Symphonisch
Die finanzielle Situation des Israel Symphony Orchestra in Rischon Lezion ist angespannt. Nun hat der musikalische Leiter James Judd einen Gehaltsverzicht für das kommende Jahr angeboten, wie das Online-Portal klassik.com mitteilt. Judd begründete den Schritt damit, dass ihm viel daran liege, das Orchester am Leben zu halten. Verantwortlich für das aktuelle Defizit sind nach seiner Ansicht die ungenügende Unterstützung durch die Regierung, Kürzungen bei Produktionen an der Staatsoper in Tel Aviv, mit der das Orchester zusammenarbeitet, sowie ein Mangel an Spendengeldern. Es könne nicht das Ziel der Regierung sein, diesen »kulturellen Schatz« in einem Land, das für seine musikalische Exzellenz bekannt sei, untergehen zu lassen. Derzeit vermittelt die Musikergewerkschaft zwischen dem Management des Orchesters und seinen Musikern. Konkret geht es um die vom Management geplanten Gehaltskürzungen von zehn Prozent. Die Musiker verweisen darauf, dass trotz der finanziellen Krise die Beiträge der öffentlichen Hand gleich geblieben seien. Das Israel Symphony Orchestra wurde 1988 von der Gemeinde Rischon Lezion gegründet.
Stürmisch
Heftige Regenstürme haben am vergangenen Sonntag weite Teile des Landes ins Chaos gestürzt. Ein Mann starb infolge des Unwetters, 20 Menschen erlitten Verletzungen. Der Sturm riss Bäume und Strommasten um, Straßen vor allem im Süden Israels waren überflutet, und ein wetterbedingter Stromausfall betraf zahllose Haushalte – zehntausende allein in der Scharon-Region nördlich von Tel Aviv. Einige Bewohner der Stadt Raanana etwa mussten bis zu drei Tage ohne Strom auskommen. Am Dienstag waren immer noch tausende Haushalte ohne Strom. Bürger und Medien warfen der staatlichen Israel Electric Corporation (IEC), dem einzigen Stromversorger des Landes, vor, aufgrund der schon seit Monaten andauernden Arbeitskämpfe nicht auf den Notfall vorbereitet gewesen zu sein – und der Gewerkschaft der IEC-Mitarbeiter, die Situation für eine Art Bummelstreik auszunutzen. Auch das Management des Stromversorgers hielt der Gewerkschaft genau das vor – und zog prompt vor das Arbeitsgericht. Dieses entschied noch am Sonntag, die Angestellten hätten für die kommenden 72 Stunden in dem vom Management angeordneten Notfallmodus zu arbeiten, um die beschädigten Stromleitungen so schnell wie möglich zu reparieren. Seit einem Jahr befindet sich die Gewerkschaft wegen einer geplanten Teilprivatisierung im Clinch mit dem Energieunternehmen. Regen und vereinzelte Stürme gehen derweil weiter, Meteorologen sagen zudem einen ungewöhnlich kalten Winter voraus.
Überwacht
Um Spannungen auf dem Tempelberg in Jerusalem abzubauen, sollen auf dem Plateau Videokameras installiert werden. Das kündigte US-Außenminister John Kerry am Wochenende an. Jordaniens König Abdullah II. hatte den Vorschlag zur 24-stündigen Videoüberwachung ins Gespräch gebracht. Der Status quo erlaubt nur Muslimen Gebete auf dem Tempelberg. Unterdessen wies Premier Benjamin Netanjahu seine stellvertretende Außenministerin Tzipi Hotovely zurecht. Diese hatte am Montag dem Knessetfernsehen gesagt: »Es ist mein Traum, die israelische Fahne auf dem Tempelberg wehen zu sehen.« Später korrigierte sie sich und erklärte, sie habe lediglich ihre persönliche Meinung geäußert. way/ay