Geiseln
Die Hamas hat zugegeben, dass sich die sterblichen Überreste von Oron Schaul und Hadar Goldin, beides Soldaten, die im Gaza-Krieg von 2014 getötet wurden, im Gaza-Streifen befinden. Die anderen beiden Männer, die nach Angaben der Terrorgruppe am Leben sind, waren freiwillig in das Hamas-kontrollierte Territorium gegangen. Dabei handelt es sich um einen Beduinen, dessen Identität nicht veröffentlicht wurde, sowie Avraham Mengistu. Der 29-Jährige leidet nach Angaben seiner Familie unter schweren psychischen Problemen. Die Hamas erklärte, dass die vier nicht freigegeben werden, ohne in Verhandlungen einen klareren Preis festzulegen. In einer makaberen Show zeigte die Hamas das Bild einer überdimensionalen Faust mit den israelischen Personalausweisen der beiden toten Soldaten.
Pelze
Nach einem Sturm der Entrüstung hat das Shenkar College für Ingenieurswesen und Design einen angekündigten Kurs abgesagt. Eigentlich hätte im kommenden Semester »Mode aus Leder und Pelzen« auf dem Plan gestanden, doch Studenten und Tierschützer ließen die Hochschule wissen, dass sie vehement dagegen sind. Durch eine Online-Petition kamen in nur zwei Tagen 3500 Stimmen zusammen, die dem Dekan präsentiert wurden. Mit Erfolg: Der Bereich Fashion zog sein Vorhaben zurück, obwohl wie die Leiterin Leah Peretz betont hatte: »Pelze sind in den vergangenen Jahren in der ganzen Welt wieder auf dem Vormarsch.« Die Studenten sollten mit so vielen Materialien wie möglich konfrontiert werden.
Reise
Archäologie-Fans haben im Sommer Gelegenheit, anzupacken und in der Geschichte des Heiligen Landes mitzugraben. Die 4000 Jahre alte Hafenstadt Tel Dor an der Mittelmeerküste zwischen Haifa und Tel Aviv gilt als eine der am schönsten gelegenen Ausgrabungsstätten Israels. Interessierte können sich nun für die archäologischen Ausgrabungen im Juli 2016 anmelden, um mitzubuddeln, zu bürsten, zu dokumentieren und zu konservieren. Laien sind willkommen. Zum ersten Mal finden auch Küsten- und Unterwasserausgrabungen statt. In umfassenden Schulungen erwerben die Teilnehmer Kenntnisse zu Ausgrabungsmethoden und der Geschichte Israels. Die Anmeldung ist ab sofort möglich. Weitere Informationen unter folgender E-Mail-Adresse: hlgerstner@arcor.de
Bücher
Noch wird nicht gebaut, doch die Pläne sind bereits veröffentlicht: 2019 soll die Nationalbibliothek Israels in ihr neues Zuhause ziehen. Derzeit befindet sie sich auf dem Campus der Hebräischen Universität im Jerusalemer Stadtteil Givat Ram. Später soll sie zum Nationalviertel gehören, wo auch die Knesset und das Israel-Museum angesiedelt sind. Das mehrere Hundert Millionen teure Gebäude wird vom Schweizer Architektenbüro »Herzog & de Meuron« geplant, das schon die Tate Gallery of Modern Art in London gebaut hat. Geld für das Projekt mit 45.000 Quadratmetern Fläche kommt fast ausschließlich von privaten Spendern. Die ursprüngliche Nationalbibliothek ist 1892 durch die Organisation B’nei B’rith eingeweiht worden.
Verdacht
Der Oppositionsführer Isaac Herzog ist einer der beiden Politiker, gegen die ein Korruptionsverdacht besteht. Neben Innenminister Arie Deri prüft das Betrugsdezernat der Polizei derzeit, ob ein Verfahren gegen den Chef der Arbeitspartei eröffnet wird. Die Fälle haben nichts miteinander zu tun. Nachdem israelische Zeitungen darüber berichtet hatten, erklärte der Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit, dass es bei den Vorwürfen gegen Herzog um seine Handlungen während der letzten Primaries seiner Partei ginge. Der Beschuldigte sagte, dass er die Untersuchung willkommen heißt, aber das alles nichts als politische Verleumdung sei. »Ich bin mir sicher, dass jetzt diese merkwürdigen Anschuldigungen für immer verschwinden werden«, sagte Herzog.
Licht
Zum internationalen Autism Awareness Day am 29. März hatte sich auch die Knesset in blaues Licht gehüllt. Damit brachte das israelische Parlament seine Teilnahme an der Kampagne »Light It Up Blue« zum Ausdruck. Auf der ganzen Welt erstrahlten an diesem Tag Sehenswürdigkeiten, berühmte und historische Gebäude in der Farbe, um das Augenmerk auf die Millionen Betroffenen der neurologischen Entwicklungsstörung zu lenken. Israel ist ein Zentrum für die Erforschung von Autismus.