Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Lernstube in Mea Schearim Foto: Flash 90

Überschritten
Für den Bau dieser Häuser wird die grüne Linie überschritten: Die Ausschreibungen für mehr als 1.000 Häuser in Ostjerusalem und im Westjordanland werden in den nächsten Tagen veröffentlicht, gab das Bauministerium am Sonntag bekannt. 500 Einheiten sollen in Har Homa im Osten der Hauptstadt errichtet werden, 180 in Givat Ze’ev und 348 in Beitar Illit südlich von Jerusalem. Das Ministerium bestätigte, dass die Entscheidung mit der Erklärung des Premierministers nach der Aufnahme der Palästinenser in die UNESCO zu tun habe. Allerdings habe Israel sich bemüht, über die geplante Bautätigkeit zu einem politisch weniger sensiblen Zeitpunkt zu informieren, meinen Insider. »Keine Verhandlungen mit den Palästinensern und keine Häuser – das geht nicht«, sagte Bauminister Ariel Attias.

Überteuert
Es wird teuer auf israelischen Tellern. Wie in den meisten mediterranen Ländern sind auch hier die Menschen daran gewöhnt, zu fast jeder Mahlzeit frisches Gemüse zu sich zu nehmen. Doch dieser Tage sind einige Produkte so teuer geworden, dass viele sie sich nicht mehr leisten können. Normale Tomaten und Auberginen kosten sogar mehr als ihre Verwandten aus Biolandbau. Sonst muss man für die ökologisch wertvollen Produkte bis zu 50 Prozent mehr berappen. Gründe sind die täglich schwankenden Preise auf dem gewöhnlichen Markt und die stabilen auf dem biologischen. Suppenküchen verteilen jetzt im ganzen Land Gemüsepäckchen, um die Versorgung mit Vitaminen auch bei der ärmeren Bevölkerung zu sichern.

Unterrichtet
Lediglich 40 Prozent aller Oberschulen für ultraorthodoxe Schüler unterrichten Hauptfächer wie Englisch und Mathematik, so das Zentrale Statistikamt Israels. Auf dem obligatorischen Lehrplan stehen zudem Hebräisch, Geschichte, Geografie, Staatsbürgerkunde, Biologie und anderes. Während religiöse Mädchen in der Regel einen breit gefächerten Unterricht genießen, gibt es für Jungs oft nicht viel außer den »Heiligen Fächern« wie Tora und Talmud. Viele Jeschiwot erhielten 2008 eine Ausnahmegenehmigung, die besagt, dass keines der Hauptfächer unterrichtet werden muss. An religiösen Schulen ohne besondere Genehmigung müsste also alles gelehrt werden. Allerdings gibt das Bildungsministerium an, es habe keine Möglichkeit, zu prüfen, ob es tatsächlich so ist.

Unterlassen
Vielleicht hätte Israel am Schabbat bald im Dunkeln gesessen. Was Infrastrukturminister Uzi Landau vorgehabt hatte, brachte die säkulare Öffentlichkeit jedoch auf die Palme. Landau hatte einen Gesetzesvorschlag für »koscheren Strom« eingebracht, der rabbinischen Autoritäten die Macht über die Stromproduktion übergeben hätte. Nach massiven Protesten am Wochenende nahm der Minister jedoch Abstand von der Idee. Da der nationale Stromhersteller IEC den Schabbat nicht einhält, um auch am jüdischen Feiertag Elektrizität zu produzieren, benutzen viele Haredim über das Wochenende Generatoren. Diese stellten ein großes Sicherheitsrisiko dar, erläuterte der Minister. Dennoch wolle er den Status Quo nicht antasten.

Übergeben
Die zweite Phase des Gefangenenaustauschs zwischen Israel und der Hamas ist vollzogen. Am Sonntag übergab die Regierung 550 Häftlinge an die Behörden in den palästinensischen Gebieten und Jordanien. Hunderte von Angehörigen warteten auf die Entlassenen mit Fahnen, Tänzen und Gesängen. Keiner dieser Gefangenen hätte eine lebenslange Haft verbüßen müssen. Unter den Befreiten waren 55 Minderjährige und sechs Frauen. Israel hat im Austausch für den mehr als fünf Jahre festgehaltenen Soldaten Gilad Schalit über 1.000 palästinensische Häftlinge freigelassen.

