Afrika
Israel will die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika ausbauen. Premierminister Benjamin Netanjahu will deswegen demnächst vier afrikanische Staaten besuchen – Uganda, Kenia, Ruanda und Äthiopien. »Der Kontinent bietet ein riesiges Potenzial für Israel«, betonte Netanjahu bei der Kabinettseröffnung. Verschiedene Maßnahmen sollen beim Ausbau der Zusammenarbeit helfen, darunter die enge Abstimmung mit der Weltbank, bei der Jerusalem einen Fonds für Afrika anlegen will, die Ernennung von Handelsattachés sowie die Unterstützung afrikanischer Staaten in Gesundheits- und Sicherheitsfragen.
Wasser
Die Wasserknappheit im Norden des Landes ist schlimmer als zunächst gedacht. Nach neuesten Auswertungen steht fest, dass der Zustand so ernst ist wie seit 100 Jahren nicht. Es wird erwartet, dass der Pegel des Kinneret in etwa drei Monaten unter die rote Warnlinie (213 Meter unter dem Meeresspiegel) fällt. Wenn er sogar an die schwarze Markierung eineinhalb Meter darunter gelangen sollte, müssen sofort alle Abpump-Arbeiten gestoppt werden. Zwar habe man von den veränderten Wetterverhältnissen aufgrund des Klimawandels schon lange gewusst, so die Wasserbehörde, doch wie rasch die Auswirkungen eintreten würden, habe sogar die Experten überrascht.
Spende
Die Ben-Gurion-Universität des Negev bekommt die größte Spende, mit der eine israelische Institution je bedacht wurde. Wie Uni-Präsidentin Rivka Carmi vergangene Woche mitteilte, soll ihre Hochschule 400 Millionen Dollar aus dem Nachlass des Zahnarztes Howard Marcus und seiner Frau Lottie erhalten. Das Ehepaar aus Kalifornien machte ein Vermögen, nachdem es seit den 60er-Jahren in Projekte des heutigen Multimilliardärs Warren Buffett investiert hatte. Die beiden aus Deutschland stammenden Schoa-Überlebenden waren dafür bekannt, dass sie trotz ihres Reichtums ein einfaches und bescheidenes Leben führten. Das Geld soll in eine neue Stiftung fließen, um die Universität dauerhaft zu unterstützen.
Preis
Es war das reinste Staraufgebot in Jerusalem bei der Verleihung des Genesis-Preises 2016. Durch den Abend führte die Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Helen Mirren. Gewinner der renommierten Auszeichnung in diesem Jahr ist der Geiger Itzhak Perlman, der sich Israel eng verbunden fühlt. Der Preis werde an Personen verliehen, die in ihrem Bereich herausragend sind und mit ihrem Einsatz für Israel andere Menschen inspirieren, so Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. »Es geht nicht nur um Ihr Können«, sagte der Premier an Perlman gerichtet, »sondern um die Exzellenz des Geistes. Sie kommt aus Ihrem Inneren.«
Brexit
Als Reaktion auf das Referendum in Großbritannien, die Europäische Union zu verlassen, veröffentlichte die Regierung in Jerusalem die folgende Erklärung: »Wir haben große Anerkennung für Premierminister David Cameron, der ein respektierter Staatsmann und ein wahrer Freund Israels sowie des jüdischen Volkes ist. Während seiner Amtszeit ist die Kooperation in den Bereichen Sicherheit, Wirtschaft und Technologie in großem Ausmaß erweitert worden. Gemeinsam haben wir eine starke Basis für eine weitere Zusammenarbeit gelegt.«
Babys
Das Kabinett wird demnächst darüber abstimmen, ob der Verschluss der Akten über die Affäre der verschwundenen jemenitischen Kinder aufgehoben wird. In den ersten Jahren nach der Staatsgründung sollen angeblich Hunderte – manche sagen über Tausend – Babys und Kleinkinder von Neueinwanderern verschwunden sein. Den Eltern wurde gesagt, sie seien in Krankenhäusern gestorben. Doch nur die wenigsten von ihnen erhielten eine Sterbeurkunde. Viele der Betroffenen sind überzeugt, dass ihr Nachwuchs entführt und später an reiche aschkenasische Familien verkauft wurde. Einige der Kinder sollen sich in den vergangenen Jahren über die sozialen Netzwerke im Internet bei ihren jemenitischen Ursprungsfamilien gemeldet haben. Nach der Öffnung der Akten sollen die Fälle von einer neuen Kommission untersucht werden.
Eilat
Duty-free ohne das Land zu verlassen? Das soll ab dem nächsten Jahr möglich sein. Auf Flügen von Tel Aviv nach Eilat werden die Passagiere zukünftig die Möglichkeit haben, an Bord verbilligte Waren wie Alkohol, Parfum oder Schokolade einzukaufen. Derzeit wird ein wenig außerhalb der Badestadt am Roten Meer ein neuer Flughafen, der Timna Airport, gebaut. Das 470 Millionen US-Dollar teure Projekt soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden und neben Flügen aus Tel Aviv hauptsächlich internationale Strecken bedienen.