Olympia
Sie wollen sich nicht von Zika aufhalten lassen: Die Athleten der israelischen Delegation für die Olympischen Spiele in Brasilien gehen auf die Reise. Am Wochenbeginn verabschiedete sie Präsident Reuven Rivlin in seiner Residenz in Jerusalem. »Ich kann sehen, dass Sie alle ruhig, aber gleichzeitig konzentriert und wach sind – bereit, den Herausforderungen ins Auge zu sehen«, so Rivlin. Das Team von 2016 ist das größte aller Zeiten mit 47 Sportlern, die in verschiedenen Bereichen antreten werden. »Verglichen mit anderen Nationen mögen wir nicht besonders viele sein«, erklärte Igal Carmi, der Präsident des Olympischen Komitees, »aber wir haben Qualität und sind alle sehr entschlossen.« Die Rhythmische Sportgymnastin Neta Rivkin hat die Ehre, die israelische Flagge bei der Eröffnungszeremonie zu tragen. »Es ist ein Traum, der in Erfüllung geht«, freut sich die zweifache Olympionikin, die bereits in London und Beijing dabei gewesen ist. Die Paralympics werden zwei Wochen nach dem Ende der Spiele in Rio ausgetragen. Hierzu wird ein Team aus 30 Frauen und Männern, Arabern und Juden, nach Brasilien reisen. »Ihr gebt uns Hoffnung und jede Menge Stolz«, gab Rivlin diesen Teilnehmern mit auf den Weg.
Führungskraft
Die erste Frau Israels, die ein Kraftwerk leitet, heißt Rivnat Avrahami Karniel. Die 47-Jährige ist damit gleichzeitig die erste weibliche Führungskraft weltweit auf diesem Posten. Sie leitet ab sofort das Rutenberg-Kraftwerk in Aschkelon, eines der beiden größten im Land. Sie selbst sagt: »Arbeit auf diesem Gebiet hängt von den professionellen Fähigkeiten ab. Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe und die große Herausforderung annehmen kann.« Der Geschäftsführer Ofer Bloch erklärte nach der Benennung, dass Avrahami Karniel die Stelle bekam, »nicht, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie die nötigen Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringt«.
Reisen
Israelis machen sich die günstigen Preise für Fernreisen zunutze. Durch das Open-Skies-Abkommen sind die Kosten für Flüge ins Ausland zum Teil drastisch gesunken. Das zentrale Statistikbüro gab bekannt, dass es in der ersten Hälfte 2016 zu einer Steigerung von 15,6 Prozent (im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres) kam. Zwischen Januar und Juni sind demzufolge 2,55 Millionen Israelis ins Ausland gereist. Viele von ihnen nach Osteuropa (18 Prozent), nach Griechenland und in die Türkei (15 Prozent), nach Italien (zwölf Prozent), nach Nordamerika und Spanien (jeweils elf Prozent). Die Zahl der ankommenden Gäste im ersten Halbjahr liegt den Angaben zufolge bei 1,38 Millionen, das ist ein leichter Rückgang von 1,3 Prozent.
Abriss
Der Flughafen Sde Dov inmitten von Tel Aviv wird abgerissen. Schon in den nächsten Monaten soll zunächst der zivile Betrieb eingestellt, der militärische innerhalb von zweieinhalb Jahren beendet werden. Auf dem Gelände, das zu dem gut situierten Vorort Ramat Aviv gehört, werden nach dem Abriss des zivilen Teils 4000 Wohneinheiten entstehen. 2019, nachdem auch der militärische Abschnitt stillgelegt sein wird, sollen noch einmal 12.000 Wohnungen gebaut werden.
Wal
Ungewöhnlicher Gast am Strand von Tel Aviv: Am Wochenende sahen Surfer am Hilton-Strand im Norden der Stadt einen Wal gemächlich im Wasser schwimmen. Ein Mann berichtete später im Radio, dass er den Meeresriesen etwa eine Viertelstunde lang beobachtet hat, bevor das Tier schließlich in die Tiefen abtauchte. Es soll sich um einen etwa zehn Meter langen Wal handeln. Tierschützer gehen davon aus, dass es derselbe ist, der vor einer Weile bereits nördlich von Tel Aviv in der Nähe der Küste gesichtet wurde. Das israelische Forschungs- und Hilfszentrum für maritime Meeressäuger bittet die Bürger, es zu informieren, wenn sie den Wal erneut erspähen.
Regelung
Eine neue Regelung in Sachen Ehescheidung ist von der Knesset verabschiedet worden. Die sogenannte Scheidungsrevolution verlangt von Paaren, die sich trennen wollen, dass sie sich vor dem bürokratischen Prozedere mit einem Mediator treffen müssen. Die Neuerung, vorgeschlagen von verschiedenen Frauen in der Knesset, darunter Justizministerin Ayelet Shaked, Zipi Livni und Merav Michaeli (beide Zionistische Union), soll dafür sorgen, dass Scheidungen friedlicher und für alle Beteiligten – vor allem die Kinder – weniger belastend vonstattengehen. Die Paare müssen an vier kostenlosen Sitzungen teilnehmen. Sabine Brandes