Kälte
Die Israelis schlottern. Eine unerwartete Kältewelle durchzieht das Land und lässt die Temperaturen sinken. Rekordwerte wurden im Kibbuz Merom Golan in den Golanhöhen gemessen, wo das Quecksilber auf minus neun Grad fiel. Auch tagsüber blieb es recht ungemütlich mit nur vier Grad. Ebenfalls bibbern mussten die Einwohner des Drusendorfes Madsch Al-Schams, wo es minus vier Grad waren. Doch auch in Jerusalem (null Grad) und im Zentrum (ein bis vier Grad) ist es ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit. Mit der Kälte kommt allerdings tagsüber ein wunderschöner strahlend blauer und nachts sternenklarer Himmel. Noch bis zum kommenden Wochenende soll es kühl bleiben.
Einladung
Der Premierminister möchte, dass Prinz Charles ins Heilige Land kommt. Benjamin Netanjahu soll am Rande des Klimagipfels in Paris den umweltbewussten Briten in seine Heimat eingeladen haben. Doch dass der Prinz oder andere Mitglieder der königlichen Familie die Einladung in naher Zukunft annehmen werden, ist unwahrscheinlich, schreibt zumindest »The Telegraph«. Dort wird eine Quelle aus britischen Regierungskreisen zitiert, die behauptet: »Bis zu einer Lösung des israelisch-palästinensischen Konfliktes kann die königliche Familie nicht dorthin reisen. In Israel ist so viel Politik involviert, dass es besser ist, Komplikationen zu vermeiden, indem man fernbleibt.«
Müll
Wütende Proteste haben den Bürgermeister der Stadt Aschkelon dazu gebracht, Pläne für eine Müllrecycling-Fabrik zu überdenken. Sie soll im neuen Viertel Agamim gebaut werden. Zuvor hatte das Umweltministerium zugegeben, dass die Anlage »das Potenzial hat, Wasserreservoirs zu schädigen«, aber den Plan dennoch unterstützt. Rund 1000 Tonnen Müll sollen dort täglich recycelt werden können. Eine Menge, die Hunderte von Lastwagen ankarren müssten. Doch die Anwohner gingen auf die Barrikaden und erklärten, dass sie ihr Geld nicht in die schönen Häuser investiert hätten, um neben einer stinkenden Müllkippe und mit verseuchtem Wasser zu leben. Bürgermeister Itamar Schimoni will den Plan nun noch einmal genauestens überprüfen lassen, bevor er seine Unterschrift darunter setzt.
Ärger
Eigentlich dachten sie, dass sie alles richtig machen. Doch die Gründer eines neuen Fitnesszentrums sehen sich mit der Realität in Bnei Brak konfrontiert: Neues wird nicht immer mit offenen Armen und Herzen aufgenommen. Seit Sara und Yehuda Ganot ihr Studio eröffnet haben, wurden sie beschimpft, ihre Autos beschädigt, Ausrüstung gestohlen und der Laden vandalisiert. Sara betreibt bereits seit einem Jahrzehnt Fitnessstudios, doch mit solch vehementer Opposition hatte sie noch nie zu tun. Dabei hat sie in Bnei Brak besonders auf religiöse Empfindlichkeiten geachtet und getrennte Räumlichkeiten für Männer und Frauen eingerichtet. Doch den frommen Einwohnern ist das offenbar nicht genug. Sie wollen keine Fitness und fordern durch ihren Rabbi Avraham Yeshayahu Kerelitz, dass die »schädliche Sporteinrichtung« geschlossen wird.
Geschenke
Sie bekam gleich zweimal das Geschenk des Lebens. Die junge Mutter Elieth aus Tansania war mit ihrer 15 Monate alten Tochter Dorice in Israel, um die Kleine am Herzen operieren zu lassen. Elieth war mit Hilfe der israelischen Non-Profit-Organisation Save a Child’s Heart (SACH) im Wolfson-Krankenhaus von Holon. Plötzlich klagte sie über starke Unterleibsschmerzen. Und nur zwei Stunden später war Laura auf der Welt, ein gesundes, über drei Kilogramm schweres Mädchen. Die dankbare Mutter benannte sie nach der Hausmutter Laura Kafif, die sich um alle SACH-Patienten und ihre Angehörigen aus dem Ausland kümmert. Am selben Tag wurde Dorice von den israelischen Ärzten erfolgreich operiert und ist auf dem Weg der Besserung.
Hilfe
Es war sein erster Besuch in Israel: Der amerikanische Schauspieler und Aktivist Sean Penn tourte durch das Land, schaute sich Städte und heilige Stätten an und lernte Menschen kennen. Doch vor allem war er gekommen, um seine Zusammenarbeit mit IsraAID zu festigen. Er sagte, seine eigene Hilfsorganisation »Haitian Relief«, die sich um haitianische Erdbebenopfer kümmert, habe nur deshalb so viel Erfolg, weil sie mit IsraAID kooperiere. »Alles, was wir erreicht haben, würde nicht existieren ohne die Inspiration und die Unterstützung, die wir von IsraAID erhalten haben«, machte Penn als Sprecher auf der Konferenz der israelischen Organisation in Tel Aviv klar. Anschließend lernte der Amerikaner acht Start-ups kennen, die Technologien anbieten, die auch in Haiti hilfreich sein könnten.
Einkauf
Keiner will den Netanjahus etwas verkaufen. Zumindest nicht auf regelmäßiger Basis. Dabei sagen sie sogar zu, für umgerechnet rund 100.000 Euro im Jahr shoppen zu wollen. Doch nicht eine der israelischen Supermarktketten ist daran interessiert, den Regierungschef und seine Familie zu beliefern. Der Grund allerdings dürften nicht die Netanjahus persönlich sein, sondern die Zahlungsmoral der Regierung. Denn die kommt für die Lebensmittelrechnungen in der offiziellen Residenz der Familie an der Jerusalemer Balfour-Straße auf. Und die – so hört man aus Expertenkreisen – zahlt oft nicht nur spät, sondern sehr spät.