Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Vernetzt, verlernt, verstorben

von Sabine Brandes  24.09.2012 16:40 Uhr

Ikone: Chaim Hefer sel. A. Foto: Flash 90

Vernetzt, verlernt, verstorben

von Sabine Brandes  24.09.2012 16:40 Uhr

Versagt
Durch das Chaos auf dem Sinai und den Mangel an Kommunikation zwischen Jerusalem und Kairo muss Israel auch diesmal an Sukkot wieder ohne Palmzweige vom Sinai auskommen. Bereits in den vergangenen zwei Jahren war der Export von den Ägyptern untersagt worden – ohne Angabe von Gründen. Zuvor waren jeweils bis zu 700.000 Lulawim, die zu den traditionellen vier Arten gehören, in den jüdischen Staat geliefert worden – etwa 40 Prozent der benötigten Menge. Doch die einheimischen Anbauer sorgten vor und erhöhten ihre Produktion rechtzeitig. Sie versichern, dass es für jede Sukka in Israel einen Lulaw geben werde und sogar welche für den Export übrig blieben.

Verschwommen
Israel ist berühmt für seine lange Badesaison. Fast das ganze Jahr hindurch planschen die Menschen an den Stränden des Landes. Für Sicherheit in den Fluten sorgen städtische Bademeister. Seit drei Monaten jedoch liegen die mit der Verwaltung von Tel Aviv im Clinch. Daher will die Stadt von Oktober bis April nur noch eine Station, am Bograschow-Strand, öffnen. Im vergangenen Winter waren es noch fünf. Nur die wenigsten Badegäste lassen sich vom Fehlen der wachsamen Augen abhalten und gehen trotzdem ins Wasser. »Doch das Meer ist unberechenbar und gefährlich, die Leute sind sich dessen aber nicht bewusst«, klagt ein Bademeister. Auch Ratsmitglieder warnen, dass diese Politik die Badenden gefährdet.

Verstorben
Er war eine der ganz großen Kulturikonen Israels. Der Poet, Publizist und Liedermacher Chaim Hefer starb nach langer, schwerer Krankheit am vergangenen Dienstag im Alter von 86 Jahren in Tel Aviv. Er war der Gründer der Chizbatron, der ersten Unterhaltungstruppe der Armee. Hefer wurde 1925 in Polen geboren und wanderte 1936 mit elf Jahren ins damalige Palästina ein. Schon in der alten Heimat lernte er Hebräisch. Vor der Staatsgründung trat er mit 17 der Palmach bei. Seine Karriere dauerte mehr als sechs Jahrzehnte an, er schrieb Stücke für sämtliche Größen des israelischen Showbiz, von Sascha Argov über Jaffa Jarkoni bis zu Joram Gaon. Viele seiner Lieder wurden im Laufe seines Lebens zu Hymnen des jüdischen Staates, etwa »Rosa« oder »Hayu Zmanim«. Hefer schrieb auch Songs für Musicals, darunter den Hit »Kazablan«. Auch als Journalist machte er sich einen Namen. Sänger Arik Einstein sagte während der Beisetzung: »Ich bin sehr traurig, dass er von uns gegangen ist, doch seine großartige Hinterlassenschaft tröstet mich.«

Verflogen
Fast wäre es ins Auge gegangen. Zwei erfahrene Piloten der israelischen Luftwaffe (IAF) sind nur knapp einem Zusammenstoß in der Luft entkommen. Die Männer hielten eine Übung ab, bei der sich ihre Maschinen bis auf 100 Meter annäherten. Bei der Geschwindigkeit der F16-Lightning-Jets könne bereits eine minimale Abweichung zu einer Kollision führen, so ein Militärexperte. Die Armee hält diesen Verstoß gegen Sicherheitsregeln für gravierend und kündigte disziplinarische Maßnahmen für die beiden Piloten an. Zudem müssen sämtliche Piloten jetzt an einem zweistündigen Auffrischungskurs und einem eintägigen Sicherheitstraining teilnehmen.

Vernetzt
Findigen Inspekteuren ins Netz gegangen ist ein Jerusalemer Ladenbesitzer. Avi Binjamin von »Kippah-Man« auf der Ben-Jehuda-Straße muss sich wegen der Kopfbedeckungen mit dem Superhelden Spider-Man vor Gericht verantworten. Der Comic-Riese Marvel verklagt den Geschäftsmann auf rund 20.000 Euro, weil er den Spinnenmann ohne Lizenz auf seine Kippot sticken ließ. Marvels Anwalt, Amir Ivtsan, hatte einen Tipp bekommen und prompt jemanden in den Laden geschickt, um ein Beweisstück zu erstehen. Der geschockte Binjamin erklärte, dass die Ware in China hergestellt werde und er sie lediglich, wie viele andere Läden auch, verkaufe. Der Anwalt versicherte indes, dass jeder, der die unlizensierten Käppchen anbiete, ebenso verklagt werde.

Verlernt
Wer an der Hebräischen Universität in Jerusalem (HU) studieren möchte, muss jetzt nicht mehr seinen heimischen Schreibtisch verlassen. Die HU bietet ab sofort Fernstudien-Kurse über das Internet an. Diese sind das Ergebnis eines Vertrages mit der Website Coursera, die mehr als 200 Angebote parat hält, darunter in den Bereichen Medizin, Literatur, Informatik und Geschichte. Zunächst will die Universität der Hauptstadt drei Kurse anbieten, darunter einen mit Professor Jonathan Garb vom Mandel-Institut für Jüdische Studien, der 2010 den Israel-Preis gewann. Später soll das Angebot ausgeweitet werden. Die HU ist die erste israelische Hochschule, die an Coursera teilnimmt.

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