Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Konfliktträchtig: die Grabeskirche Foto: Flash 90

Überlegt
Die israelische Wirtschaft soll vorangebracht werden. Und zwar mit Masad. Das duale Cyber-Sicherheitsprogramm ist ein Gemeinschaftsprogramm des Ministerpräsidenten, des Verteidigungsministeriums und der nationalen Cyberbehörde. Es soll Projekte fördern, die sowohl ziviler als auch militärischer Natur sind. Israels Kapazitäten in Sachen Cybertechnologie sollen auf diese Weise ausgeweitet werden. Zunächst werden im kommenden Jahr zwei Millionen Euro für Forschung und Entwicklung vom Staat zur Verfügung gestellt, ein Dreijahresplan sieht Investitionen in Höhe von zehn Millionen Euro vor. Es können sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen und Universitäten an Masad teilnehmen.

Überfordert
Immer mehr Tierarten werden von einem neuen Feind bedroht: dem wilden Hund. In mehreren Gegenden Israels machen regelrechte Rudel die Naturparks unsicher. Sie jagen Gazellen, Hirsche und Haustiere. Die Beamten der Naturparkbehörde fühlen sich überfordert und von den Zuständigen alleingelassen. Denn es gilt striktes Abschussverbot. Also bleibt ihnen keine andere Möglichkeit, als wieder und wieder zu versuchen, die Hunde zu verjagen. Doch mit geringem Erfolg. Denn anders als Wölfe haben diese Vierbeiner keine Angst vor Menschen. Doch jetzt schlagen auch Zoodirektoren Alarm. In der Gegend um Jerusalem etwa bedrohen die Wildhunde sogar vom Aussterben gefährdetes Dammwild.

Übersehen
Zukünftig sollen Besucher der Hauptstadt nicht mehr von Gräbern, sondern von lebendigen Bäumen begrüßt werden. Wie Tageszeitungen berichteten, hat die Jerusalemer Stadtverwaltung vor, den Friedhof an der Straße Nummer eins hinter einer hohen Betonmauer und noch höheren Zypressen zu verstecken. Har Hamenuchot ist der Friedhof des Viertels Givat Schaul und liegt direkt am Eingang der Stadt. Seit 1951 ist die größte Grabstätte Jerusalems im Blick, wenn man von Westen in die Stadt hineinfährt. In den vergangenen Jahren hat Jerusalem Millionen von Dollar investiert, um ihr Image aufzupolieren. Das Projekt soll bereits vom Stadtrat abgesegnet worden sein, und derzeit wird nach einem Landschaftsarchitekten gesucht.

Überzogen
Angeblich schwelt der Konflikt schon eine Weile. Nun hat die Wassergesellschaft einen Schlussstrich gezogen. Jahrzehntelang war die Grabeskirche in der Altstadt von Jerusalem davon befreit, Wasserrechnungen zu bezahlen. Dann aber forderte die Gesellschaft, die das nasse Element zur Verfügung stellt, Bares. Ein Vertreter der Kirche erklärte, nach monatelangen Verhandlungen sei ein Kompromiss gefunden worden, der besage, dass die religiösen Fraktionen innerhalb des Gotteshauses fortan ihre monatlichen Rechnungen begleichen und eine Forderung von fast zwei Millionen Euro im Gegenzug erlassen werden solle. Doch offenbar hat es sich die Wassergesellschaft nun anders überlegt und sperrte prompt das Konto der Kirche.

Übertreten
Eigentlich sollten sie diejenigen sein, die die Politik unter die Lupe nehmen und kritisch über die Männer und Frauen in der Knesset schreiben. Doch immer mehr Journalisten legen den Schreibblock beiseite und wechseln die Seiten. Vier Ehemalige buhlen bei diesen Parlamentswahlen um die Gunst der Wähler. Allen voran Scheli Jachimowitsch, die ihre Jobs bei Rundfunk und TV schon vor einigen Jahren gegen den Vorsitz der Arbeitspartei getauscht hatte. Nachrichtensprecher und Kolumnist Yair Lapid gründete gar seine eigene Partei, »Es gibt eine Zukunft«. Nun gehen auch Ofer Schelach und Eytan Schwartz in die Politik, ebenfalls beide aus Funk und Fernsehen bekannt.

