Beben
Ein Erdbeben im Roten Meer war am frühen Montagmorgen gegen 4.45 Uhr auch im Süden Israels, zwischen Eilat und Beer Sheva, zu spüren. Während auf der Sinai-Halbinsel die Häuser erzitterten, soll es Verletzte oder Sachschäden in Israel nicht gegeben haben. Das Beben mit der Stärke 5,0 auf der Richterskala hatte sein Epizentrum etwa 100 Kilometer südwestlich von Eilat, dem südlichsten Ort in Israel, und 25 Kilometer nordöstlich der ägyptischen Stadt Dahab. Bereits im vergangenen Monat hatte es ein kleineres Erdbeben gegeben, das in der Negevwüste und am Toten Meer zu spüren war. Es war allerdings so schwach, dass es nach Angaben des israelischen Instituts für Geophysik nicht einmal in Punkten auf der Richterskala gemessen werden konnte. Israel liegt genau auf der Syrisch-Afrikanischen Spalte, einem Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, wo die Arabische und die Afrikanische Platte zusammenstoßen – also einem klassischen Erdbebengebiet. Im Durchschnitt findet dort alle 80 Jahre ein heftiges Erdbeben statt; das bislang letzte, mit einer Stärke von 6,2 auf der Richterskala, wurde 1927 im Toten Meer gemessen.
Bevölkerung
In Israel wohnen derzeit mehr als 8,5 Millionen Menschen – mehr als zehnmal so viele wie bei der Staatsgründung vor 68 Jahren. Das geht aus der Zählung des Zentralen Statistikbüros in Israel hervor, die vergangene Woche veröffentlicht wurde – wie jedes Jahr kurz vor dem israelischen Unabhängigkeitstag. Laut dieser Zählung machen die 6.377.000 jüdischen Israelis 74,8 Prozent der Bevölkerung aus, während 1.771.000 arabische Israelis einen Anteil von 20,8 Prozent stellen. Christen, »Nicht-Araber« und andere Minderheiten sind demnach 374.000 Menschen oder 4,4 Prozent der Bevölkerung Israels. Im Jahr 1948 lebten im gerade gegründeten Staat Israel gerade einmal 806.000 Menschen. Seit dem Unabhängigkeitstag 2015 wurden laut den Angaben 195.000 Kinder in Israel geboren, 47.000 Menschen starben, und 36.000 wanderten ein. Beim derzeitigen Bevölkerungswachstum von 2,2 Prozent pro Jahr wird davon ausgegangen, dass im Jahr 2035 in Israel 11,3 Millionen Menschen wohnen werden. Der jüdische Staat ist etwa genauso groß wie das deutsche Bundesland Hessen. Übrigens lässt sich den Angaben des Zentralen Statistikbüros auch entnehmen, dass es in Israel (Stand 2014) fast drei Millionen Autos gibt.
Bilder
Zur gleichen Zeit, da im Iran eine Karikaturenausstellung gezeigt wird, in der die Opfer der Schoa verhöhnt werden und Israel die Daseinsberechtigung abgesprochen wird, geht das Museum für Islamische Kunst in Jerusalem einen ganz anderen Weg. Seit vergangener Woche ist dort die Schau »Sign from Iran« (»Zeichen aus dem Iran«) zu sehen. Ausgestellt sind 60 Kunst- und Werbeposter von iranischen Malern und Grafikdesignern aus den vergangenen 40 Jahren. Der Kurator Yossi Lemel, selbst ein bekannter Poster-Künstler aus Tel Aviv, besorgte den Großteil der Exponate aus der »Mährischen Galerie« im tschechischen Brno (Brünn), da ihm der Zugang zu iranischen Museen naturgemäß verwehrt war. Nur zu einem Drittel der ausgestellten Künstler konnte Lemel persönlich Kontakt aufnehmen. Mit der Ausstellung will er nach eigener Aussage »Brücken zwischen Israelis und Iranern bauen, Vorurteile abbauen und Ängste nehmen«. Kritik am Mullah-Staat ist den dort beheimateten Künstlern nur in verschlüsselter Form möglich: So lässt sich etwa ein verfaulender Granatapfel als Zustandsbeschreibung der persischen Gesellschaft lesen. Es gibt aber auch Plakate, die in witziger Form zur Benutzung von Kondomen zum Schutz vor HIV aufrufen. Die Ausstellung ist noch bis zum 19. November zu sehen.