Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Eimer voll: frisch geerntete Gurken aus israelischem Anbau Foto: Marco Limberg

Generalin
Zum ersten Mal in der Geschichte der israelischen Armee, Zahal, ist eine Frau zum General ernannt worden. Orna Barbivai ist der Rang des Generalmajors am vergangenen Donnerstag von Staatschef Benny Gantz verliehen worden. Barbivai arbeitet bereits viele Jahre im Personaldirektorium der Armee, jetzt übernahm sie die Leitung der Abteilung. Sie sagte den Medien, dass sie sehr aufgeregt sei und hofft, dass ihrer Nominierung viele andere von Frauen folgen werden. »Es ist ein glücklicher Tag für mich.« Premierminister Benjamin Netanjahu gratulierte der frisch gebackenen Generalin per Telefon und erklärte, dass es ein »großer Schritt für die israelische Gesellschaft und ein Zeichen für alle Nationen« sei.

Gurken
Nach den Todesfällen durch den Ehec-Keim in Deutschland überlegt die israelische Landwirtschaftsexport-Vereinigung Agrexco, wieder Gurken nach Westeuropa zu exportieren. Bis vor einer Weile gab es das grüne Gemüse mit israelischem Stempel in Deutschland, Griechenland und auf einigen anderen Märkten. Dann aber wurde die Konkurrenz aus Spanien und Marokko zu stark. Bislang wird angenommen, dass das Virus durch spanische Gurken eingeschleppt wurde. Noch ist unklar, ob das Gemüse in den Plantagen oder während des Transportes verseucht wurde. Einige Experten vermuten, dass es durch die Bewässerung mit gereinigten Abwässern geschehen sein kann, was in Europa verboten ist. In Israel wird die fortschrittliche Tröpfchenbewässerung angewandt. Dadurch kommt das Obst oder Gemüse gar nicht mit dem Wasser in Berührung. Außer wenigen Endivien aus Belgien und holländischen Zwiebeln importiert der kleine Nahoststaat kein Gemüse aus Europa.

Tanker
Die Nachricht sorgte für einen Sturm in Wirtschaftskreisen: »Israelische Schifffahrtsgesellschaft auf schwarzer Liste des US-Außenministeriums wegen Handels mit dem Iran«. In der vergangenen Woche veröffentlichte das Ministerium den Vorwurf, das Unternehmen der Ofer-Brüder habe die wirtschaflichen Sanktionen gegen die islamische Republik verletzt. Im Zentrum der Geschichte steht der Öltanker »Raffles Park«, der einst den Ofers gehörte und später als Teil der Flotte der iranischen nationalen Schiffahrtsgesellschaft auftauchte. Angeblich soll die Ofer-Tochtergesellschaft Tanker Pacific Ltd. den Tanker an die Iraner veräußert haben. Dazu gab es Meldungen, dass sieben Schiffe der israelischen Mogule Sammy und Yuli Ofer in den vergangenen Jahren an iranischen Häfen angelegt hätten. Der Sprecher des US-Außenministeriums erläuterte, dass sie die Angelegenheit ausgiebig geprüft hätten und die Ofer Group verantwortlich für den Verkauf an die Iraner sei. Ein solcher Handel unterstütze die iranische Energieindustrie. Deren Profite werden zum Teil für die Entwicklung des Atomprogrammes verwandt. »Wir haben niemals einen Tanker an den Iran verkauft«, erklärte Ofer Brothers in einer Pressemeldung. Knessetmitglieder verlangen Aufklärung.

Rauchverbot
Schon seit einer Weile qualmt es in den öffentlichen Gebäuden Israels nicht mehr. Auch Bars und Kneipen sind zigarettenfreie Zonen. Passend zum »No Tobacco Day« soll jetzt sogar nicht mehr überall auf der Straße geraucht werden dürfen. Das Kabinett gab nun grünes Licht für eine Reihe von Gesetzesänderungen, die im Laufe des nächsten Jahres umgesetzt werden sollen. Dazu gehört ein Rauchverbot an überdachten Bushaltestellen sowie auf Bahnhöfen. Cafés und Restaurants mit Außengastronomie dürfen Rauchern nur noch 15 Quadratmeter oder 25 Prozent der Fläche zugestehen. Später werden eventuell noch öffentliche Schwimmbäder, Synagogen, Moscheen und Kirchen sowie Gemeindezentren und Stadien hinzugefügt. Ein Pilotprogramm soll zudem Zigaretten an Oberschulen verbieten. Generell sollen Glimmstängel teurer werden und nicht mehr an Automaten zu haben sein.

Pässe
Die Nachkommen der Jeckes entdecken ihre
deutschen Wurzeln: Schon 100.000 Israelis haben Pässe der Bundesrepublik. Seit 2000 seien von der Botschaft in Tel Aviv mehr als 70.000 Pässe an deutschstämmige Israelis vergeben worden, berichtete die Tageszeitung Yedioth Ahronoth am Dienstag. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es dazu, man könne keine verbindliche Zahl von Israelis mit deutscher Staatsangehörigkeit nennen, da es im Ausland keine Melderegister gebe. Die Zeitung zitierte eine Studie der israelischen Soziologin Sima Zalcberg von der Bar-Ilan-Universität bei Tel Aviv, die die Zahlen gesammelt habe. Anlass seien die im Juni geplanten Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Einwanderungswelle der deutschen «Jeckes» ins damalige Palästina.

mit dpa

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