Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Führend: Israels Milchwirtschaft Foto: Flash 90

Baby
Der neugeborene Sohn eines israelischen Paares ist in einem Feldlazarett in Nepal gestorben. Das Kind war nur einen Tag zuvor von einer Leihmutter zur Welt gebracht worden. Nach dem schweren Erdbeben hatte Israel 25 israelische Babys und ihre Eltern aus dem zerstörten Gebiet nach Hause geholt. Auch einige Leihmütter im späten Stadium der Schwangerschaft wurden zur Sicherheit ausgeflogen. Einer der Väter des homosexuellen Paares ist der israelische Botschafter in Serbien, Jossi Levy. Die Zwillingsschwester hat überlebt und soll nun so schnell wie möglich nach Israel gebracht werden.

Preis
Der freie Zugang zu Wissen war Thema des Dan-David-Preises 2015. Die Auszeichnung, die von der Universität Tel Aviv vergeben wird, ist eine der höchstdotierten und angesehensten in der akademischen Welt. Sie wird für außergewöhnliche Leistungen in drei Zeitdimensionen und Kategorien verliehen – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und ist mit jeweils einer Million Dollar dotiert. In diesem Jahr wurden ausgezeichnet: Jimmy Wales, der Mitbegründer des Onlinelexikons Wikipedia; außerdem die Historiker Peter R. Brown und Alessandro Portelli sowie im Bereich Bioinformatik die Wissenschaftler Cyrus Chothia, David Haussler und Michael Waterman.

Recht
Die Armee hat offiziell ihre Richtlinien angepasst. Jetzt haben gleichgeschlechtliche Partner das Recht – sollten sie gleichzeitig zum Reservedienst herangezogen werden –, ihren Dienst zu verschieben. Bislang war lediglich heterosexuellen Paaren diese Möglichkeit gegeben worden. Es steht auch nicht mehr zur Debatte, ob sie verheiratet sind oder nicht. Jedes Paar, das als Familie zusammenlebt und Kinder hat, erwirbt damit dieselben Rechte, die bislang verheirateten Paaren vorbehalten waren. Die LGBT-Gemeinde in Israel begrüßte diese Änderung.

Physik
Die israelischen Physiker haben abgeräumt: Das Schülerteam aus dem Heiligen Land hat bei der Physik-Olympiade in Bangkok fünf Medaillen geholt: zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Von 84 teilnehmenden Nationen gelangte Israel auf Platz 13. Die Olympiade gilt als eine der wichtigsten Wettbewerbe im Bereich Wissenschaft. »Wir haben nicht erwartet, dass wir die Chinesen schlagen. Wir waren wirklich überrascht«, sagte einer der Teilnehmer nach der Rückkehr. »Doch das Außergewöhnliche unseres Teams lag darin, dass wir Fragen auf unkonventionelle Weise beantworteten.«

Milch
Vor Jahrzehnten bereits haben israelische Milchbauern ein großes Problem gelöst. Wie lässt sich die schnell wachsende Bevölkerung des Landes mit Milch versorgen, wenn zwei Drittel des Bodens wüstengleich und graslos sind, hatten sie sich gefragt. Abhilfe schaffte der Einsatz von Technologie im Kuhstall, die die Produktionsmengen in die Höhe schnellen ließ. Heute sind israelische Kühe die produktivsten in der ganzen Welt. In sämtlichen Farmen und Kibbuzim werden die robotergesteuerten Ställe nun von Besuchern aus aller Herren Länder frequentiert. Und die milchbringende Technologie wird mittlerweile in die ganze Welt exportiert.

Zahl
Noch nie war die Zahl der jungen Franzosen, die mit Taglit-Birthright nach Israel reisen, so hoch. Das Programm organisiert kostenlose Touren für junge Juden aus aller Welt. In diesem Sommer werden 1500 französische Teilnehmer erwartet, die sich das Land anschauen, um etwas über ihre Wurzeln und ihre Geschichte zu erfahren. 2013 waren gerade einmal 82 Franzosen dabei, im vergangenen Jahr 940. »Und jetzt kommt diese Rekordzahl«, freut sich das Rekrutierungsteam um Emmanuel Sion. »Die jüdische Gemeinde in Frankreich befindet sich in einer Krise«, so Sion. »Viele junge Leute fragen sich, wie ihre Zukunft aussehen wird und wo sie stattfinden soll.«

Wunder
Sie hatte es sich mehr als 45 Jahre lang gewünscht. Vor einigen Tagen ist eine charedische Frau aus Bnei Brak zum ersten Mal Mutter geworden – mit 65 Jahren. Die Mitglieder der ultraorthodoxen Gemeinde der Nadvorna freuten sich über die gute Nachricht. Das Paar hatte seit der Hochzeit versucht, Nachwuchs zu bekommen. Doch ohne Erfolg. Auch diverse Fruchtbarkeitsbehandlungen schlugen nicht an. Vor vier Jahren hatte ihnen ihr Rabbi versprochen: »Sie werden noch Eltern werden.« Und so ist es geschehen. »Ein Wunder«, jauchzen die Anhänger des Oberhauptes nun. Allerdings gab die behandelnde Frauenärztin zu, normalerweise von einer solch späten Schwangerschaft abzuraten. »Aber dieses Paar hat es sich so sehr gewünscht, und sie sind so jung im Herzen. Ich bin mir sicher, dem Baby wird es ganz ausgezeichnet gehen.«

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