Fluglinie
Die Fluglinie Ryanair hat vor, Israel als Drehkreuz für Billigflüge in alle Welt zu nutzen. Trotz des jüngsten Krieges mit der Hamas im Gazastreifen lässt sich das irische Unternehmen in seinem Vorhaben offenbar nicht beirren. Chef Michael O’Leary sagte jüngst in der Zeitung Irish Independent, dass zukünftig Russland, Mitteleuropa, Deutschland und viele andere Ziele von Israel aus angeflogen werden könnten. Jährlich wolle man vier bis fünf Millionen Touristen ins Land bringen. Das habe O’Leary auch dem israelischen Transportministerium versprochen. Er fügte hinzu: »Ich habe große Pläne.« Eigentlich habe man den kleinen Nahoststaat schon lange anfliegen wollen, so der Chef. Doch der Schutz der einheimischen Linie EL AL und die damit einhergehenden Restriktionen für ausländische Gesellschaften seien zu stark gewesen. Daher plant O’Leary die Umgehung mit der israelischen Ryanair-Version. Die Konkurrenz Easyjet steuert Israel bereits seit einer Weile an.
Rabbiner
Israel hat den ersten konservativen Rabbiner, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt. Mikie Goldstein ist das neue geistige Oberhaupt der konservativen Synagogengemeinde Adat Schalom Emanuel in Rechowot. Der gebürtige Brite ist seit Jahren mit dem israelischen Botschafter in der Elfenbeinküste, Isi Yanouka, verheiratet. »Ich glaube, es ist wichtig für die Gemeinde, dass ich in der Lage bin, zu lehren und mich an die Menschen zu wenden. Meine Homosexualität stand gar nicht zur Debatte«, so der neue Rabbiner. Die Ordination von schwulen Rabbinern ist seit Jahren in der konservativen jüdischen Gemeinschaft eine kontroverse Angelegenheit.
Tunnel
Der Krieg ist kaum vorbei, da beherrschen schon wieder Horrornachrichten aus dem Gazastreifen die Schlagzeilen. Angeblich arbeitet die Hamas bereits am Wiederaufbau der Tunnel. Die unterirdischen Gänge, mit denen Terroristen zu Fuß ins israelische Kernland gelangen könnten, sollten alle während der Operation »Protective Edge« von der Armee zerstört worden sein. Doch Experten glauben, dass die Hamas schon wieder gräbt. Auch der Schmuggel in Richtung Ägypten soll blühen. Da es kein klares Waffenstillstandabkommen zwischen der Hamas und Jerusalem gibt, ist noch unklar, wie die israelische Regierung mit diesen neuen Informationen umgehen wird.
Brillen
Für jedes noch so kleine Problem scheint es mittlerweile eine Handyapplikation zu geben. Viele kommen aus den Denkerstuben israelischer Hightech-Firmen. Jetzt gibt es sogar eine Lösung für die verlegte Brille. Kein Suchen, kein Ärgern mehr. Der kleine Apparat am Brillenbügel ist mit einer Such-App auf dem Handy oder am Schlüssel vernetzt und lokalisiert schnell die verlorene Sehhilfe. Das Start-up-Unternehmen LOOK von Gründerin Dafna Ariely entstand aus einer persönlichen Not: »Ich dachte, es müsste doch eine Lösung geben, damit ich nicht ständig total frustriert meine Lesebrille suche.«
Konzert
Der Druck auf internationale Bands, die in Israel spielen wollen, ist oft immens. Boykottaktivisten fordern Musiker zu einer Absage auf. So geschah es auch Cruachan aus Irland, die am 13. September in Tel Aviv spielen soll. Nachdem die BDS-Bewegung die Heavy-Metal-Band gedrängt hatte, zogen die Jungs tatsächlich in Erwägung, Israel von ihrem Konzertplan zu streichen. Doch die 14-jährige Schelly Dvir aus Aschekelon wollte das nicht hinnehmen. Sie ist ein großer Fan der Iren und schickte prompt eine Nachricht an ihre Idole: »Ich bin schon sehr aufgeregt und freue mich auf euren Auftritt. Wir Leute in Israel lieben euch!« Diese Sätze überzeugten die Musiker davon, ihre Instrumente in Tel Aviv auszupacken. »Wir haben keine politische Agenda«, erklärten sie. »Wir sind Musiker und spielen für unsere Fans – auch in Israel.«
Anklage
Der berüchtigte Guru Goel Ratzon ist angeklagt worden. Ratzon, der bereits im Januar 2010 festgenommen worden war, wurden anfangs Sexverbrechen und Versklavung vorgeworfen. Der Tel Aviver hatte 21 »Ehefrauen« und mindestens 40 Kinder. Mehr als drei Jahrzehnte lang hatte er in seiner Privatsekte Frauen und Kinder manipuliert, missbraucht und zum Betteln geschickt. Außerdem auf der Anklageschrift stand der ungewöhnliche Vorwurf der »spirituellen Versklavung«. Doch nach dem Entscheid der Richter wird dieser Anklagepunkt gestrichen. Der 64-Jährige muss sich jedoch immer noch wegen Vergewaltigung und anderen Gewaltverbrechen an den Frauen und Kindern verantworten.
Bau
Sie ragt in den Jerusalemer Himmel und erfreut durch ihren bloßen Anblick die Gläubigen. Es dauerte volle 15 Jahre, um das neue Gotteshaus der Belzer Chassiden, das gleichzeitig ihr Weltzentrum ist, zu bauen. Die neue Synagoge der ultraorthodoxen Strömung bietet Platz für 3000 Männer auf der ersten Ebene und weitere 5000 Männer und Frauen auf den Balkonen. Zusätzliche Plätze in den Gängen nehmen weitere 2000 Menschen auf. Dennoch wird erwartet, dass die Anhänger zu den Hohen Feiertagen Schlange stehen. Der 18 Tonnen schwere Schrein aus brasilianischem Walnussholz kann 70 Torarollen aufnehmen. Die etwa 9000 Belzer Familien leben heute hauptsächlich in Israel und New York.