ausgebetet
Barak Tamir, religiöser Offizier der israelischen Armee, wollte Pessach besonders schick sein. Im neuen T-Shirt der Modemarke Castro spazierte er in den Feiertagsgottesdienst seiner Synagoge. Im Anschluss wies ihn jemand darauf hin, dass auf seinem Oberteil das christliche Gebet »Vaterunser« stand. Tamir schrieb daraufhin auf Facebook: »Jeder kann tragen, was er möchte. Aber ich habe ein Problem damit, dass eine israelische Firma unterschwellig christliche Botschaften verbreitet, die sie auf ihre Waren druckt und die Leute damit rumlaufen lässt.« Castro erwiderte, ihre Designer zögen Inspirationen aus verschiedenen Kulturen. Der Aufdruck sei eine Art gotische Darstellung gewesen und keine religiöse. Tamir durfte das Shirt dennoch umtauschen.
ausgezogen
Der Verteidigungsminister ist ausgezogen, die Luxuswohnung im Akirow-Turm ist verkauft. »Meine Frau und ich haben gemerkt, dass wir das Apartment veräußern sollten, weil das Leben darin uns von einem Großteil der Bevölkerung entfernt.« Und da er ins Licht der Öffentlichkeit zurückgekehrt ist, wolle er die Kommentare hierzu nicht ignorieren, so Ehud Barak weiter. Das Heim wechselte für mehr als fünf Millionen Euro den Eigentümer, angeblich machte der Minister beim Verkauf einen sechsstelligen Gewinn. Nun zieht das Ehepaar Barak/Priel in eine Wohnung, für die es stattliche 6.000 Euro monatlich auf den Tisch legen muss. Allerdings nur, bis die neuen vier Wände im Nobelgebäude Assuta an der Tel Aviver Jabotinskystraße fertiggestellt sind.
AUSGEWÄHLT
Ihre Wunschdestination war es nicht. Nach der freundlichen Einladung über Facebook jedoch konnte DJane Winnie Pootz gar nicht anders als zusagen. Und so ging es in der vergangenen Woche nach Aserbaidschan. Die derzeit heißeste DJane Israels legte in einem der drei einzigen großen Clubs der Hauptstadt Baku auf. Die Organisatoren des muslimischen Landes hatten die Israelin ausgewählt, um die Werbetrommel für den Gesangswettbewerb Eurovision im nächsten Monat zu rühren. Die DJane, mit bürgerlichem Namen Inbar Russo, hatte vor der Reise arge Bauchschmerzen. »Ich wusste nichts über diesen Ort«, gab sie zu. Doch spätestens, als das Team des Clubs sie in T-Shirts mit Israelflagge begrüßte, spürte sie: »Es ist gut, hier zu sein.«
Ausgestellt
Nicht mehr nur in natura zu bewundern: An den Schmuckstücken des Israel-Museums können sich Kulturbegeisterte ab sofort auch virtuell erfreuen. Die Jerusalemer Institution ist der neueste Partner von »Google Art«, wo mehr als 30.000 Objekte von Museen in der ganzen Welt in hoher Auflösung zu bestaunen sind. Aus der israelischen Hauptstadt stehen 500 Exponate im Netz. Besucher können durch das Angebot surfen, die Bilder ansehen und erhalten zudem Hintergrundinformationen zu Stücken und Künstlern. Zu sehen sind unter anderem Titus’ Bronzemedaille aus dem Jahr 80 u.Z. und das berühmte Gemälde »Wasserlilien« von Claude Monet.
Ausgespendet
Der Verdacht wiegt schwer: Angebliche Veruntreuung von Spenden, Betrug und Geldwäsche sollen auf das Konto von vier Mitarbeitern der Wohltätigkeitsorganisation Hazon Yeshaya gehen. Für einen leitenden Angestellten ordnete das Gericht eine Verlängerung der Untersuchungshaft um sieben Tage an. Die ermittelnden Behörden verhängten eine Nachrichtensperre, wodurch die Namen der Festgenommenen derzeit nicht veröffentlicht werden dürfen. Hazon Yeshaya erhielt Spenden in Millionenhöhe, die an Bedürftige und Holocaust-Überlebende gehen sollten. Es wird vermutet, dass große Teile davon jedoch nie bei den Adressaten ankamen.
Ausgegraben
Das nationale forensische Institut in Tel Aviv will Gewebeproben und Organe von Verstorbenen begraben, die zu medizinischen Zwecken entnommen wurden. Im Programm mit dem Namen »ehrenvolle Bestattung« sollen um die 8.000 Behältnisse in Massengräbern beigesetzt werden. Familien, die wünschen, dass die Proben ihres Angehörigen mit den restlichen sterblichen Überresten begraben werden, können beantragen, dass das bereits existierende Grab – für Tausende von Schekeln – geöffnet wird. Religiöse Experten sowie psychologische Betreuer werden dabei anwesend sein. Wie die Zeitung Yedioth Ahronoth berichtete, sollen sich im Institut auch Gewebeproben von lokalen Berühmtheiten wie Dudu Topaz und Rafi Eitan befinden.
Ausgearbeitet
Keine guten Aussichten. Das Ministerium für Industrie, Handel und Arbeit veröffentlichte jüngst, dass die Anzahl der Arbeitskräfte in den kommenden 20 Jahren stark zurückgehen wird. Bleibt die Beteiligung der verschiedenen Gruppen – Erwachsene, Minderheiten und Haredim – in der Zukunft unverändert, wird die Größe der Erwerbsbevölkerung um sechs Prozent sinken. Nach Angaben des Ministeriums liegt es an zwei demografischen Trends: Zum einen wird die Zahl der Arbeitenden, die 30 Jahre lang permanent gestiegen war, kleiner. Zum anderen werden sich jene Gruppen vergrößern, die traditionell zu den weniger häufig Beschäftigten gehören, darunter Beduinen und ultraorthodoxe Juden.