Fadenkreuz
Mosche Yaalon ist – buchstäblich – ins Kreuzfeuer geraten. Verärgerte Likud-Aktivisten haben ein Bild in verschiedenen sozialen Netzwerken gepostet, das den Verteidigungsminister im Zentrum eines roten Fadenkreuzes zeigt. Darunter steht geschrieben: »Politisch tot«. Grund für die Aufregung ist Yaalons strikte Verurteilung des Soldaten, der einen außer Gefecht gesetzten palästinensischen Terroristen per Kopfschuss tötete. »Nachdem verschiedene Randgruppen mich als Staatsfeind bezeichneten, ist nun die nächste Stufe erreicht: hetzerische Bilder«, schrieb der Minister anschließend auf Facebook. Doch er rücke nicht im Mindesten von seiner Position ab, erklärte er weiter. Das Posting der Extremisten wurde von Politikern quer durch die Parteienlandschaft verurteilt.
Radar
Ein neues Warnsystem im Süden des Landes soll die Menschen besser vor Angriffen der Hamas schützen. In den Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens hat die Armee jetzt hoch entwickelte Radaranlagen installiert, die den Anwohnern volle 15 Sekunden Zeit geben, im Ernstfall einen Schutzraum zu erreichen. Nach dem Gaza-Krieg vom Sommer 2014 ist mit den Arbeiten begonnen worden. Das System soll vor allem bei Mörsergranaten effektiv sein, die bisher oft ohne jegliche Warnung einschlugen. »15 Sekunden sind wichtig für uns«, kommentierte Alon Schuster, Vorsitzender des Regionalrates Schaar Hanegev, die Verbesserungen. »Sie können Leben retten.«
Alkohol
Das Gesundheitsministerium hat eine Warnung vor bestimmten Sorten alkoholischer Getränke herausgegeben. Die Flaschen waren in verschiedenen Kiosken des Landes aufgetaucht. Es handelt sich dabei um Stopka Wodka, KB Brandy und ein Getränk mit dem Namen Hyajka Brand. Labortests ergaben, dass sie 24- bis 28-mal so viel Methanol enthalten wie gesetzlich zugelassen. Außerdem wurde in zwei von ihnen Brucin gefunden, eine Substanz, die wie das Gift Strychnin wirkt. Der Konsum des Billigfusels kann Kopfschmerzen, Übelkeit, Verwirrung sowie epileptische Anfälle hervorrufen und sogar zur Erblindung führen.
Spot
Was als Aprilscherz geplant war, ist der Hit im Internet. Der Werbespot von SodaStream mit dem Schauspieler Hafthor Bjornsson (Game of Thrones) ist in den vergangenen Tagen fünf Millionen Mal angeschaut worden. Das Video »Heavy Bubbles – Sparkling water that makes you sweat« will zeigen, wie unsinnig es ist, Flaschen zu schleppen, wo es doch Soda-
Stream gibt. »Spaßige, revolutionäre und aufrüttelnde Kampagnen sind Teil unserer Geschäftskultur«, sagte der Chef der Firma, Daniel Birnbaum. »Wir wissen, dass man das Konsumverhalten nur schwer ändern kann. Deshalb haben wir den stärksten Mann Europas zu Hilfe geholt.« Bjornsson ist nicht der erste Hollywood-Schauspieler, der Werbung für den Sprudelmaschinen-Hersteller macht. Scarlett Johansson wurde 2014 als erste weltweite Marken-Botschafterin ausgewählt.
Wand
Jerusalem hat eine neue Attraktion – vor allem für sportliche Besucher. Dabei kann man nun die antike Stadtmauer nicht mehr nur von unten bestaunen oder auf ihr spazieren gehen. Jetzt darf man sich sogar von ihr abseilen lassen. Bei dem »Rappeling« genannten Sport wird der Teilnehmer mit einem Gurt gesichert und dann an Seilen entlang der Mauer herabgelassen. Der Veranstalter, B’Marom, erklärte, dass die Vorkehrungen für das Rappeling an der alten Stadtmauer komplex seien, da vor allem darauf geachtet werden müsse, dass das archäologische Bauwerk nicht beschädigt wird und gleichzeitig der Spaß dabei nicht zu kurz kommt.
Gast
Ein ungewöhnlicher Gast weilte jüngst im Heiligen Land: Der einstige irakische Diplomat Hamad al-Sharifi war auf Einladung des Außenministeriums nach Israel gereist. Er tourte durch das Land, besuchte die Knesset, den Obersten Gerichtshof, die Kotel und Yad Vashem. Anschließend sagte er, er würde gern eines Tages als irakischer Botschafter in Israel dienen. Der Schiit Sharifi wurde in Bagdad geboren und lebte während des Saddam-Regimes im Exil. Heute arbeitet er als Forscher in London und ist Vorsitzender des Vereins »Liberale Muslime«. Der Vize-Sprecher des Außenministeriums, Hassan Kaabiah, hatte Sharifi davon überzeugt, »das wahre Israel« bei einem Besuch kennenzulernen.
Fund
Ein außergewöhnlicher archäologischer Fund zeigt, dass das Gebiet Israels in antiker Zeit ein Zentrum der Glasherstellung war. Die Antikenbehörde hat vor dem Bau einer Schnellstraße in der Nähe von Haifa Überreste der ältesten Brennöfen ausgegraben, die jemals gefunden wurden. Die Öfen sind etwa 1600 Jahre alt und zeigen, dass Glas hier bereits in römischer Zeit industriell hergestellt wurde. Der exzellente Sand in dieser Gegend, so die Archäologen, sei hervorragend für die Glasproduktion geeignet gewesen.