Fund
Es ist einer der schönsten und bedeutendsten Sarkophage, die jemals in Israel gefunden wurden. Doch das historische Stück ist bei Bauarbeiten in der Stadt Aschkelon stark beschädigt und unsachgemäß ausgegraben worden. Außerdem haben die Arbeiter ihren Fund offenbar vor der Antikenbehörde geheim gehalten. Die will nun vor Gericht gegen die unsachgemäße Behandlung klagen. Der Sarg ist geschätzte 1800 Jahre alt und aus hartem Kalkstein gebaut. Er wiegt um die zwei Tonnen und ist zweieinhalb Meter lang. Einige der kunstvollen Verzierungen an den Seiten seien durch unwiederbringlich zerstört worden, so die Archäologen der Behörde. Werden die Arbeiter für schuldig befunden, müssen sie mit einer Haftstrafe von bis zu fünf Jahren für die Beschädigung von Altertümern rechnen.
Folgen
Mehr als einen Monat nach dem Anschlag in Douma, den wahrscheinlich jüdische Extremisten verübten, ist auch die Mutter des getöteten Kleinkindes Ali Daouabsha gestorben. Die 27-jährige Riham erlitt durch schwerste Brandverletzungen an 90 Prozent ihres Körpers. Sie war Grundschullehrerin in ihrem Heimatdorf im Westjordanland. Bei dem Attentat war auch der Vater der Familie schwer verletzt worden. Er starb eine Woche später im Krankenhaus. Alis älterer Bruder Ahmed wurde ebenfalls schwer verletzt, doch sein Zustand verbessert sich zusehends. Eine israelische Nachrichtensendung zeigte den Fünfjährigen vor wenigen Tagen, wie er aß und nach seinen Eltern fragte. Der Anschlag auf die palästinensische Familie hatte die israelische Gesellschaft schockiert. Politiker aller Richtungen hatten ihn scharf verurteilt.
Wechsel
Amir Peretz will nach Hause. Der Knessetabgeordnete der Hatnua-Partei hat seine Vorsitzende Zipi Livni darüber informiert, dass er wieder seiner »alten Heimat«, der Arbeitspartei, angehören will. Peretz soll Livni auch vorgeschlagen haben, dass die beiden Gruppierungen, die bislang lediglich ein Bündnis eingegangen sind, sich zu einer Partei zusammentun. Doch noch sei die Ex-Justizministerin dazu wohl nicht bereit, heißt es.
Anklage
Mordechai Vanunu, der israelische Whistleblower, macht wieder Schlagzeilen. Der einstige Angestellte des nuklearen Forschungszentrums in Dimona, der 1988 wegen Verrats zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war, will das Land verlassen. Er beschuldigt die Regierung, ihn zu diskriminieren, weil er sefardischer Herkunft ist. »Wäre ich ein Aschkenase aus dem Kibbuz, dann hätte man mich korrekt behandelt«, sagte er in einem Interview im Kanal 2. Vanunu hat vor drei Monaten eine Norwegerin geheiratet und will mit ihr im Ausland leben. Doch die Auflagen gegen ihn untersagen die Ausreise. Schon siebenmal hat er dagegen Einspruch eingereicht – bislang vergebens. Er glaubt, dass der Geheimdienst auf Rache sinnt: »Es ist eindeutig eine Schikane des Schin Bet und des Mossad.«
Körper
Jedes Jahr veröffentlicht das ESPN Magazine seine »Body Issue«, in der Top-Athleten sich all ihrer Kleider entledigen – auch der kleinsten Sportanzüge. Jetzt kopiert die Zeitung Yedioth Ahronoth das Konzept mit 14 israelischen Sportlern. Auf den ästhetischen Aufnahmen des Fotografen Gabriel Bahrlia sind unter anderem der Fußballer Maor Musaglu, der Handballer Idan Maimon und die Fechterin Delila Hatuel zu sehen.
Rettung
Es hätte tödlich enden können. Fünf amerikanische Jeschiwa-Studenten sind in der vergangenen Woche von einem Mob in der palästinensischen Stadt Hebron attackiert worden. Doch sie wurden gerettet – von dem Einwohner Fayez Abu Hamdia. Die jungen Männer wollten in ihrem Auto zur Höhle der Patriarchen, verfuhren sich jedoch und landeten im palästinensischen Viertel Jabel Johar. Kurz darauf begannen Anwohner, sie mit Steinen und Molotowcocktails zu bewerfen. Das Fahrzeug ging in Flammen auf. Abu Hamdia sah das Geschehen und führte die Studenten in sein Haus, in dem sie warteten, bis ein Fahrzeug der israelischen Armee kam und sie in Sicherheit brachte. »Ich bin kein Held«, sagte der palästinensische Retter im Anschluss. »Ich habe nur das getan, was jeder tun sollte. Wir sind doch alle Menschen.«
Räder
Eigentlich sollen sie frischen Wind bringen. Doch stattdessen sorgt der in Jerusalem geplante Fahrradverleih für dicke Luft. Obwohl die Räder erst im kommenden Frühjahr aufgestellt werden, sagen ultraorthodoxe Einwohner schon jetzt: »So nicht!« Denn die Zweiräder sollen nicht nur während der Woche, sondern auch am Schabbat zu leihen sein. Vielen gläubigen Jerusalemern geht das zu weit. Das fromme Ratsmitglied Eliezer Rauchberger meint: »Dies ist eine heilige Stadt. Und so muss sie auch behandelt werden. Wir werden alles tun, um die Entweihung zu verhindern.« In Tel Aviv gibt es den Radverleih schon eine Weile an sieben Tagen in der Woche.