Verarbeitet
Nachdem er jüngst beim Radfahren, Baden und Feiern in einem Tel Aviver Club gesichtet wurde, scheint es, als habe Gilad Schalit zumindest äußerlich zur Normalität zurückgefunden. »Er ist wieder der Alte«, beschrieb sein Großvater Zwi den Zustand der ehemaligen Hamas-Geisel vor Kurzem. Jetzt scheint der junge Schalit sogar einen Traumjob an Land gezogen zu haben: Künftig soll er als Basketball-Kommentator für die Tageszeitung Yedioth Ahronoth arbeiten. Acht Monate nach seiner Freilassung wird er regelmäßig Kolumnen über seinen Lieblingssport verfassen. Bald geht es für Schalit über den großen Teich, in die USA, um von den Finalspielen der NBA zu berichten.
Verfemt
Auch innerhalb der Gemeinde israelischer Araber verliert der syrische Präsident Baschar al-Assad rapide an Sympathie. Eine Gruppe aus Tel Aviv ließ jetzt in der überwiegend arabischen Stadt Nazareth Schilder aufstellen, die ihn als »Tier« bezeichnen. »Wir sind zutiefst geschockt über die Massaker und nicht minder geschockt über die Tatsache, dass die Welt Syrien mit Samthandschuhen anfasst«, steht auf einem Plakat der Kampagne. Eine andere Tafel braucht nur wenige Worte, um viel zu sagen: »Der Löwe ist ein Tier«, in Anspielung auf den Nachnamen des Tyrannen, welcher »Löwe« bedeutet. Die Initiatoren der Aktion meinen, dass man nicht länger die Augen vor der Realität des Massenmordes im Nachbarland verschließen dürfe.
Verteuert
Es war kaum anders zu erwarten. Das Kedmi-Komitee, beauftragt mit der Überprüfung von Preisen und Wettbewerb, ist zu dem Schluss gekommen, dass der israelische Markt monopolisiert, konsumentenunfreundlich und überteuert ist. Wenige große Unternehmen bestimmen das Geschäft. Das Komitee, ein Gemeinschaftsprojekt des Finanzministeriums und des Ministeriums für Arbeit, Wirtschaft und Handel wird vom Generalsekretär des Arbeitsministeriums, Scharon Kedmi, geleitet. Die Preisauszeichnung für Lebensmittel sei zudem uneinheitlich, sodass die Kunden nur schwer Vergleiche anstellen könnten. Zwei große Ketten würden das Supermarktgeschäft dominieren.
Verraucht
Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind Passivraucher – und damit ähnlichen Gefahren ausgesetzt wie jene, die aktiv am Glimmstengel ziehen. Eine neue Studie des Gesundheitsministeriums zeigt zwar, dass nur noch etwa 20 Prozent aller Israelis rauchen, die Zahl derer, die dem blauen Dunst regelmäßig ausgesetzt sind, jedoch vergleichsweise hoch ist. Die leitende Toxikologin des Ministeriums, Tamar Berman, untersuchte 248 Nichtraucher über 18 Jahre an fünf verschiedenen Orten des Landes. Urinproben zeigten, dass um die 60 Prozent erhöhte Cotinin-Werte (Abbauprodukt von Nikotin) aufwiesen. Obwohl die nicht so hoch sind wie bei aktiven Rauchern, kann das Alkaloid sogar in geringen Dosen Krebs und andere Krankheiten auslösen.
Verfehlt
Noch einmal davongekommen. Zum achten Mal ist der führende Kriminellenboss Israels, Nissim Alperon, knapp dem Tod entkommen. Er blieb unversehrt, als eine Bombe in seinem Auto explodierte. Sein Kompagnon wurde bei dem Anschlag vor Alperons Haus in Ramat Gan bei Tel Aviv leicht verletzt. Die ermittelnden Behörden gaben an, dass er nicht überlebt hätte, wäre er ein wenig länger in seinem Pkw geblieben. Es ist nicht der erste Anschlag, den der Gangster übersteht. Bereits 2000 und 2006 hatten es Rivalen mit Bomben auf ihn abgesehen. Doch Alperon scheint mehr als nur einen Schutzengel angeheuert zu haben. Vor neun und vor fünf Jahren entkam er jeweils gleich zwei Mordversuchen. 2007 vereitelten Polizisten sogar in letzter Minute einen Anschlag in seinem Haus, wobei einer der Beamten verletzt wurde – Alperon bekam jedoch keinen Kratzer ab.
Verbrannt
Bei einem Brandanschlag auf die Moschee des Dorfes Jaba nahe der Stadt Ramallah im Westjordanland entstand am Dienstagmorgen Sachschaden. Die unbekannten Täter sprühten zudem Slogans auf Hebräisch an die Wände, unter anderem »Ihr zahlt den Preis« und »Ulpana-Krieg« – eine Anspielung auf die bevorstehende Evakuierung von fünf Gebäuden in der jüdischen Siedlung Beit El. Premierminister Benjamin Netanjahu verurteilte den Anschlag: »Dies ist eine Tat von intoleranten und unverantwortlichen Hooligans, die schnellstmöglich vor Gericht gebracht werden sollen.« Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte, dass derartige Taten das Leben in der Gegend gefährden und die Autorität der Armee untergraben.
Verreist
Der Grüne Prinz ist in Israel. Vor zwei Jahren veröffentlichte Mosab Yousef seine Autobiografie Sohn der Hamas, in der er beschreibt, wie er der Terrororganisation abschwor und Agent des jüdischen Staates wurde. Jetzt ist er zurück. Seinen Spitznamen brachten ihm damals die charakteristische Farbe der Hamas sowie sein Stammbaum ein. Der Sprössling des inhaftierten Scheichs Hassan Yousef ist zu einer Pro-Israel-Tour auf Einladung des drusischen Knessetmitglieds Ayoob Kara (Likud) gekommen. Der bestätigte, dass Yousef an verschiedenen Universitäten und sogar in der Knesset Vorträge halten wolle. Die Hamas, die den einstigen Zögling heute als Verräter ansieht, gab keinen Kommentar zur Reise ab. 2010 gewährten die USA Yousef politisches Asyl.