Kiefer
Israelische Krankenhäuser nehmen fast täglich verletzte syrische Patienten auf. Doch der jüngste Fall im Rambam-Krankenhaus von Haifa war etwas Besonderes. Ein junger Syrer war mit extrem schweren Kieferverletzungen eingeliefert worden. Kugeln hatten den unteren Teil seines Mundes völlig zerstört. Er konnte weder essen noch sprechen. Der Leiter der Abteilung für Oralchirurgie, Adi Rachmiel, und der Arzt Yoav Leiser nahmen sich des Verletzten an. Sie bestellten bei einer Spezialfirma einen Kiefer, der mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde. Dank der Technologie konnten die Mediziner ein Titanimplantat herstellen. Es war die erste Operation dieser Art in Israel – und so erfolgreich, dass drei weitere geplant sind. Denn nur einen Tag nach der Behandlung sprach und aß der junge Mann bereits wieder.
Rücktritt
Sie ist die Vierte in ihrer Partei, die sich aus der Politik zurückzieht. Vize-Innenministerin Faina Kirshenbaum gibt an, sich ganz »dem Beweis meiner Unschuld und der Rehabilitation meiner Familie« widmen zu wollen. Sie wird verdächtigt, große Geldbeträge veruntreut sowie ein Netz der Korruption aufgebaut zu haben. Der Skandal um die Partei Israel Beiteinu zieht immer weitere Kreise. Auch Sicherheitsminister Yitzhak Aharonovitch, Tourismusminister Uzi Landau und der Vorsitzende des Justizkomitees in der Knesset, David Rotem, gaben an, sich aus der Politik zu verabschieden. In der vergangenen Woche wurden zudem beim Generaldirektor des Landwirtschaftsministeriums, Rami Cohen, rund 100.000 Euro in bar gefunden. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um Bestechungsgelder handelt.
Festnahmen
Ein 24-jähriger Mann aus Ramallah wurde von der Polizei festgenommen. Er wird verdächtigt, vor zwei Wochen zwei Grenzbeamte in der Jerusalemer Altstadt niedergestochen zu haben. Die Behörden hatten eine Nachrichtensperre verhängt und veröffentlichten erst jetzt Details. Der Mann hatte die beiden Männer mit einem Messer in den Rücken gestochen. Anschließend flüchtete der Angreifer und verbarg sich in der Menschenmenge zum Freitagsgebet vor der Al-Aksa-Moschee. Am Wochenende war ein 15-jähriger arabischer Bewohner Jerusalems ebenfalls unter dem Verdacht festgenommen worden, einen jüdischen Mann in der Altstadt niedergestochen zu haben.
Wohnung
Nachbarn kann man sich nicht immer aussuchen. Das werden bald auch die Bewohner des Luxus-Wohnblocks an der Hayarkon-Straße 96 in Tel Aviv zu spüren bekommen. Denn die drei Kardashian-Schwestern wollen ihre Fühler im Heiligen Land ausstrecken. Das Objekt liegt in einem restaurierten Bauhaus-Gebäude am Strand. Kim, Khloe und Kourtney haben angeblich vor, sich künftig häufiger in Israel aufzuhalten. Scott Disick, Lebensgefährte der ältesten Schwester Kourtney, ist jüdisch und wolle seine Beziehung zum Judenstaat festigen, heißt es. Die zwei Apartments sollen rund 24 Millionen Euro kosten. Nach Angaben der Immobilienagentur Sotheby’s International Realty werden die Kardashians, die für ihre Reality-Serie »Keeping up with the Kardashians« berühmt und berüchtigt sind, schon im nächsten Monat anreisen, um den Vertrag zu unterzeichnen.
Raubvögel
Statt auf Gift setzen Bauern immer häufiger auf Raubvögel. Die Eulen und Turmfalken fressen Würmer, Mäuse und sonstige Schädlinge und machen den Einsatz von Pestiziden in manchen Bereichen der Landwirtschaft überflüssig. Wissenschaftler bestätigen acht Jahre nach dem Beginn des Projekts einen signifikanten Rückgang der Gifteinsätze. Jossi Leschem von der Universität Tel Aviv leitet das Programm. Die Teilnehmer erhalten Nistkästen für die Vögel, um deren Ansiedlung in den Farmgebieten zu fördern. Bislang sind rund 3000 Nester für die Raubvögel aufgestellt worden. Gleichzeitig ging der Einsatz des starken Giftes »Rosch 80« in den vergangenen vier Jahren um 50 bis 90 Prozent zurück.
Konzerte
Nachdem viele Shows im vergangenen Sommer wegen des Krieges zwischen Israel und der Hamas abgesagt wurden, werden die Israelis mit einigen Top-Acts entschädigt. Im Februar wird Schmusesänger James Blunt seine Balladen im Hajarkon-Park zum Besten geben, im Mai sollen die Pop-Rocker One Republic das Grün im Zentrum von Tel Aviv zum Beben bringen. Auch die Backstreet Boys haben sich angekündigt. Sie wollen gleich drei Konzerte geben, um allen Fans gerecht zu werden.
Google
Die Google-Autos sind wieder da. Das Unternehmen fährt damit fort, die Straßen Israels zu filmen, um ihre Street-View-App zu aktualisieren. Zum ersten Mal waren die Vehikel mit den Kameras auf den Dächern 2012 durchs Land gefahren. Auch jetzt werden sie wieder Bilder von Tel Aviv, Jerusalem, Haifa und anderen Orten schießen. Die Panorama-Fotos sollen den Nutzern von Google ein realistisches Bild der Straßen Israels geben. Einige Organisationen hatten bei den ersten Aufnahmen Sicherheitsbedenken angemeldet, doch Justizministerium und Sicherheitsbehörden gaben den Fotografen grünes Licht. Sabine Brandes