Verstorben
Am ersten Abend des Pessachfestes starb der griechische Schoaüberlebende Chaim Raphael. Der aus Thessaloniki stammende Mann war für seine ständigen Bemühungen bekannt geworden, die Schoa nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Er hielt Vorträge vor Schülern, Soldaten und Studenten in Israel. Raphael, der einen Delikatessen-Stand auf dem Levinsky-Markt im Süden von Tel Aviv betrieb, war 1924 in der griechischen Stadt geboren worden. Nach dem Einmarsch der Nazis wurde er nach Auschwitz-Birkenau gebracht, wo seine gesamte Familie ermordet wurde. Auf der Todesanzeige in Tel Aviv stand unter der Nummer, die ihm die Nazis in den Arm tätowiert hatten: »Er war einer der besten Söhne des jüdischen Thessaloniki«.
Ausgeschaltet
Um Punkt acht Uhr ging das Licht aus. Tausende von Israelis schalteten am Dienstagabend für eine Stunde alle Elektrizität in ihren Häusern ab. 26 Stadtverwaltungen machten mit und zogen der Straßenbeleuchtung den Stecker raus. Nicht nur Israelis sparten am 44. International Earth Day Strom. Weltweit begingen Menschen mit verschiedenen Aktionen den Tag zum Schutz der Umwelt, etwa mit Bäumepflanzen in China, Energieworkshops in Ägypten oder dem Entwurf grüner Städte in Kamerun. Die Zeremonie in Israel fand auf der ehemaligen Müllkippe Hiriya statt. Verschiedenen Umweltaktivisten wurde für ihr Engagement der »Green Globe« (Grüner Globus) verliehen.
Ausgezeichnet
Diese Auszeichnung war zu erwarten. Tel Aviv ist von Matador Network zum besten Strand-Party-Ort der Welt gekürt worden. Der »ultimative Reiseführer fürs Feiern rund um die Welt« meint, dass Tel Aviv die hedonistischste Stadt von allen sei. Die Metropole am Mittelmeer stach in dem Rennen sogar Ibiza, Goa und Phuket aus. »Tel Aviv weiß definitiv, wie man eine Party schmeißt«, ist bei Matador Network nachzulesen.
Gefunden
Israelische Archäologen freuen sich. Sie meinen, sie hätten einen Fund gemacht, der unmittelbar mit dem höchsten Heiligtum der Juden, der Kotel in Jerusalem, zu tun hat. Sie haben einen Meißel gefunden, der vielleicht von den Steinmetzen benutzt wurde, die einst an der Mauer gebaut haben. Der Archäologe der israelischen Antiquitätenbehörde, Eli Schukron, fand das Werkzeug schon im vergangenen Sommer, als er unterhalb der Klagemauer grub. Die Behörde schwieg so lange, um genauer nachzuforschen, um welchen Gegenstand es sich tatsächlich handelt. Schukron und sein Kollege Ronny Reich haben bereits mehrfach Artefakte ans Licht befördert, die die Öffentlichkeit staunen ließen. So fanden sie unter anderem ein römisches Schwert und eine goldene Glocke, die – so meinen die Forscher – sogar dem Hohepriester des Tempels gehört haben könnte.
Verschickt
In den kommenden Wochen wird bei einigen jungen Männern in Israel Post im Briefkasten liegen. Absender ist die Armee, Empfänger sind christliche Araber. Die Christen in Israel unterliegen nicht der Wehrpflicht, können jedoch freiwillig Dienst leisten. Allerdings tun es nicht sehr viele. Von rund 2000, die jedes Jahr in das entsprechende Alter kommen, würden sich lediglich 50 melden, so ein Sprecher. Das will das Militär mit dieser Kampagne nun ändern. Zunächst werden ausschließlich Männer angeschrieben, eventuell werden später Briefe an junge Frauen folgen. Armeeexperten gehen davon aus, dass die Zahl der Freiwilligen sich durch die Aktion mindestens verdoppeln wird. Doch es ist nicht unumstritten, dass arabische Israelis mit christlichen Wurzeln in der Armee dienen. Kritiker meinen, dies würde dazu dienen, dass die arabische Gemeinde, die in Israel aus Moslems, Drusen und Christen besteht, in »loyal« und »nicht loyal« aufgeteilt wird.
Gehandelt
Der israelische Export in den Fernen Osten wird in diesem Jahr zum ersten Mal überhaupt die Lieferungen in die USA übertreffen. Dies erklärte das Wirtschaftsministerium unter Minister Naftali Bennett zum Wochenbeginn. Damit wären die asiatischen Märkte nach Europa der zweitstärkste Handelspartner Israels. In 2013 waren Fernost und die USA bereits gleichauf. Besonders Intel spielt dabei eine Rolle. Die Hälfte aller Exporte nach China bestand aus den Chips des Hightech-Unternehmens. Während die Geschäfte mit Europa übrigens gleichbleibend sind, gehen die amerikanisch-israelischen zusehends zurück.