Hünengrab
Archäologen vom Tel-Hai-College und der Hebräischen Universität Jerusalem haben einen aufsehenerregenden Fund gemacht. In Obergaliläa identifizierten sie einen gigantischen Dolmen. Diese Steinstrukturen werden auch als Hünengräber bezeichnet. Die Forscher fanden das riesige Artefakt mit einem Durchmesser von 20 Metern inmitten eines Dolmenfeldes. Das Alter schätzen sie auf 4000 Jahre. Auffallend sind die künstlerischen Gravierungen, die an der Decke der Kammer entdeckt wurden, die sich im Dolmen befindet. »Das ist die erste Kunst, die jemals im Nahen Osten in einem Dolmen gefunden wurde«, erklärte Uri Berger von der Antikenbehörde nach dem Fund. Der Archäologe Gonen Sharon hatte die Gravuren zufällig bei einem Besuch des Feldes entdeckt. Sie bestehen aus geraden Linien, die sich in der Mitte der Decke treffen und eine Art Kuppel bilden. Die Muster wurden mit einer neuen dreidimensionalen Scantechnik untersucht.
Strom
Die Regierung hat zugestimmt, den sozial Schwächsten nicht mehr so schnell den Strom abzustellen. Das Programm, das von der Hilfsorganisation Yedid, dem Knessetabgeordneten Eitan Cabel (Arbeitspartei) und den israelischen Elektrizitätswerken auf den Weg gebracht wurde, wird nun in die Tat umgesetzt. Vor allem Holocaust-Überlebenden und Menschen, die ausschließlich von staatlicher Unterstützung leben, soll wesentlich mehr Zeit gegeben werden, um ihre offenen Rechnungen zu begleichen. Zuvor wurde nach einer gewissen Anzahl von Mahnungen allen Schuldnern der Strom abgestellt. Das werde es auch nach wie vor geben, doch viel kontrollierter, so das Stromwerk. Der stellvertretende Leiter von Yedid, Ran Melamed, machte deutlich, dass er die neue Regelung zwar als Fortschritt ansieht, sie aber noch nicht genug sei: »Wir werden weiterhin gegen die Abstellungen protestieren.«
Job
Der ehemalige Botschafter der USA in Israel hat einen neuen Job. Dan Shapiro wird das Institut für Nationale Sicherheit als Gastdozent verstärken. Der Thinktank in Tel Aviv nannte vor allem Shapiros reichhaltigen Erfahrungsschatz während seiner Arbeit als Botschafter und zuvor im nationalen Sicherheitsrat der USA sowie als Berater in auswärtigen Angelegenheiten für den Kongress als Grund für die Einstellung. Shapiro freut sich darauf, »dem professionellen Team beizutreten, das die beste Recherche und politische Analyse in Israel bietet«.
Untersuchung
Die Parlamentarierin Stav Shaffir hat den Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit gebeten, eine Untersuchung einzuleiten. Es geht um den Vorwurf gegen den Abgeordneten Bezalel Smotrich von der nationalreligiösen Partei Jüdisches Haus. Der hatte den umstrittenen Gesetzesvorschlag eingebracht, privates palästinensisches Land rückwirkend zu annektieren, wenn ungenehmigte jüdische Siedlungen darauf gebaut sind. Nach einem Bericht im Fernsehkanal 2 sei auch Smotrichs eigenes Haus in der Siedlung Kedumim wahrscheinlich illegal gebaut worden. Es hieß darin, dass das Land palästinensischen Privatleuten gehören könnte, die nicht entschädigt worden seien. Sollte sich die Berichterstattung als korrekt herausstellen, würde der Abgeordnete von seinem eigenen Vorschlag profitieren. Shaffir bezeichnete das als klaren Interessenskonflikt. »Im Jüdischen Haus glauben sie dass sie den Gesetzgebungsprozess für ihre persönlichen Vorteile ausnutzen und von den Steuerzahlern bezahlen lassen können«, schimpfte sie. »Das ist schändlich!«
Musik
Musik verbindet bekanntermaßen. Das findet auch der israelische Rockstar Aviv Geffen und lud jetzt einen iranischen Künstler nach Israel ein. Der Dissident Shahin Najafi, der aus dem Iran flüchtete, nachdem er unter anderem wegen Blasphemie in seiner Heimat zum Tode verurteilt wurde, und heute in Deutschland lebt, besuchte Geffen fünf Tage lang. Die hebräisch-persische Musik-Fusion vor rund 6000 Zuschauern brachte den Saal zum Kochen. »Ich denke, es ist eine großartige Sache, der Welt zu zeigen, dass wir einfach zusammen auf der Bühne stehen und uns respektieren«, sagte Geffen beim Konzert. Der bloße Kontakt mit Israelis ist für Iraner tabu und kann strikt bestraft werden. »Ich freue mich, dieses Tabu zu brechen«, so der 36-jährige Najafi. »Das ist, was Kunst leistet – sie überwindet Unterschiede und Differenzen.« Er hatte auch eine Botschaft an die Politiker parat: »Hört auf, die Menschen voneinander zu trennen, bevor es zu spät ist!«