Verschlossen
Israelische Experten für Cybersicherheit haben riesige Sicherheitslücken beim Shoppen im Internet entdeckt. Die Daten von Millionen von Nutzern – inklusive Zahlungsdetails – der chinesischen Onlinehandel-Plattform Alibaba hätten gestohlen oder manipuliert werden können. Gleich zwei Israelis fanden Fehler. Zunächst sah ein 21-jähriger Angestellter von AppSec Labs eine Lücke und informierte seine Vorgesetzten, die umgehend Alibaba Bescheid gaben. Als Zweiter wurde die Firma Cybermoon aufmerksam und informierte den Internetriesen ebenfalls. Es ist nicht bekannt, dass die Daten misbraucht worden sind. Eine Pressesprecherin von Alibaba erklärte im Anschluss, die Sicherheitslücken seien geschlossen. Das Unternehmen hat kürzlich mit einem Emissionsvolumen von 23 Millionen Dollar an der New York Stock Exchange den größten Börsengang aller Zeiten hingelegt.
Unfall
Die Winterregen machen Israels Verkehr dieser Tage brandgefährlich. Mangelnde Kanalisation und zu wenig Fahrkenntnisse bei schlechter Witterung lassen die Straßen zu tödlichen Fallen werden. Fast täglich gibt es Nachrichten über Unfälle mit Verletzten und Toten. Der jüngste ereignete sich am Sonntagmorgen bei einem Frontalzusammenstoß von zwei Fahrzeugen auf der Schnellstraße 90 im Jordantal. Zwei Menschen wurden dabei getötet, fünf weitere verletzt. Zwei von ihnen zogen sich lebensbedrohliche Verletzungen zu und mussten am Unfallort wiederbelebt werden. Sie wurden per Helikopter in Krankenhäuser geflogen. Die Opfer sind alle um die 30 Jahre alt, gaben die Rettungskräfte an.
Chef
Das Kabinett hat den neuen Militärchef bestätigt. Damit wird General Gadi Eisenkot der 21. Chef der israelischen Armee (IDF). Im Februar, wenn die Amtszeit des momentanen obersten Soldaten Benny Gantz zu Ende geht, wird der 54-Jährige übernehmen. »Gadi ist der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort«, meint Premier Benjamin Netanjahu. »Er ist ein Kommandant, der die IDF im Hinblick auf die großen Veränderungen um uns herum führen kann.« Eisenkot, Mitglied der Golani-Brigade, war zuvor Leiter der Armeetruppen im Norden, und fungierte in den vergangenen vier Jahren zudem als Vize-Armeechef. Als sein Stellvertreter ist Yair Golan bestimmt.
Brunnen
Reste eines antiken Brunnens könnten Aufschluss über die globalen Klimaveränderungen geben. Vor der Küste von Haifa fanden Taucher einen Brunnen in den Ruinen eines 7700 Jahre alten Dorfes. Die damit wahrscheinlich älteste bekannte hölzerne Struktur wird von den Archäologen als Kfar Samir bezeichnet. Das Besondere an der neolithischen Ansiedlung ist die Lage 200 Meter vor der Küste und fast fünf Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Während der Besiedlung lag die Wassergrenze des Mittelmeeres mehr als 700 Meter weiter westlich, die Oberfläche war acht Meter niedriger. Mit dem Schmelzen der Pole und Gletscher nach dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 20.000 Jahren stieg das Wasserniveau stetig – und die Dörfer wurden vom Nass verschluckt.
Gas
Offenbar birgt der Meeresboden noch weitere Schätze: Zu den zwei vor der Küste Israels ausgemachten Gasfeldern Leviatan und Tamar gesellt sich nun Royee. Am Wochenbeginn gaben die Energiefirmen Ratio Oil und Israel Opportunity Energy Resources gemeinsam mit der Tel Aviver Börse bekannt, dass seismische Messungen einen Inhalt von drei Billionen Kubikmetern Naturgas ergeben hätten. Das Gas könne zur Energieherstellung genutzt werden, heißt es. Doch dass Royee in der nächsten Zukunft angezapft wird, ist unwahrscheinlich, denn die Vorbereitungen bei den beiden wesentlich größeren Felder Leviatan und Tamar laufen auf Hochtouren. Schon bald soll aus ihnen Gas in Richtung Israel sowie für den Export fließen.
Tiger
Zwei süße Neuzugänge tollen derzeit durch ihr Gehege im Jerusalemer Biblischen Zoo. Die seltenen Sumatra-Tigerbabys waren am 17. November geboren worden. Jetzt gab die Tierparkleitung bekannt, dass sie stark genug seien, um zu überleben. Mama Chana hatte bereits zweimal zuvor Nachwuchs zur Welt gebracht, der jedoch nach kurzer Zeit starb. Bei einer weiteren Geburt verstieß sie ihr Junges, das dann Pfleger aufzogen. Dieses Mal sieht es nach einem Happy End für die vom Aussterben bedrohten Großkatzen aus. Chana kümmert sich rührend um ihre zwei Jungen, und zur Sicherheit wurde Tigerpapa Avigdor in einem separaten Gehege untergebracht. Wenn sich die Kleinen weiter so gut machen, so der Tierpark, werden die Besucher sie im neuen Jahr zum ersten Mal zu Gesicht bekommen.
Ölpest
Die Ölkatastrophe in der Negevwüste hat schwerwiegende Folgen. In der vergangenen Woche waren geschätzte fünf Millionen Liter Rohöl in und um das Naturschutzgebiet Evrona geflossen. Die Gegend ist bekannt für ihre Hirsche und seltenen Palmen. Jetzt gaben die Behörden an, dass es Monate, wenn nicht gar Jahre, dauern werde, um die Natur zu rehabilitieren. Noch immer ist die Gefahr nicht gebannt, dass am Golf von Eilat Öl in das Rote Meer fließt und die dortigen Korallenriffe zerstört. Auch die Umwelt im benachbarten Jordanien könnte geschädigt werden. Hilfsteams sind dabei, den schwarzen Schlamm abzusaugen, die verseuchte Erde abzutragen und Barrieren zu errichten. Israelische Experten nannten den Vorfall »das schlimmste Umweltdesaster in der Geschichte des Landes«.