus Äthiopien, eine aus der ehemaligen Sowjetunion, vier Araberinnen, eine Fremdarbeiterin und eine Frau, die als Flüchtling nach Israel gekommen war, ihr Leben auf diese Weise. Mehr als 10.000 Frauen suchten 2011 wegen gewalttätiger Ehemänner Hilfe bei der Polizei. Die Zahl der Anzeigen wegen Vergewaltigung stieg im selben Jahr um 16 Prozent.
Abgesprochen
Wirbel auf dem israelischen Handymarkt: Newcomer Golan lockt Kunden mit einem günstigen Deal: Wer bis zum Wahltag am 22. Januar einen Vertrag mit dem Mobilfunkanbieter abschließt, telefoniert ein halbes Jahr lang für 49 Schekel, also weniger als zehn Euro. So lange, wie er will. Mit im Paket ist das Surfen im Internet. Bereits im Mai ging die neue Firma mit ihrem 99-Schekel-Angebot in die Offensive. Der französisch-israelische Unternehmer Michael Golan erklärte, dass er die Idee dafür im jüngsten Krieg bekommen habe. »Wir wollten etwas zum Gemeinwohl beitragen. Also haben wir gesagt, lasst uns landesweit für 49 Schekel telefonieren. Und wir haben es getan.« Marktexperten erwarten, dass die Konkurrenz schon bald mit Preissenkungen nachzieht.
Abgeschickt
Kaum jemand in Israel, der sich noch ohne Waze durch Israels Straßendschungel wagt. Jetzt hat die beliebte Navigations-App für Handys eine Erweiterung parat. Titel: »Finden Sie den Weg zu sauberem Wasser«. Die neue Applikation soll Benutzern Auskunft darüber geben, ob ein Strandabschnitt, Fluss oder See in Israel verschmutzt ist. Gedacht ist sie für Wanderer und Familien sowie Autofahrer, die ein kühles Päuschen einlegen wollen. Kreiert haben sie die Erfinder des Original-Apps in Gemeinschaftsarbeit mit der Umweltvereinigung »Zalul«, die sich dem Schutz der Wässer in Israel verschrieben hat. Zalul will vor allem das Bewusstsein in der Bevölkerung schärfen. Seit Beginn der App sind bereits Zehntausende von Warnungen vergeschickt worden.
Abgesichert
Die Mehrheit im Heiligen Land glaubt. Daher wollen die meisten an religiösen Gesetzen festhalten. Eine Umfrage des Gescher-Institutes fand heraus, dass ein Großteil der Israelis zwar für eine Abschaffung des umstrittenen Armeegesetzes ist, das Charedim vom Militärdienst befreit, sich aber gegen die Annullierung von religiösen Regulationen ausspricht. Dazu gehört unter anderem, dass es am Schabbat (mit Ausnahmen) keine öffentlichen Verkehrsmittel gibt und zivile Hochzeiten nicht anerkannt werden. 55 Prozent der jüdischen Bevölkerung sagten »Ja« zu derartigen Gesetzen. 40 Prozent sind dagegen, die meisten erklärten, »solche Regeln bringen die Menschen dazu, Religion zu hassen«.
Abgehalten
Gerade weil es bei ihnen niemand vermutet hätte, schauten die Beamten nach. Israelische Zöllner enttarnten einen Ring von Zigarettenschmugglern – fast in den eigenen Reihen. Der »ernst zu nehmende Vertrauensbruch« kam zutage, als fünf Angestellte des Flughafens untersucht wurden, die ihre Sicherheitsausweise dazu benutzt hatten, Tausende von Zigaretten an den Kontrollen vorbei ins Land zu schmuggeln. Kriminelle Banden bezahlten Reisende in Osteuropa dafür, einen weiteren Koffer mitzunehmen. Die Komplizen in Israel schleusten die Touristen mithilfe ihrer Ausweise durch den Zoll und nahmen den Koffer anschließend in Empfang. »Neben dem Vertrauensbruch ist durch derartige Praktiken die Sicherheit des Landes in Gefahr«, so die Behörden.