Angriff
Nicht immer steckt Israel dahinter. Am vergangenen Sonntagabend tötete die IDF mit Kampfflugzeugen vier bewaffnete Männer auf den Golanhöhen, die an der syrisch-israelischen Grenze einen Sprengsatz anbringen wollten, der israelischen Truppen galt. Und bereits am Freitag zuvor soll die israelische Luftwaffe Militärstützpunkte im Nachbarland Syrien angegriffen haben, wo die Terrororgani- sation Hisbollah Langstreckenraketen lagerte. Doch ein weiterer Bericht über israelische Angriffe auf syrisches Territorium scheint nicht der Wahrheit zu entsprechen. Für eine Attacke auf Raketenstellungen der Hisbollah und der syrischen Armee in der Nähe der syrisch-libanesischen Grenze, der von dem arabischen Sender Al Jazeera Israel zugeschrieben wurde, haben inzwischen syrische Oppositionelle die Verantwortung übernommen. Die IDF hatte sich zu den jüngsten Mutmaßungen überhaupt nicht geäußert, aber eine ungenannte Quelle aus Sicherheitskreisen sagte der Tageszeitung Haaretz, es handle sich um Kämpfe zwischen der islamistischen Al-Nusra-Front auf der einen sowie der Hisbollah und der syrischen Armee auf der anderen Seite. Israel habe kein Interesse, in den Konflikt einzugreifen.
Gleitsicht
Ab einem bestimmten Alter brauchen die meisten Menschen eine Gleitsichtbrille, um sowohl in der Ferne als auch in der Nähe scharf zu sehen. Diese sind aber für viele oft gewöhnungsbedürftig, da Teile des Gesichtsfeldes unscharf oder verzerrt erscheinen. Die Firma DeepOptics von Alex Alon, Yariv Haddad und Yoav Yadin aus Petach Tikwa, die sonst hauptsächlich Linsen für Waffensysteme herstellt, will dieses Problem lösen. Sie hat eine sogenannte omnifokale Brille entwickelt, die sich automatisch scharfstellt. Die Gläser bestehen aus elektronischen Linsen – »Liquid Crystal Lenses« genannt –, die mit einer Million Pixeln das gesamte Sichtfeld abdecken. Ein Sensor misst die Blickrichtung und den Abstand zum betrachteten Objekt und stellt die benötigte Brillenstärke automatisch ein. Im Brillengestell befindet sich eine Batterie und ein Minicomputer zur Steuerung der Seeschärfe. Ab wann die Brille zu kaufen sein wird – und vor allem, was sie kostet –, ist noch nicht bekannt.
Zuwachs
Wie jedes Jahr hat das Zentrale Statistikbüro auch diesmal pünktlich zum Jom Haazmaut seinen neuen Bericht vorgelegt. Demnach ist die Bevölkerung des Landes seit dem letzten Unabhängigkeitstag um zwei Prozent gewachsen und liegt jetzt bei 8.345.000 Bürgern. Bei der Staatsgründung 1948 gab es gerade einmal 806.000 Israelis. Im untersuchten Zeitraum wurden in Israel 176.000 Babys geboren, und 32.000 Neueinwanderer kamen ins Land, die meisten von ihnen aus der Ukraine und Frankreich, viele auch aus Russland und den USA. Die meisten Olim Chadashim sind nach Angaben des Einwanderungsministeriums Jugendliche und junge Leute. Der Anteil der Juden an der Bevölkerung beträgt 74,9 Prozent (6.251.000 Menschen), 20,7 Prozent (1.730.000) sind Araber und 4,4 Prozent (364.000) »sonstige«. Drei Viertel aller heute lebenden Israelis sind im Land geboren. Auch das Wirtschaftsministerium hat zum selben Datum einen Bericht publiziert. Dieser stellt fest, dass der Umfang der israelischen Exporte von fünf Millionen Dollar im Jahr der Staatsgründung auf mittlerweile 47 Milliarden angestiegen ist. Die Zahl der Fabriken und Produktionsstätten ist von 2300 im Jahr 1948 auf 124.000 angewachsen.
Flügel
Eine Organtransplantation der federleichten Art: Ein Mauersegler hatte sich am Flügel verletzt und wurde in die Klinik für Wildtiere des Tel Aviver Safari-Zoos eingeliefert. Doch das Personal konnte aufgrund der Schwere der Verletzung nichts ausrichten. Zum Glück jedoch gibt es in Frankfurt am Main die Mauersegler-Klinik der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler. Die Biologin Tina Steigerwald reiste eigens nach Tel Aviv und brachte die Federn eines toten Mauerseglers aus Deutschland mit. Unter telefonischer Anleitung der Klinikgründerin Christiane Haupt transplantierte Steigerwald dem verletzten Tier die mitgebrachten Federn. Nach zweistündiger Narkose wachte der Vogel wieder auf, wurde gesund gepflegt und danach wieder in die Lüfte entlassen. Er sei »in einem perfekten Flug in Richtung Tel Aviv aufgebrochen«, teilt der Safari-Zoo mit.