Überwacht
Haifa wird Teil eines europäischen Projektes zur Reduzierung der Luftverschmutzung. Die Großstadt im Norden des Landes ist bekannt für ihre bedenkliche Luftqualität wegen der chemischen Industrieanlagen am Hafen. CITI-SENSE soll die Lebensqualität der Einwohner verbessern, indem an verschiedenen Orten in der Stadt Sensoren angebracht werden, deren Messergebnisse überwacht werden. Das Hauptquartier des Projekts ist in Norwegen. Neben der israelischen Hafenstadt nehmen Belgrad, Ljubljana, Oslo, Barcelona, Ostrava, Edinburgh, Wien und Bilbao teil. Das Budget beläuft sich auf mehr als zwölf Millionen Euro.

Nahost

Erster Besuch nach mehr als 50 Jahren

Begeisterung: Eine drusische Delegation aus Syrien reist nach Israel und trifft sich mit dortigen Gemeindemitgliedern

von Sabine Brandes  16.03.2025

Washington/Sanaa/Tel Aviv

Trump befiehlt Angriffe auf Huthi-Miliz im Jemen

Mit dem Gaza-Krieg begannen auch Attacken der Huthi auf Israel und auf Schiffe im Roten Meer. Von Gegenangriffen im Jemen ließ sich die Miliz nicht beeindrucken. Nun will sie der US-Präsident brechen

von Lars Nicolaysen  16.03.2025

Israelhass

Website veröffentlicht Namen von IDF-Soldaten

Ein kanadischer Journalist hat eine Datenbank mit 85 Kanadiern erstellt, die dem israelischen Militär gedient haben sollen. Offenbar will er damit Druck auf die kanadische Regierung ausüben

 15.03.2025

Washington/Tel Aviv/Gaza

USA machen Druck auf Hamas - Israel prüft weitere Schritte

Die USA legen im Gaza-Konflikt einen neuen Vorschlag auf den Tisch. Doch die Hamas geht nur teils darauf ein - die Angehörigen der Geiseln müssen weiter bangen

 15.03.2025

Gaza/Tel Aviv

Ehemalige Hamas-Geisel berichtet über schwerste Misshandlung

Der junge Mann wurde in einer winzigen unterirdischen Zelle festgehalten, immer wieder geschlagen und gedemütigt. Den schlimmsten Moment seines Lebens erlebte er ausgerechnet an seinem Geburtstag

von Sara Lemel  14.03.2025

Gaza/Tel Aviv

Hamas will eine Geisel freilassen und vier Tote übergeben

Die Terrororganisation sagt, sie habe einen Vorschlag der Vermittler akzeptiert. In diesem Rahmen will sie demnach weitere aus Israel Entführte aus ihrer Gewalt entlassen

 14.03.2025 Aktualisiert

Tel Aviv

»Ich bin Omer Schem-Tov und ich bin frei«

Omer Schem-Tov berichtet erstmals über die schlimmste Phase seiner Geiselhaft in Gaza - und fordert die Freilassung aller Entführten.

von Cindy Riechau  14.03.2025

Nahost

US-Vermittler legt Vorschlag für Verlängerung der Waffenruhe vor

Laut Witkoffs Plan käme zuerst nur eine Handvoll Geiseln frei. Was wird aus den übrigen?

 14.03.2025

Israel

Bernard-Henri Lévy sagt aus Protest Teilnahme an Konferenz in Israel ab

Der Schritt des französischen Philosophen erfolgte aus Protest gegen die Einladung der zwei rechten französischen Politiker Jordan Bardella und Marion Maréchal

von Michael Thaidigsmann  13.03.2025