Unterzeichnet
Schon bald soll man wieder frei durchatmen können: Israels erstes nationales Programm zur Luftverbesserung ist vom Umweltministerium unterzeichnet worden. Innerhalb von mehreren Jahren soll die Verschmutzung der Luft im Heiligen Land verringert werden. »Kontaminierte Luft ist für den Tod Hunderter Menschen jedes Jahr verantwortlich«, so Minister Gilad Erdan. Israel, das schon bald das am dichtesten besiedelte westliche Land sein wird, müsse schnell handeln. Zu den Maßnahmen gehört, dass alte Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden, die Förderung von Fahrgemeinschaften, die Anschaffung von umweltfreundlicheren Bussen und Hybrid-Taxis sowie die Umwandlung des Elektrizitätswerks in Aschkelon in ein Zentrum für Naturgas. Außerdem sollen Strafen für industrielle Luftverschmutzer drastisch erhöht werden.

Übergreifend
Auch wenn in Israel das dominierende Lichterfest ganz klar Chanukka ist, so bereitet sich die Stadtverwaltung von Jerusalem dennoch auf Weihnachten vor. Grüße an die christlichen Gemeinden im ganzen Land gingen bereits vor Tagen hinaus. Einige Straßen der Hauptstadt werden mit Lichtern geschmückt, ganze Viertel – darunter das christliche und armenische in der Altstadt – auf Hochglanz gebracht. Auf dem Weg nach Bethlehem sollen Pilger mit bunten Lichtern in festliche Stimmung versetzt werden. Die Verwaltung hat kostenlose Weihnachtsbäume an die christlichen Bewohner verteilt. Bürgermeister Nir Barkat traf sich mit allen geistlichen Oberhäuptern der Gemeinden und wünschte ihnen frohe Weihnachten. Religionsübergreifend trafen sich Juden, Muslime und Christen beim Bürgermeister zum gemeinsamen Empfang.

Jerusalem

Israels Sicherheitskabinett stimmt Geisel-Deal zu

Die Vereinbarung muss noch von der gesamten israelischen Regierung genehmigt werden

 17.01.2025

Nachrichten

Fluglinie, Betrug, Reisewarnung

Kurzmeldungen aus Israel

 17.01.2025

Israel

Israelische Armee geht juristisch gegen ultraorthodoxe Deserteure vor

Die israelische Armee geht gegen strengreligiös-jüdische Männer vor, die sich dem Wehrdienst entziehen. Sie müssen nun als Deserteure mit Sanktionen rechnen

 17.01.2025

Israel

Katz hebt Administrativhaft für Siedler auf

Als Grund für die Maßnahme werden Auswirkungen des Gaza-Deals genannt

 17.01.2025

Gaza-Krieg

Freilassung der Geiseln soll am Sonntag beginnen

Trotz Verzögerungen bei der Ratifizierung des Abkommens mit der Hamas will Israel am derzeitigen Plan festhalten

 17.01.2025

Tel Aviv

Israelis mehrheitlich für Abkommen mit Hamas-Terroristen

Eine Umfrage der Zeitung »Maariv« liefert aufschlussreiche Ergebnisse

von Imanuel Marcus  17.01.2025

Gaza-Krieg

Das sind die Geiseln, die freikommen sollen

In der ersten Phase der Waffenruhe in Gaza sollen 33 Personen nach Israel zurückkehren können. Wie viele von ihnen noch leben, ist jedoch nach wie vor unklar

 17.01.2025

Washington D.C.

Trump will Israel im Fall einer neuen Gaza-Operation unterstützen

Der künftige Präsident will zudem das Momentum des Waffenruheabkommens nutzen, um die Abraham Accords wiederzubeleben

 17.01.2025

Gaza-Krieg

Israel: Einigung über Geisel-Deal steht

Jetzt müssen noch das Sicherheitskabinett und die Regierung des Landes zustimmen

 17.01.2025