Kalender
Dass die Armee auch sexy sein kann, ist spätestens seit den Selfies von israelischen Soldatinnen in Unterwäsche kein Geheimnis mehr. Das Modeunternehmen MTKL geht noch einen Schritt weiter. Für ihre neue Kollektion »militärinspirierte Streetwear«, wie die Firma es nennt, fotografierte sie ehemalige IDF-Damen in gewagten Outfits und Posen für einen Kalender. Die Macher Amnon Schenfeld und Ilan Missulawin sind von ihrem Projekt überzeugt, für das sie über die Crowdfunding-Site Indigogo das nötige Geld zusammenbekommen wollen. »Es geht nicht nur um einen Kalender mit leicht bekleideten Mädchen«, so Missulawin, »sondern darum, der Welt die Schönheit Israels zu zeigen und gleichzeitig zu sagen, dass die Israelis ein modernes Volk von freiheitsliebenden und offenen Menschen sind, die um die Werte kämpfen müssen, die in den meisten zivilisierten Ländern hochgehalten werden«. Zehn Prozent der Einnahmen sollen der Vereinigung für das Wohl israelischer Soldaten zugehen.
Rekord
Er fuhr nicht nur Schlangenlinien und Zick-Zack, sondern verwechselte auch noch den Gehweg mit der Fahrbahn. Ein Israeli hat am Wochenende einen neuen Rekord aufgestellt. Auf die Schulter klopfen wird ihm dafür aber wohl niemand. Er hatte den höchsten Alkoholgehalt im Blut, der jemals in Israel gemessen wurde. Bei dem Mann wurden 3,25 Promille festgestellt. Das ist sechseinhalb Mal so viel wie das erlaubte Limit von 0,5 Promille. Der Mann aus dem Haifaer Vorort Kiriat Motzkin fuhr zudem ohne Führerschein und war zu drei Monaten Bewährung verurteilt worden. Bewährt hat sich der 73-Jährige aber offensichtlich nicht und wird wohl die nächste Zeit statt im Auto hinter schwedischen Gardinen sitzen.
Flüge
Jetzt fliegt auch Germanwings von Berlin nach Tel Aviv. Seit Sonntag hat die Lufthansa-Tochter die Route in ihrem Flugprogramm. Zweimal pro Woche, sonntags und donnerstags, geht es jetzt ab 80 Euro vom Mittelmeer an die Spree. »Wir gehen davon aus, dass dank der blühenden Beziehungen zwischen Israel und Deutschland und insbesondere zwischen Tel Aviv und Berlin dies eine der beliebtesten Strecken werden wird«, so das Management der Billiglinie. Germanwings fliegt zudem Köln und Düsseldorf an. Seit einem Monat fliegt außerdem »Germania« ab 99 Euro von Tel Aviv nach Hamburg und Baden-Baden.
Musik
Mozart an der Achuza-Straße, Bach an der Ecke Weizmann. In Linienbussen zwischen Raanana und Tel Aviv tönt jetzt klassische Musik aus den Lautsprechern. Das innovative Projekt der Gesellschaft Metropoline in Zusammenarbeit mit dem Symphonette Orchestra der Stadt Raanana beschallt die Fahrgäste mit schönen Tönen. Sie wolle diese »wunderbare Musik« in die Öffentlichkeit tragen, erklärte Orit Vogel, Geschäftsführerin des Orchesters, bei der Vorstellung des Projekts. Zwar wird klassische Musik in Israel hochgeschätzt, doch die Musiker möchten ein jüngeres Publikum anlocken. Daher werden vor allem bekannte Stücke zu hören sein. Die Linie 48 von Raanana über Herzliya in die Weiße Stadt am Mittelmeer macht den Auftakt bei den musikalischen Bussen.
Anerkennung
Als erster Staatspräsident nahm Reuven Rivlin am Sonntag an der jährlichen Gedenkfeier für die Opfer des Dorfes Kfar Kassem teil. 1956 waren 49 israelische Araber von Grenzpolizisten erschossen worden, darunter viele Frauen und Kinder. Die Grenzer hätten damals angenommen, heißt es, dass die Menschen eine Ausgangssperre missachteten und ein Sicherheitsrisiko darstellten. Doch die Leute waren auf dem Heimweg von der Arbeit und wussten gar nichts von einer Ausgangssperre. Der Oberste Gerichtshof hatte damals erklärt, es sei »vollkommen illegal« gewesen, auf Zivilisten zu feuern. Rivlin verurteilte das Massaker »aufs Schärfste« und nannte es »ein schreckliches Verbrechen, das schwer auf dem israelischen Gewissen« laste. Er erklärte, dass die arabische Bevölkerung keine Randgruppe sei. »Wir sind dazu bestimmt, Seite an Seite zu leben, und teilen dasselbe Schicksal.« Gleichzeitig machte Rivlin deutlich, dass er von den arabischen Anführern im Land verlange, den Terroranschlag in Jerusalem, bei dem ein drei Monate altes Baby getötet worden war, öffentlich zu verurteilen.
Kiddusch
Eine repräsentative Umfrage des Roschink-Instituts unter jüdischen Israelis hat ergeben, dass 67 Prozent den Kiddusch – den Segen über den Wein – sprechen und sich zum Familiendinner treffen. 63 Prozent der Menschen entzünden am Schabbat Kerzen. Für den Sender Kanal 20 wurden 502 erwachsene Israelis befragt. Allerdings gab lediglich etwas weniger als ein Drittel (32 Prozent) der Befragten an, dass sie den Schabbat einhalten, also beispielsweise keine elektrischen Geräte benutzen.