Verständnis
Angeblich versteht er es jetzt. Der einstige Staatspräsident und verurteilte Vergewaltiger Mosche Katsav soll gesagt haben, dass er die Gefühle seiner Opfer versteht und alle um Verzeihung bittet. Er unterzieht sich derzeit im Gefängnis einer Psychotherapie für »Schuldleugner«. Katsav, der zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde und bereits fünf davon abgesessen hat, bat bereits zweimal um Begnadigung, die jedoch jedes Mal abgelehnt wurde. Auch jetzt will der 72-Jährige frühzeitig entlassen werden. Das Büro des Staatsanwaltes ließ jedoch wissen, dass es die Therapie nicht für ausreichend halte und erst dann seine Haltung überdenken wolle, wenn eine umfassendere Behandlung abgeschlossen sei.
Schafe
Ein Schafhirte wollte die Steuerbehörde übers Ohr hauen. Er hatte angegeben, dass er all seine Tiere – 280 an der Zahl – verloren habe. Doch die Polizei glaubte dem Mann nicht und ging der Sache nach. Vor Ort fanden die Beamten die Herde wohlbehalten im Stall. Der Mann aus dem Örtchen Beer Tuvia im Süden des Landes und drei seiner Angestellten hüten jetzt keine Schafe mehr, sondern sitzen für die nächste Zeit im Gefängnis.
Drogen
Führende Vertreter der israelischen Antidrogenbehörde haben sich in der Knesset für eine Legalisierung des Besitzes von kleinen Mengen (bis zu 25 Gramm) Haschisch ausgesprochen. Ihrer Auffassung nach sollte Israel dem »Portugal-Modell« folgen, bei dem Drogenbesitz für den Eigenbedarf sowie der Konsum nicht als kriminelles Vergehen, sondern als Gesundheitsproblem angesehen wird. Der leitende Wissenschaftler der Behörde, Yossi Harel-Fisch, erklärte, dass das Modell des südeuropäischen Landes, das 2001 eingeführt wurde, das verlässlichste in ganz Europa sei und einen Rückgang des Drogenkonsums gebracht habe. Gilad Erdan, Minister für öffentliche Sicherheit, indes spricht sich gegen jegliche Legalisierung auch sogenannter weicher Drogen aus.
Religion
Eine neue Untersuchung hat herausgefunden, dass die heutigen Rituale der äthiopischen Juden denen aus der Zeit des Zweiten Tempels entsprechen. Der Forscher Yossi Ziv erklärte, dass das Wissen nirgends niedergeschrieben, doch in seiner originalen, 2000 Jahre alten Fassung mündlich weitergegeben wurde. Die Juden in Äthiopien würden Rituale begehen, die sonst überall verschwunden seien. Viele davon würden sogar konträr zu den modernen Riten stehen, mit den ursprünglichen jedoch übereinstimmen, so der Wissenschaftler. Er stellte seine Ergebnisse kurz vor dem höchsten äthiopischen Feiertag Sigd vor.
Führerschein
Er verschwindet einfach nicht aus den Schlagzeilen. Der berüchtigte Knessetabgeordnete Oren Hazan (Likud) ist wieder einmal in den Nachrichten. Dieses Mal ist ihm für einen Monat sein Führerschein abgenommen worden. Er war auf dem Weg nach Eilat fast doppelt so schnell gefahren wie erlaubt, gab die Polizei an. Hazan nahm das Ticket an und versicherte, zu einer Anhörung zu kommen. Wenige Tage zuvor hatte der umstrittene Politiker in einer Knessetsitzung ein Feuerzeug entfacht und in Bezug auf die Waldbrände gesagt: »Wir werden nicht jedes Blatt untersuchen, ob es Brandstiftung oder der Wind war. Ich sage, dies ist die neue Waffe der Terroristen. Wir müssen der Realität ›Auge um Auge – Zahn um Zahn‹ ins Gesicht sehen.« Das Feuerzeug wurde Hazan von Sicherheitsbeauftragten abgenommen.
Besuch
Eine Delegation von ausländischen Diplomaten soll Israel aus nächster Nähe kennenlernen. Auf Einladung des American Jewish Committee und des israelischen UN-Botschafters Danny Danon kommen in dieser Woche Frauen und Männer aus 14 Nationen, darunter Argentinien, Bulgarien, Kamerun, Mexiko und Uganda, ins Heilige Land. »So werden sie einen echten Eindruck davon bekommen, was Israel ist und wie unsere tägliche Realität aussieht«, sagte Danon vor dem Besuch.
Fische
Sein Aquarium hat ein Wohnzimmer. Eli Fruchter, reich geworden durch eine erfolgreiche Start-up-Firma, hat sein Hobby ins Haus geholt. In einem 30.000-Liter-Tank schwimmen 150 Fische und schwanken Dutzende Korallen in sanften Wellen – und das mitten im Zimmer. Das Aquarium ist sogar groß genug zum Tauchen. Er habe Fische schon immer sehr gemocht, erklärte er sein außergewöhnliches Wohnambiente. Fruchters YouTube-Videos über das wahrscheinlich größte private Aquarium der Welt erzielen Hunderttausende von Klicks.