Stolz
Passend zum Unabhängigkeitstag am 6. Mai hat eine Umfrage des IMRA-Instituts neue Zahlen zum Befinden der Israelis veröffentlicht. Nach der Studie sind 85 Prozent aller Bürger stolz darauf, Israelis zu sein. 66 Prozent finden, in ihrem Land könne man gut leben. Drei Viertel bringen die blau-weiße Flagge an ihren Häusern an, um Jom Haazmaut zu würdigen, und fast 90 Prozent kennen den Text der Nationalhymne. Auf die Frage, was sie am meisten an Israel bindet, sagte fast die Hälfte: die Familie. Und ein Viertel berief sich auf die Geschichte. Das Wetter indes sieht lediglich ein Prozent als Grund an, um sich hier wohlzufühlen. In die Umfrage unter 503 Erwachsenen waren arabische Israelis miteinbezogen.
Strand
Das Haifaer Bezirksgericht hat einen Präzedenzfall geschaffen. Es ordnete an, dass das Planungs- und Baukomitee von Naharija seine Konstruktionspläne für den Achziv-Strand überarbeiten muss. Die Pläne waren bereits vor vielen Jahren genehmigt worden. Doch nun, argumentierte der Richter Ron Sokol, habe man neue Erkenntnisse, was den Umweltschutz betrifft. Das Komitee aus Naharija wollte am nördlichen Ende des Achziv-Nationalparks Wohn- und Hotelanlagen bauen lassen. Doch das wird nun voraussichtlich nicht geschehen. Für die Umweltverbände sowie mehrere Knessetabgeordnete, die sich jahrelang gegen Baumaßnahmen direkt am Strand ausgesprochen haben, ist das Urteil ein riesengroßer Erfolg.
Kampagne
Tausende Israelis solidarisieren sich im Internet mit einem IDF-Soldaten, der zu 20 Tagen Arrest verurteilt wurde – zu Unrecht, wie sie meinen. David, wie er nur genannt wird, der seinen Dienst in Hebron tat, hatte seine Waffe auf eine Gruppe arabischer Jugendlicher angelegt, als diese ihn bedroht hatten. Die Jugendlichen hatten den Vorfall auf Video aufgenommen, via YouTube gelangte er an die Öffentlichkeit. Auf dem Video sind drei junge Männer zu sehen, die den Soldaten der Nahal-Brigade provozieren und bedrohen. Einer der Jungen zieht einen Schlagring aus der Tasche. Daraufhin stößt David ihn von sich weg und richtet seine Waffe auf die Jugendlichen. Nachdem bekannt wurde, dass es für David Konsequenzen geben würde, schlossen sich zahlreiche IDF-Soldaten der Facebook-Kampagne »Auch ich stehe hinter David von der Nahal« an und posteten Fotos von sich in Uniform. Ein Armeesprecher stellte jedoch klar, dass der Soldat nicht wegen des Zwischenfalls mit den Palästinensern bestraft werde, sondern weil er gegen einen Vorgesetzten handgreiflich geworden sei.
Selfies
Der Chef ist offenbar kein Fan von Selfies. In einem Video, das im Internet kursiert, hört man Premierminister Benjamin Netanjahu über die Fotomanie seiner Landsleute lästern. »Ich verstehe diese moderne Welt nicht«, kann man ihn vernehmen. »Lasst doch mal dieses Fotografieren sein und lebt!« Aus dem Off hört man anschließend die Stimme einer Frau, die Netanjahu erklärt, man habe »einen Moment irgendwie nie gelebt, wenn man kein Foto davon hat«. Der Politiker, obwohl nicht unbedingt für seinen überbordenden Humor bekannt, kontert: »Ich habe gelebt, und ich mache keine Bilder.« Später fragt er noch, ob er »denn hier der Einzige ohne diese ganzen elektronischen Geräte« sei. Für das »Ja« seiner Mitarbeiter hat Benjamin Netanjahu nur noch einen Kommentar übrig: »Dann bin ich wohl der einzige freie Mann hier, und ihr seid alle Sklaven.«
Olim
Obwohl der Staat Israel bereits seinen 66. Geburtstag feiert, kommen noch immer Neueinwanderer aus aller Welt. 2013 wollten 16.884 von ihnen im jüdischen Staat ein neues Leben beginnen. Damit stieg die Zahl der Olim Chadaschim um zwei Prozent, gab das Amt für Statistik jetzt an. 43 Prozent reisten aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion ein (hauptsächlich aus Russland und der Ukraine), 17 Prozent aus Frankreich, 13 aus den USA und acht Prozent aus Äthiopien. Vor allem die Franzosen kommen überwiegend aus Sorge wegen des wachsenden Antisemitismus in ihrer Heimat, heißt es. Die Jewish Agency erklärte, die Zahlen hätten sich im Jahr 2014 »vervielfacht«. Bis Ende März seien dreimal so viele Menschen aus Frankreich angekommen wie im Vorjahr.
Cyber
In einer landesweiten Aktion nahm die Polizei in der vergangenen Woche Mitglieder eines Pädophilenrings fest. 17 Verdächtige wurden von der Einheit für Cyber-Kriminalität ins Visier genommen und schließlich überführt. Zwei der Verhafteten sind Teenager im Alter von 15 und 17 Jahren, die im Anschluss an das Verfahren in Therapie geschickt werden sollen. Anders als in früheren Untersuchungen richteten die Beamten dieses Mal ihren Fokus auf Täter, die Kontakt zu Kindern suchten oder direkt schädigen wollten. Außerdem arbeiteten die Ermittler mit zwei internationalen Ermittlungsteams gegen Kinderpornografie zusammen, da der Ursprung der Webseiten im Ausland liegt. Das erschreckende Material umfasst Hunderte von Gigabytes.