Show
Vor 23.000 Fans zog Lady Gaga am Samstagabend eine Show ab, wie sie Tel Aviv selten gesehen hat. »ArtPop« bot alles, was sich ihre Fans gewünscht hatten: tanzbare Rhythmen, schrille Kostüme und ein Star, der sein Publikum auf Hebräisch mit »Ich liebe euch alle« begrüßte. Doch die provokative Sängerin hatte die Israelis ohnehin schon lange vor ihrem Auftritt auf ihrer Seite. Allein, dass sie ihr Konzert im Hajarkon-Park trotz Gaza-Krise nicht abgesagt hatte, brachte ihr Lobeshymnen ein. Denn die Konzertsaison im Sommer war dem Krieg zum Opfer gefallen: Neil Young, die Backstreet Boys, Lana Del Rey und viele andere hatten Rückzieher gemacht. Höhepunkt der Show war ein Überraschungsauftritt von Tony Bennett, mit dem Gaga für ihr neues Album das Duett »Cheek to Cheek« aufgenommen hatte. Das gab sie Hand in Hand mit dem Altstar vor einer verzückt wogenden Fan-Masse zum Besten.
Gesandte
Sie ist die erste Frau, die von Israel in ein arabisches Land entsandt wird. Am Wochenbeginn erklärte das Außenministerium, dass sieben von zwölf neuen Diplomaten Frauen sind. Darunter ist auch Einat Schlain, die in zehn Monaten ihren neuen Job in Jordanien antreten wird. Schlain war bereits am Anfang ihrer Karriere in Amman tätig, arbeitete später unter anderem in der israelischen Vertretung in den USA. Derzeit ist sie Leiterin der internationalen Abteilung des diplomatischen Forschungszentrums. Andere Botschafterinnen werden demnächst nach Frankreich, Rumänien, Bulgarien, Belgien, Zypern und China entsandt.
Vertrag
Jerusalem und Minsk wollen die gegenseitigen Visa abschaffen. Obwohl Weißrussland von der internationalen Gemeinschaft mit Sanktionen belegt ist, will Israel die Verbindung zu dem ehemaligen Sowjetstaat stärken. Der israelische Botschafter in dem Land, Yosef Shagal, gab jetzt bekannt, dass zudem 700 Teilnehmer zur Limmud-Konferenz erwartet werden. Die EU erklärte im vergangenen Jahr, dass die finanziellen Sanktionen gegen Weißrussland weiterlaufen, da die Menschenrechte nach wie vor nicht geachtet werden, Gesetze und demokratische Prinzipien sich nicht verbessert hätten. Der israelische Botschafter jedoch meint, dass das Visaprogramm an die Verträge mit Russland und der Ukraine angelehnt sei, die langfristig den Tourismus, die Wirtschaft und die jüdische Kultur in diesen Ländern stärkten.
Schekel
Nach Jahren der Stärke verliert die israelische Währung im Moment an Wert. Während der Schekel im Juli gegenüber dem Dollar noch bei 3,47 stand, so liegt er nun bei 3,6. Finanzexperten gehen davon aus, dass er weiter fallen wird. Die Exporteure freut das. Denn seit langer Zeit stagnierten die Zahlen, weil der Schekel einfach zu stark war. Nun hoffen die Produzenten auf bessere Zeiten. Während der Militäroperation »Protective Edge« waren die Exporte um bis zu 17 Prozent zurückgegangen. Das staatliche Statistikamt erklärte jedoch, nicht nur der Krieg, sondern auch die schwachen Märkte in Europa und den USA seien Grund für den Rückgang gewesen.
Ausbildung
Israel liegt auf der Liste der gebildetsten Länder an vierter Stelle. 46,4 Prozent der Menschen haben hier einen Hochschulabschluss. Das fand das Online-Magazin »24/7 Wall Street« in einer neuen Studie heraus. Auf Platz eins liegt Russland mit einer Quote von 53,5 Prozent, gefolgt von Kanada (52,6) und Japan (46,6). Den fünften Rang haben die USA inne, wo 43,1 Prozent der Einwohner an Universitäten ausgebildet wurden. Gleichzeitig, so die Untersuchung, gebe Israel mit etwa 11.500 Dollar pro Kopf jährlich weniger für Studenten aus als die meisten anderen entwickelten Staaten. Auch sei der Verdienst der Lehrer im Vergleich der OECD-Länder sehr niedrig.
Siddur
Rechtzeitig zu den Hohen Feiertagen wird das älteste jüdische Gebetbuch, das jemals gefunden wurde, im Bible-Lands-Museum in Jerusalem ausgestellt. Das Werk stammt aus dem neunten Jahrhundert, ist somit rund 1200 Jahre alt. Es wird einen Monat lang in der »Buch der Bücher«-Ausstellung zu sehen sein. Der Siddur umfasst etwas mehr als 50 Seiten und ist in drei Abschnitte unterteilt. Darunter sind Teile des Morgengebetes und der Pessach-Haggada, allesamt auf Pergament in antikem Hebräisch mit babylonischen Vokalen geschrieben. Der Siddur verfügt sogar noch über seine originale Bindung.
Rettung
Fast sein ganzes Leben lang litt »M.« unter chronischem Nierenversagen. Der Zustand des 14-Jährigen aus Gaza wurde zudem durch eine Blutgerinnungsstörung verschlimmert. Vor acht Jahren erhielt er in Ägypten eine neue Niere, doch sein Körper stieß das Organ ab. M. ging es immer schlechter. Nun spendete ihm seine Schwester eine Niere, und der Junge wurde operiert – in Israel. Ein Ärzteteam im Rambam-Zentrum in Haifa arbeitete pausenlos daran, die Blutgerinnung unter Kontrolle zu bekommen. »Es war ein Albtraum«, erinnert sich Ran Steinberg, der Leiter der Kinderchirurgie. Doch die Improvisation mit einer künstlichen Verbindung zwischen den Venen des Blutkreislaufs und denen des Organs funktionierte schließlich. M. ist nach acht Monaten nach Hause zurückgekehrt. Als gesunder Junge.