Trauer
Im Alter von 80 Jahren ist der ehemalige israelische Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer am vergangenen Sonntag gestorben. Der Politiker, der von fast allen Fouad genannt wurde, verließ die Knesset vor zwei Jahren, nachdem er 30 Jahre lang Mitglied der Arbeitspartei gewesen war. Deren Vorsitzender Isaac Herzog nannte ihn auf seiner Facebook-Seite einen mutigen Kämpfer. »Fouad hatte viele Tugenden«, schrieb Staatspräsident Reuven Rivlin. »Er gab die besten Jahre seines Lebens, um unseren Staat aufzubauen und zu verteidigen. Wir erinnern uns an seine Liebe für das Land und alles, was er dafür getan hat.« Ben-Eliezer wurde 1936 im Irak geboren und wanderte schon kurz nach der Staatsgründung mit seiner Familie nach Israel ein. Seine letzten Lebensjahre wurden von schwerer Krankheit und einem Korruptionsskandal überschattet.
Flüge
Fast ohne Unterlass strömten in den Sommermonaten Juli und August die Menschenmassen durch die Abflughalle des Ben-Gurion-Flughafens. Am Mittwoch wurde fast die Vier-Millionen-Grenze erreicht – ein neuer Rekord. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stiegen die Zahlen in den Sommermonaten um neun Prozent. Seit dem Abkommen »Open Skies« zwischen Israel und der EU vor drei Jahren, das auch Anbieter von Billigflügen von und nach Israel zulässt, ist die Zahl der Touristen stetig gestiegen.
Forschung
Forscher der Tel Aviver Universität geben an, den Mechanismus der Metastasen des Melanoms, der aggressivsten Sorte von Hautkrebs, entschlüsselt zu haben. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der Krebs, bevor er von der Epidermis in andere Organe wandert, winzige Blasen aussendet. Die verändern die tieferen Hautschichten, um sie für die Aufnahme der Krebszellen vorzubereiten. Die gute Nachricht ist, dass die Forscher chemische Substanzen entdeckten, die diesen Prozess aufhalten können. Leiterin Carmit Levy von der Sackler-Fakultät für Medizin erklärte: »Wir haben herausgefunden, wie der Krebs sich in andere, weit entfernte Organe ausbreitet, und Wege entdeckt, dieses zu stoppen, bevor Metastasen entstehen.« Die Israelis arbeiteten eng mit Wissenschaftlern des Krebszentrums in Heidelberg sowie den Medizinern der Kliniken Scheba und Wolfson zusammen.
Katzen
Tierfreunde sorgen sich. Straßenkatzen und -hunde leiden unter der Sommerhitze, finden allerdings oft keine Pfützen oder Wasserstellen, um ihren Durst zu löschen. Daher rufen Tierschutzorganisationen die Israelis mit Flyern und Postern dazu auf, den Vierbeinern Schalen mit Wasser in den Garten oder vor die Haustür zu stellen. In mehreren Städten kleben Zettel an Laternen und Hauswänden, die eine kleine Katze zeigen, die zu sagen scheint: »Bitte gebt mir etwas zu trinken!«
Kleid
Aus einem schlichten schwarzen Kleid wurde eine wahre Prinzessinnenrobe. Und das alles durch Salz. Die Künstlerin Sigalit Landau hatte vor zwei Jahren ein Kleid im Toten Meer versenkt und die stetige Veränderung mit Unterwasserbildern dokumentiert. Langsam hatte sich der dunkle Stoff in ein Wunderwerk aus glitzernden Kristallen verwandelt. Landaus Bilder werden derzeit im Marlborough Contemporary Museum in London ausgestellt.
Export
Israel ist Vorreiter in Sachen medizinisches Marihuana. Der Handel boomt so sehr, dass das Landwirtschaftsministerium in Erwägung zieht, bald zu exportieren. »In zwei Jahren werden wir genaue Vorgehensweisen erarbeitet haben, die es noch mehr Bauern ermöglichen, Cannabis anzupflanzen.« Minister Uri Ariel erklärte bereits jetzt, dass er zukünftig Exportanfragen genehmigen werde. Im Juni erst hatte das Parlament neue Regeln verabschiedet, die es Kranken leichter machen sollen, medizinisches Marihuana zu erhalten. Derzeit dürfen es rund 23.000 Patienten, vor allem chronisch Kranke, auf Krankenschein konsumieren.
Fotos
Es kann sein, dass Hillary Clinton schon bald die mächtigste Frau der Welt ist. Ihr Foto werden bestimmte Zeitungen dennoch nicht abbilden. In der Welt der charedischen Medien gibt es keine Bilder von Frauen – egal, wie viel Macht sie auch haben mögen. So wurde bis heute auch nie Angela Merkel gezeigt, selbst wenn über ihre Politik berichtet wurde. Statt des Konterfeis von Hillary druckt die ultraorthodoxe Presse in Israel meist ein Abbild ihres Ehemannes Bill Clinton. Ein säkularer Journalist fragte daher frech in Richtung der größten charedischen Zeitung, Yated Neeman: »Was ist, wenn Hillary gewählt wird? Vier Jahre Bilder von Bill?« Die Zeitung antwortete, dass man die Richtlinie niemals umgehen werde und dennoch genügend Möglichkeiten habe, etwas zu zeigen.