Enttarnt
Die Internetsicherheitsfirma Kaspersky hat einen Cyber-Spionage-Wurm enttarnt. Die Malware »Flame« ist entwickelt worden, um sensibles Material zu sammeln, hauptsächlich in nahöstlichen Ländern. Es sei die höchstentwickelte Internetwaffe aller Zeiten, so Kaspersky. Der Virus habe bereits Computer im Iran, der Westbank, Syrien, Libanon, Ägypten, Saudi-Arabien und dem Sudan befallen. Die Firma beschreibt ihn als »kompliziertes Angriffs-Werkzeug«. Er sei weitaus komplexer als Duqu, das im Juni 2010 benutzt worden war, um den Stuxnet-Virus in iranische Computer zu senden. Damals hatte der Iran zugegeben, dass Stuxnet die Zentrifugen in der Atomanlage von Natanz beschädigt hatte.
Entsetzt
Premierminister Benjamin Netanjahu hat sein Entsetzen über die neuerlichen Massaker im Nachbarland Syrien zum Ausdruck gebracht. Am vergangenen Wochenende waren in der Stadt Houla mindestens 116 Menschen getötet worden. Unter den Toten waren auch Dutzende von Kindern. »Der Iran und die Hisbollah sind untrennbare Teile der syrischen Gräueltaten – und die Welt muss endlich etwas gegen sie unternehmen«, forderte der Regierungschef.
Entwickelt
Von wegen Leben auf dem Pulverfass! Israel ist auf einem hervorragenden achten Platz des Zufriedenheits-Index der OECD gelandet. Der Index misst, wie glücklich die Menschen in entwickelten Ländern sind. Wie bereits in den vergangenen Jahren herrschte auch 2011 ein starker Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Wohlstand, Gesundheit und stabilen sozialen Konditionen. Auf dem allgemeinen »Besser Leben Index« allerdings schnitt das Heilige Land nicht so gut ab und wurde lediglich 25. unter 36 Nationen. Gemessen wurde in elf Kategorien, von Gesundheit über die tägliche Arbeit bis zur Lebenserwartung.
Entfesselt
Bei einer Demonstration im Süden Tel Avivs ist es in der vergangenen Woche zu Ausschreitungen gegen afrikanische Flüchtlinge gekommen. Etwa 1.000 Bewohner des Stadtteils Hatikwa waren auf die Straße gegangen, um gegen die große Anzahl an Asylsuchenden in ihrer Gegend zu protestieren. Besonders die Regierung wurde für ihr »Nichtstun« lautstark kritisiert. Nach einer Weile wurde die Demonstration gewalttätig, in verschiedenen Geschäften von Flüchtlingen wurden Scheiben eingeschlagen, ein Laden wurde geplündert, Afrikaner wurden bedrängt und bedroht. Einige Politiker gossen Öl ins Feuer des Hasses. Die Knessetabgeordnete Miri Regew (Likud) etwa bezeichnete die Flüchtlinge als »Krebsgeschwür«.
Entschlossen
Die Fruchtbarkeitsrevolution hat Israel erreicht. Hunderte von israelischen Frauen wollten nicht auf ihre biologische Uhr hören. Stattdessen möchten sie ihre Eizellen einfrieren lassen, um auch im höheren Altern noch die Möglichkeit zu haben, Kinder zu bekommen. Die Nachfrage nach der neuen Methode wächst rapide. Im September 2010 hatte das Gesundheitsministerium einer Politik zugestimmt, die das Einfrieren von Eizellen – auch aus nicht-medizinischen Gründen – erlaubt. Zuvor war dies le-
diglich bei Krankheit, etwa Krebs, möglich. Neue Methoden erlauben es jetzt Frauen im Alter von 30 bis 41 Jahre, ihre Eizellen einfrieren und sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsetzen zu lassen. Allerdings kostet die Prozedur mehrere Tausend Schekel.
Entschieden
Zwei Polizisten sind angeklagt, den Tod eines Palästinensers durch unterlassene Hilfeleistung verursacht zu haben. Vor vier Jahren wurde Omar Abu-Jribran tot neben der Straße in der Nähe der Atarot-Kreuzung gefunden. Der Mann aus Gaza war zwei Wochen zuvor in einen Autounfall mit einem gestohlenen Wagen verwickelt gewesen. Er war zunächst im Scheba-Krankenhaus behandelt und dann an die Polizei übergeben worden. Entgegen der polizeilichen Richtlinien hatte der Leiter der Polizeistation entschieden, den Mann in die palästinensischen Gebiete zurückzuschicken. Die Polizisten Assaf Yekutieli und Baruch Peretz fuhren Abu-Jribran bis an die Straße und ließen ihn dort ohne Essen und Wasser zurück. Zwei Tage später fand man ihn tot – im Krankenhaus-Pyjama und mit einem Katheter in seinem Körper.
Entdeckt
Einen wahren Schatz haben israelische Archäologen jetzt aus der Erde geholt. In der Ausgrabungsstätte von Megiddo fanden sie 3.000 Jahre alte goldene Juwelen mit Perlen, darunter Ohrringe und Fingerringe. Sie waren in einem Krug aus Keramik versteckt. Israel Finkelstein von der Universität Tel Aviv erklärte, dass der Fund einen seltenen Blick in die kanaanitische High Society erlaube. Der Schmuck gehörte mit großer Wahrscheinlichkeit einer Familie, »und wir können davon ausgehen, dass sie zu der regierenden Elite gehörte«. Der Schatz sei einer der wertvollsten Funde aus der Bibel-Ära, die jemals aus der Erde geholt worden seien.