Luxus
Das Hotel Norman in Tel Aviv ist von dem amerikanischen Reisemagazin »Jetsetter« zum weltweit besten Boutique-Hotel des Jahres gekürt worden. Unter der Bezeichnung versteht man kleine, inhabergeführte Luxushotels. Das Norman hat im vergangenen Jahr in der ruhig gelegenen Nachmani Street seine Pforten geöffnet. »Es verfügt über 50 Zimmer und einen Pool auf dem Dach«, begründet die Redaktion ihre Entscheidung. »Das Ensemble besteht aus zwei Häusern aus den 20er-Jahren mit Blick auf den King Albert Square. Die Zimmer haben eine ruhige, loftartige Atmosphäre, Parkettfußboden, dachhohe Fenster und sind im Stil der 40er- und 50er-Jahre möbliert. Auf dem Dach hat man einen Blick über die Skyline von Tel Aviv.« Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Für eine Nacht im Norman zahlt man von 415 US-Dollar an aufwärts.
Beben
Am vergangenen Samstag erzitterte die Erde im Heiligen Land. Das Erdbeben der Stärke 5,2 auf der Richterskala war in der südlichsten Stadt Eilat am stärksten zu spüren. Aber auch in Beer Sheva, Tel Aviv, Hod Hasharon, Holon, Netanja, Jerusalem und nördlich von Nazareth gab es Erschütterungen. Das Epizentrum lag im Gebiet der Sinai-Halbinsel; auch die ägyptische Hauptstadt Kairo war von dem Beben betroffen. Um 6.34 Uhr am Morgen waren im Süden Israels die ersten Erdbewegungen spürbar. Viele Bewohner der betroffenen Gegenden verließen aus Angst ihre Häuser. Verletzt wurde jedoch niemand. Beim letzten großen Erdbeben in der Region im Jahr 1927 mit einer Stärke von 6,2 waren 500 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere schwächere Beben gab es zuletzt im vergangenen Oktober in Obergaliläa.
Mäuse
An Grenzübergängen und am Flughafen werden speziell abgerichtete Hunde dazu eingesetzt, an Gepäckstücken nach Sprengstoff zu schnüffeln. Aber Hunde sind groß, gefräßig und wollen regelmäßig Gassi gehen. Einfacher wäre es, Mäuse zu verwenden – denn deren Geruchssinn ist ebenso stark ausgeprägt wie der des gemeinen Haushundes. Die Firma X-Test aus Caesarea ist derzeit dabei, Mäuse für ihren Einsatz als Bio-Warnsysteme zu trainieren. Ihnen wird beigebracht, auf ungewohnte Gerüche zu reagieren. Sie werden unauffällig in die Nähe von verdächtigen Personen oder Gepäck getragen und schlagen an, wenn sie Sprengstoff oder Schmuggelware wie Drogen und sogar Elfenbein riechen. Der Entwickler dieses Verfahrens, der ehemalige IDF-Bombenentschärfer Yuval Amsterdam, merkt an, dass Mäuse leichter abzurichten und obendrein billiger seien als Hunde.
Sardinen
Als Protest gegen überfüllte Klassenzimmer haben in Israel kurz vor Beginn der Sommerferien in mehr als 70 Ortschaften Grundschüler gestreikt. Gleichzeitig fanden am Sonntag landesweit zahlreiche Demonstrationen von Eltern und Kindern statt. Elternvertreter fordern, die Höchstzahl von Schülern in einer Grundschulklasse von gegenwärtig 40 auf 32 zu senken. Kinder hielten auf den Demonstrationen Schilder mit Slogans wie »40 = versagt« in die Höhe. Die Organisatoren der Proteste forderten die Lehrergewerkschaft auf, in einen unbefristeten Streik zu treten, sollten ihre Forderungen nicht umgesetzt werden. Der sogenannte Sardinen-Protest soll auch mit Beginn des neuen Schuljahrs im September weitergehen. Der Name rührt daher, dass die Schüler sich in den vollen Klassenzimmern vorkommen wie Ölsardinen in einer Dose.
Aramäer
Ein neues Minerva-Forschungszentrum an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan, an dem die Universität Leipzig beteiligt ist, hat am 1. Juli seine Arbeit aufgenommen. In den kommenden sechs Jahren wird unter Leitung des Archäologen Aren M. Maeir (Bar Ilan) und der Theologin Angelika Berlejung (Leipzig) »das Konstrukt von autonomer Entscheidungsfindung und Wechselwirkungen am Fall von Israel und Aram in biblischen Zeiten« erforscht. Dafür stellt die Max-Planck-Gesellschaft 500.000 Euro zur Verfügung. »Wir werden Ende dieses Jahres das Buch Wandernde Aramäer: Die Aramäer außerhalb Syriens herausgeben«, sagt Berlejung. Jährlich sollen jeweils in Leipzig und Ramat Gan zwei große Konferenzen stattfinden. Die erste wird laut Berlejung 2017 stattfinden und sich mit den Religionen der Aramäer in den vergangenen drei Jahrtausenden befassen. Bei dem Forschungsschwerpunkt soll es auch darum gehen, dem drohenden Verlust des syrischen Kulturerbes entgegenzuarbeiten.