Geld
Die erste neue Banknote ist grün statt lila. Auf dem 50-Schekel-Schein ist einer der bekanntesten hebräischen Poeten zu sehen: Schaul Tchernichovsky. Seine Werke sind berühmt und beliebt, sein großes Können steht außer Frage. Dennoch sind einige Israelis nicht glücklich über die Wahl des Dichters. Darunter Hagai Ben-Artzi, der Schwager des Premierministers, der sich darüber aufregt, dass Tchernichovsky mit einer Nichtjüdin verheiratet war und dennoch als Nationalheld den neuen Geldschein ziert. Ben-Artzi will die 50-Schekel-Note sogar boykottieren. Anderen stößt auf, dass auf allen neuen Scheinen – die nächsten drei werden in den kommenden Monaten veröffentlicht – nur aschkenasische Dichter zu sehen sind und Poeten sefardischer Abstammung komplett ignoriert werden. Auf dem kommenden 200er-Schein wird Natan Altermann abgebildet sein, auf dem 20er Rachel Bluwstein und auf dem 100er die beliebte Leah Goldberg.
Auszeichnung
Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ist wie schon im Vorjahr von der Website TripAdvisor zu einem der zehn weltbesten Museen gekürt worden. Die Seite entsteht durch Bewertungen von Reisenden aus der ganzen Welt. Kommentare reichen von: »Es ist kein leichter Ort, doch ich kann mir keinen vorstellen, der es mehr verdient hätte, besucht zu werden« bis zu »Jeder sollte hinfahren und sich anschauen, wie normal die Gesichter des Bösen aussahen«. Avner Schalev, Präsident von Yad Vashem, reagierte mit Stolz auf die Auszeichnung: »Diese eindrucksvolle Leistung ist der gemeinschaftliche Erfolg von allen Angestellten in den verschiedenen Bereichen unseres Museums.«
Cyber
Seit Neuestem gibt es in Israel eine nationale Behörde für Cyber-Verteidigung. Die offizielle Einrichtung soll zukünftig für den Schutz von öffentlichen und privaten Computersystemen sorgen. Während des 50 Tage dauernden Gaza-Krieges hatte es verstärkt Hackerangriffe auf den jüdischen Staat gegeben. Premierminister Benjamin Netanjahu machte vor allem den Iran dafür verantwortlich. Israels Hightech-Branche boomt und wächst weiter. Seit 2010 sind hier rund 200 Firmen sowie 20 Forschungszentren im Cyberbereich gegründet worden. Viele sind international erfolgreich. Zum Beispiel gab der israelische Provider für Cybersicherheitstechnologie CyActive jüngst bekannt, er habe eine »strategische Investitionssumme« von Siemens erhalten.
Auftritt
Sie wird sich sicher an keinen Boykottaufruf gegen Israel halten. Denn Punk-Ikone Nina Hagen, die im August noch den »Offenen Brief Kulturschaffender in Deutschland zum Krieg in Gaza« unterzeichnet hatte, macht ohnehin, was sie will. Am 16. Dezember wird sie demzufolge in Israel auftreten, um ihren Fans zu zeigen, dass sie noch lange nicht zum alten (und leisen) Eisen gehört. Die Show im Performing Arts Center von Tel Aviv wird nicht Hagens erste sein. 1986 war sie schon einmal im Heiligen Land und rockte im legendären Liquid Club vor frenetischen Fans. Den Club gibt es nicht mehr – die Hagen aber schon.
Einwanderung
Mehr als 24.800 Menschen aus der ganzen Welt sind im Jahr 5774 nach Israel immigriert. Im Vergleich zum Jahr davor ist das eine Steigerung um 28 Prozent, wie die Jewish Agency kurz nach Rosch Haschana bekannt gab. Der größte Anstieg ist bei den französischen Juden zu vermelden. Statt 2650 im Vergleichszeitraum kamen 6000 von ihnen im Gelobten Land an, um sich hier gänzlich niederzulassen. Grund sei der Anstieg des Antisemitismus in verschiedenen europäischen Ländern, vor allem in Frankreich, so die Jewish Agency. Auch die ukrainischen Juden zieht es wegen der Unruhen im Land vermehrt nach Israel. 4200 machten den jüdischen Staat 5774 zu ihrem neuen Zuhause.
Magie
Löffelverbieger Uri Geller krümmt kein Besteck mehr. Der selbst ernannte Magier macht sich mit seinem Können nun über die Firma Apple lustig. Doch dabei geht es nicht ums Programmieren, sondern darum, was der israelische Zauberer am besten kann: biegen. Nach Medienberichten haben sich einige Nutzer beim Hersteller Apple beschwert, dass sich ihr neues iPhone 6 Plus verbiegt, wenn sie es in der Gesäßtasche tragen. In einem YouTube-Video greift Geller das auf und zeigt einem britischen Journalisten seine Kunst. Er nimmt das neue Gerät, spricht »Bieg dich, bieg dich!«, und nach einigen Sekunden hält Geller tatsächlich ein krummes iPhone in der Hand. Zaubern kann er wohl nicht, doch dass er Humor hat, hat Geller bewiesen.