Gestürmt
Sie warfen Steine, zündeten Reifen an, sprühten Farbe und schmissen Scheiben ein. 40 bis 50 jüdische Siedler drangen am Dienstag gewaltsam in die Basis der Ephraim-Brigade im Westjordanland ein und wüteten dort etwa eine halbe Stunde lang. Dabei verletzten sie einen Offizier leicht und beschädigten diverse Armeefahrzeuge und -gebäude. Die IDF bezeichnete das Verhalten als »Grenzüberschreitung«. Sprecher Joav Mordechai erklärte, es sei ein Versuch, die Armee mit Gewalt in die Politik zu zerren. Premierminister Benjamin Netanjahu rief noch am selben Tag eine Kabinettsitzung ein, auf der er klarstellte, dass er diese Taten nicht tolerieren werde. »Wir werden scharf darauf reagieren«, sagte er.
Gedankt
Er hat wieder Kraft. Zum ersten Mal äußerte sich der israelische Soldat Gilad Schalit nach seiner Heimkehr öffentlich. In einer Videobotschaft dankte er Hunderten von Aktivisten, die sich 1.941 Tage lang für die Freiheit des von der Hamas Verschleppten eingesetzt hatten. Schalit sagte, dass ihre anhaltenden Aktionen ein entscheidender Faktor für seine Freilassung gewesen seien. »Ich bin jedem Einzelnen von euch so dankbar«, sagte er. »Und werde es für den Rest meines Lebens sein.« Schalit war am 18. Oktober im Austausch gegen mehr als 1.000 palästinensische Häftlinge nach über fünf Jahren Geiselhaft freigelassen worden.
Gewonnen
Eine Goldmedaille für Israel: Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen von drei Gegnerinnen und drei Freundinnen gleichermaßen. Beim RS:X-Windsurfing-Match der Frauen bei der Segelweltmeisterschaft im australischen Perth fuhr die Israelin Lee Korzits ihren Mitstreiterinnen, der Polin Sofia Noceti-Klepacka (Silber) und Marina Alabau aus Spanien, davon. Die freuten sich aber für ihre Freundin. Ebenso Premierminister Benjamin Netanjahu, der Korzits gratulierte und betonte, wie viel Ehre sie dem israelischen Sport mit ihrem Sieg gebracht habe. »Du hast ein enormes Talent bewiesen«, so der Premier, »ich baue darauf, dich bei den Olympischen Spielen in London zu sehen.«
Getrennt
Ungleichheit im jüdischen Staat: Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist in den vergangenen zwei Jahren in Israel stark angestiegen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der OECD. Obwohl sich der Abstand zwischen den Menschen in Sachen Wohlstand in fast allen Mitgliedstaaten vergrößert hat – auch in Deutschland –, sticht Israel besonders hervor: In vielen Ländern der westlichen Welt ist das durchschnittliche jährliche Einkommen der oberen zehn Prozent neunmal so hoch wie das des unteren Zehntels. In Israel ist es sogar 14-mal so hoch. Damit steht Israel auf einer Stufe mit den USA und der Türkei. Ungleichheit sei ein globales Problem geworden, so die OECD-Studie.
Gestoppt
Um den Fluss illegaler Einwanderer aus Afrika zu stoppen, stellt die Regierung zwölf Millionen Euro bereit. Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte bei der Kabinettseröffnung am Sonntag, dass die Massen der Menschen, die durch den Sinai ins Land kommen, »eine große Bedrohung für Israels Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur, Gesundheit und innere Sicherheit« darstellten. Die meisten seien Wirtschaftsflüchtlinge, erklärte er. Zudem will Netanjahu im Februar 2012 nach Afrika reisen, um mit dortigen Regierungen über die Möglichkeiten zur Rückführung von Afrikanern in ihre Heimatländer zu sprechen. Seinen Angaben zufolge halten sich derzeit mehr als 52.000 illegale afrikanische Einwanderer in Israel auf.
Gefunden
Die Wissenschaftler sind ratlos. Drei V-förmige Einkerbungen sind jetzt bei einer Ausgrabung in der Davidstadt unterhalb von Jerusalem gefunden worden. Die jahrtausendealten Markierungen sind jeweils etwa fünf Zentimeter tief und 50 Zentimeter lang. Er habe so etwas noch nie gesehen, bestätigte der Chef der Ausgrabungsaktion, Eli Schukron. »Der Fund ist merkwürdig, aber auch sehr aufregend.« Theorien kursieren bereits viele: Vielleicht dienten die wahrscheinlich mehr als 2.800 Jahre alten Kerben als Halt für eine hölzerne Struktur. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass es sich um rituelle Schnitzereien handelt. Hinweise darauf, was die Vs tatsächlich bedeuten, fanden die Archäologen bei der Grabung nicht.
Gelacht
Ganz und gar nicht witzig fanden Frauenverbände und Knessetabgeordnete die Gags, die Verteidigungsminister Ehud Barak und Armeechef Benny Gantz in der letzten Woche gerissen haben. Eigentlich waren sie auch gar nicht für deren Ohren bestimmt. Dass das sexistische Gewitzel der beiden über Frauen in der Armee dennoch an die Öffentlichkeit gelangte, lag an den laufenden Kameras, die alles mitschnitten. Offenbar hatten Barak und Gantz ob der Belustigung vergessen, dass es sich um einen Pressetermin handelte. Der Stabschef entschuldigte sich mittlerweile und betonte, dass die Witze nicht seiner Weltsicht entsprächen und er sich für die Gleichheit der Soldatinnen einsetze.