Journalist
Der Journalist David Landau ist vergangene Woche im Alter von 67 Jahren in Jerusalem gestorben. Landau war 20 Jahre lang politischer Korrespondent der Jerusalem Post und später Chefredakteur von Haaretz sowie Gründer ihrer englischsprachigen Ausgabe. Der in England Geborene erlangte außerdem Berühmtheit für seine Biografien der Top-Politiker des Landes. »Sein zu früher Tod ist ein riesiger Verlust, nicht nur für seine Familie, sondern auch für viele Freunde und unsere Zeitung«, sagte Haaretz-Herausgeber Amos Schocken. Landau habe enorm zum Gelingen des Blattes beigetragen, als aufgeklärter zionistischer Intellektueller, als Liberaler im besten Sinne und auch als gläubiger Jude. »Er hat uns gezeigt, dass das kein Widerspruch sein muss.« Landau wurde in Jerusalem beigesetzt.
Telefone
Dass Smartphones in ultraorthodoxen Kreisen nicht beliebt sind, ist nicht verwunderlich. Doch die jüngsten Verwünschungen scheinen selbst vielen strengreligiösen Israelis übertrieben. Der sefardische Oberrabbiner Yitzhak Yosef ließ nun wissen, was er von Handys hält: »Ein Schüler mit Telefon muss aus der Jeschiwa geworfen werden. Vor Kurzem habe ich einen mit Handy erwischt. Ich sagte: ›Bring mir ein Glas Wasser!‹ Da hinein habe ich das Telefon geworfen. Es blubberte etwas, und das war es.« Doch auch die Aschkenasim haben ihre Weise, mit den »gefährlichen Geräten« umzugehen. Rabbiner Chaim Kanievsky forderte: »Es ist verboten, ein iPhone zu besitzen. Man soll es lieber verbrennen.«
Bezahlung
Ob das die Wähler freuen wird? Kurz vor den Knesset-Wahlen werden die Gehälter der Parlamentarier erhöht. Rund 150 Euro zusätzlich werden den Abgeordneten ausgezahlt. Damit liegt der Verdienst bei etwa 9000 Euro monatlich. Diese Erhöhung findet automatisch jeden Januar statt und richtet sich nach dem durchschnittlichen Einkommensanstieg im Land, der im vergangenen Jahr 1,9 Prozent betrug. Seit 2000 haben sich die Gehälter der Parlamentarier verdoppelt. Damit verdienen sie fast viermal so viel wie der Durchschnittsisraeli.
Rede
Er ist nur noch zwei Wochen im Amt. Und die nutzt Stabschef Benny Gantz offenbar, um auf die vertrackte politische Lage seines Landes aufmerksam zu machen. Bei einer Rede an der privaten Universität von Herzlija (IDC) forderte er die internationale Gemeinschaft auf, Israel zu unterstützen. »Denn sie kann es sich nicht leisten, nicht einzugreifen«, um den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern zu beenden. Zwar trage er noch seine Uniform und könne daher keine weitergehenden politischen Aussagen machen, so Gantz. »Ich hoffe, dass es einen Weg nach vorn geben wird«.
Schädel
Sensationeller Fund: Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat in der Manot-Höhle im Norden eine 55.000 Jahre alte Schädeldecke ausgegraben. Die Entdeckung könnte neue Hinweise auf die Migration des modernen Menschen aus Afrika geben. Das Fossil stammt aus jener Phase, als diese sich aufgemacht hatten, den eurasischen Kontinent zu bevölkern. Da Funde dieser Art extrem selten sind, sind die Wege unserer Vorfahren aus dem südlichen Kontinent gen Norden noch nicht extensiv erforscht. Auch könne der Schädel Aufschluss darüber geben, meinen die Forscher, ob vor 40.000 bis 60.000 Jahren Neandertaler und Homo sapiens gemeinsam in der südlichen Levante lebten.
Syrien
Dutzende syrischer Kämpfer sind dieser Tage in israelischen Krankenhäusern zur Behandlung. Viele von ihnen äußern sich zur politischen Lage in ihrem Heimatland. Die meisten beschuldigen die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah, den Krieg zu schüren, und bitten Israel, gegen die Terroristen vorzugehen. »Es herrscht Chaos in Syrien«, sagte ein Mann aus Damaskus, »und keiner weiß mehr, wer gegen wen kämpft«. Ein anderer berichtete, dass jedes Mal, wenn die Rebellen irgendwo vordringen, Präsident Assad die gesamte Gegend mit Raketen beschießt – mit Unterstützung der Hisbollah. »Sie machen nur Probleme. Wir werden nur dann Frieden erreichen, wenn die Hisbollah von hier verschwindet.« Ein weiterer Verwunderter sagte, er wolle in seine Heimat zurückgehen und mit den Lügen aufräumen. »Die Ärzte behandeln uns wie ihre eigenen Landsleute. Sie sind wundervoll. Uns wurde beigebracht, dass Israel der Feind der Syrer und aller Araber ist. Aber der Aufenthalt hier hat mich aufgeweckt. Israel ist ein besseres Land als viele arabischen Staaten, die uns Verletzte nicht aufnehmen. Ich will Frieden.«
Innovation
Israel ist eines der innovativsten Länder der Welt. Das bestätigte der »2015 Bloomberg Global Innovation Index« jetzt. Südkorea steht an der Spitze, gefolgt von Japan, Deutschland und Finnland. Auf Platz fünf folgt Israel. Die USA belegen den sechsten Rang. Der Index misst den Stand in sechs verschiedenen Bereichen: Forschung und Entwicklung – worin es Israel auf Platz zwei schaffte –, Produktion, Hightech-Unternehmen, höhere Bildung, Forschungspersonal sowie Patente.