Kampagne
Es läuft gut für ihn. Der Herausforderer von Benjamin Netanjahu, Awoda-Chef Isaac Herzog, hat neuerdings sogar Fanseiten im Internet. Unter seinem Spitznamen Boujie werden ihm gleich Superkräfte angedichtet. In »You don’t mess with the Boujie« wird er als Inkarnation verschiedener Macho-Helden gezeigt, mit denen sich besser niemand anlegen sollte. Eine andere Version konzentriert sich eher auf die nette Seite des Politikers. Sie zeigt ihn als Baby oder Elefant im Miniformat. Zwar habe Boujie die Stimme eines überfahrenen Eichhörnchens, steht geschrieben, »aber süß ist er«. Angeblich will Herzog das Image des netten, aber farblosen Politikers vor den Neuwahlen im März ablegen und nimmt Sprechunterricht, um bei seinen Auftritten besser zu wirken. Die Websites nimmt er mit Humor und schreibt: »Ich habe darüber gelacht und freue mich, dass ihr die Botschaft verstanden habt: Wir sind hier, um für eine gemeinsame Zukunft in Israel zu kämpfen.«
Friedhof
Ein neues Start-up fotografiert die Grabsteine des größten Friedhofs in Israel. In Holon befinden sich mehr als 200.000 Gräber, deren Daten bislang nirgendwo dokumentiert sind. 120 Freiwillige sind derzeit mit ihren Smartphones unterwegs, um die Informationen, die in die Steine gemeißelt sind, zu sammeln. Dieses gänzlich neue Projekt soll Historikern und Familienforschern auf der ganzen Welt den Zugang zu den Daten ermöglichen. Initiiert wurde es von dem Unternehmen MyHeritage, das vor mehr als zehn Jahren von Gilad Japhet gegründet wurde. Sein Ziel ist es, »den gesamten Stammbaum der Menschheit für alle zugänglich zu machen«.
Rakete
Am Wochenende ist eine Rakete aus dem Gazastreifen in Israel gelandet. Offenbar war sie von der Hamas abgefeuert worden. Es war das dritte Geschoss der extremistischen Palästinenserorganisation nach dem Ende des Gazakrieges im Sommer. Die Kassamrakete war in einem offenen Feld in der Eschkolregion niedergegangen. Nach Angaben der israelischen Armee reagierte die Luftwaffe mit einem Vergeltungsangriff. Ein Trainingslager der Hamas in der Nähe von Khan Yunis soll beschossen worden sein. Dabei sei niemand verletzt worden.
Partei
Nach Beratungen hat sich der Vorsitzende von Tekuma, Uri Ariel, entschieden, nicht mit der neuen Partei von Eli Yishai zu kooperieren. Stattdessen will er weiterhin mit der Partei Jüdisches Haus zusammenarbeiten. Für Yishai, der gerade den Namen seiner Partei verkündete – Haam itanu (Das Volk ist mit uns) – sind das sehr schlechte Nachrichten. Denn ohne Ariel wird der Ex-Schas-Mann es wohl nicht über die 3,25-Prozent-Hürde schaffen, die ihm einen Eintritt in die Knesset sichert. Yishai will dennoch nicht aufgeben. »Ich sehe die enorme Unterstützung und bin mir sicher, dass wir die beste Option für die nationalreligiöse Gemeinde sind. Viele Rabbiner stehen hinter uns«, sagte der ehemalige Innenminister im Armeeradio.
Hotel
Die »Must-See List« der australischen Website news.com für 2015 präsentiert Vorschläge für die schönsten Orte der Welt. Von der kenianischen Savanne bis zu schwindelerregend hohen Berggipfeln in China solle man reisen. Auch dabei ist ein Hotel in Tel Aviv, das noch gar nicht eröffnet ist. Das Brown Urban Beach House wird erst ab Februar 2015 Gäste beherbergen – und ist doch schon jetzt ein internationaler Hotspot. »Die Strand-Atmosphäre im Retrolook ist passend für abgeklärte Weltreisende, Familien und auch Geschäftsleute«, heißt es in der Liste. Die Bar erinnere an einen Surfklub mit Sand, das Restaurant bietet vor allem frischen Fisch aus den Fluten vor der Haustür, und als absoluter Clou ist in fast allen Zimmern der Meerblick inklusive.
Oscar
Israels Hoffnungen auf einen Oscar im kommenden Jahr sind gescheitert. Get, der Film über eine religiöse jüdische Frau, die für ihre Scheidung kämpft, hat es nicht ins Halbfinale der ausländischen Filme geschafft. Die Macher Ronit und Schlomi Alkabetz sind dennoch nicht traurig. »Der Film hat riesengroße Beachtung in Los Angeles gefunden«, erzählten sie nach ihrer Rückkehr. »Wir sind für einen Golden Globe nominiert. Was bitte können wir noch erwarten?« Die Endkandidaten für den Academy Award werden Mitte Januar bekannt gegeben.
Internet
Nach Beer Sheva werden auch Tel Aviv und Raanana schneller – zumindest, wenn es um das Internet geht. Die Fiberoptik-Firma Unlimited hat angekündigt, ihren superschnellen Dienst in den beiden Städten zu installieren. Unlimited bietet eine Internetverbindung mit 100 Megabits pro Sekunde für rund 25 Euro im Monat an. Dabei kann die bestehende Infrastruktur der Elektrizitätswerke genutzt werden. Im nächsten Jahr sollen noch weitere acht Städte im ganzen Land hhinzukommen.