Ramadan
Zum ersten Mal in den 36 Jahren der zwischenstaatlichen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten hat Jerusalem seinen Nachbarn eine Botschaft zum Auftakt des Ramadan geschickt. Botschafter Chaim Cohen sagte in Kairo: »In meinem Namen und im Namen aller Israelis wünsche ich dem ägyptischen Volk zum gesegneten Monat ›Ramadan Kareem‹«. Damit benutzte Cohen den traditionellen arabischen Gruß, der zum muslimischen Fastenmonat verwandt wird. Den israelischen Arabern hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu bereits zuvor gute Wünsche übersandt. Außerdem ließ er sie wissen: »Ihr seid ein untrennbarer Teil von Israel.«
Vorsitz
17 Jahre ist er schon Bürgermeister von Tel Aviv. Ron Huldai kennt das Politikgeschäft aus dem Effeff. Das will er jetzt – vielleicht – nutzen, um bei den kommenden Wahlen in der Arbeitspartei mitzumischen. »Ich habe so viele Aufrufe aus allen Richtungen bekommen, die mir sagen, ich soll es tun«, erklärte er jetzt seine Überlegungen. Doch noch zögert Huldai, den amtierenden Vorsitzenden Isaac Herzog bei den Primaries im Mai 2016 herauszufordern. »Ich werde nicht pokern, nur weil mir danach ist. Nach 17 Jahren noch einmal von vorn anzufangen, dafür muss ich lange überlegen«, sagte er. »Und genau das tue ich jetzt.« Huldai will im Herbst bekannt geben, ob er seinen Bürgermeisterposten an den Nagel hängt und gen Jerusalem zieht.
Rudern
Die israelische Paralympics-Ruderin Moran Samuel hat eine Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft im italienischen Varese geholt. »Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Paralympics in Rio«, jubelte sie nach ihrem Sieg. Samuel überfuhr die 1000-Meter-Marke in einer hervorragenden Zeit von 5:15.77. Die 26-jährige Tel Aviverin war vor ihrer Karriere als Ruderin aktive Basketballspielerin im Nationalteam. Eines Morgens jedoch wachte sie auf und spürte eine Verletzung in ihrer Wirbelsäule. Seitdem ist sie hüftabwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Doch Samuel wollte nicht auf Sport verzichten und konzentrierte sich schnell auf das Rudern. Mit Erfolg, wie man sieht.
Akzent
Der Terminator gibt ab sofort den Weg an. Denn Arnold Schwarzeneggers Alter Ego spricht für Waze. Die erfolgreiche israelische Navigations-App und der Star haben sich zusammengetan. »Wenn Schwarzenegger ›links abbiegen‹ anordnet, werden sich die Fahrer hüten, etwas anderes zu tun«, versprechen die Initiatoren mit einem Augenzwinkern. Auch der Kult-Schauspieler freut sich: »Seit ich zum ersten Mal mit Waze gefahren bin, will ich der Applikation meine Stimme geben. Der Terminator ist die perfekte Maschine, um die Fahrtrichtung anzugeben. Damit bringe ich diese Klassiker-Rolle mit meinem charmanten österreichischen Akzent in alle Autos.« Waze-Benutzer können sich die Stimme von Schwarzenegger kostenlos in ihren »Settings« einstellen.
Fliegen
Wer will schon Fliegen geliefert bekommen? Für gewöhnlich werden die lästigen Insekten als Nichtsnutze verunglimpft. Doch die Biotech-Firma BioBee aus dem Kibbuz Sde Elijahu exportiert jetzt 400 Millionen sterile Fliegen nach Bosnien und Kroatien. Dort werden sie in Obstplantagen eingesetzt, um auf biologische Weise Schädlinge zu vertreiben und für eine gute Ernte zu sorgen. Die Fliegen sind durch ein spezielles Verfahren in der Nukleareinrichtung des Unternehmens sterilisiert worden. Die internationale Atombehörde unterstützt das Projekt im Rahmen der Förderung der nicht-militärischen Nutzung von nuklearer Technologie.
Herzen
Israelische Herzen sind gesund. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist Israel die Nation mit der viertniedrigsten Rate an tödlichen Herzerkrankungen. In der Statistik steht Japan an erster Stelle, gefolgt von Frankreich und Südkorea. Im jüdischen Staat liegt die Zahl bei weniger als 200 pro 100.000 Einwohnern, die an einer koronaren Krankheit sterben. Weit gefährdeter sind die Menschen in Ungarn, Estland und der Tschechischen Republik mit rund 500 Fällen pro 100.000. Die Gründe für Israels gutes Abschneiden seien in erster Linie »die guten Gene«, so Michael Glickson vom kardiologischen Zentrum im Scheba-Krankenhaus. Doch auch die fortschrittliche Medizin in Israel in diesem Bereich sorge für gute Ergebnisse.
Ärger
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist sauer. Wegen mangelnder Ernsthaftigkeit einiger Minister verließ er am Wochenanfang wutschnaubend seine eigene Kabinettsitzung. Einige Kollegen hätten mitten in der Sitzung den Raum verlassen, um Telefonanrufe entgegenzunehmen oder sich Snacks aus der Cafeteria zu holen, ließen Insider durchsickern. Daraufhin beendete Netanjahu das Gespräch, verließ den Raum und kam erst zurück, als die Minister wieder auf ihren Stühlen saßen. Schon vor zwei Wochen hatte sich der Chef darüber aufgeregt, dass einige Ressortleiter die Kabinettsitzung schwänzen, ohne sich zu entschuldigen. Er behielt sich vor, gegen Verteidigungsminister Mosche Yaalon, Wirtschaftsminister Arie Deri und Innenminister Silvan Schalom wegen Nichterscheinens Sanktionen zu verhängen.