Gegrüsst
Für Hunderte von Millionen Menschen hat am Montag der Ramadan begonnen, darunter auch für die etwa anderthalb Millionen israelischen Muslime. Der Monat ist geprägt von Gebeten, Wohltätigkeit und dem täglichen Fasten bis Sonnenuntergang. Auf diese spirituelle Weise wird dem Erhalt des Koran gedacht. Besonders schwer ist das Einhalten des Trinkverbots in der israelischen Sommerhitze. Premierminister Benjamin Netanjahu grüßte die Moslems in aller Welt und im eigenen Land und wünschte »einen frohen Ramadan«. Gleichzeitig lud er seinen Amtskollegen Mahmud Abbas ein, mit ihm zusammenzusitzen und »ohne Vorbedingungen zu verhandeln. Hier und Jetzt«.
Gerockt
Israel ist eine Reise wert. In diesem Sommer werden zudem Freunde der Rock- und Jazzmusik auf ihre Kosten kommen. Verschiedene Musikfestivals im ganzen Land laden zum Hören und Tanzen ein. Hoch im Norden gibt es beim Moon Nights Festival was auf die Ohren. Vom 11. bis 30. August rocken Balkan Beat Box, Yehudit Ravitz und Ehud Banai auf dem Golan. Mit dabei ist außerdem der altbekannte Schalom Hanoch. Beim gleichnamigen Fest in der Wüste sorgen Berry Sakharoff, Carolina, Schlomi Schaban und der Sänger des Jahres, Avraham Tal, für den richtigen Rhythmus (11. und 12. August). Beim Goldstar Festival wird nicht nur das Bier in Strömen fließen. Auch Musik kommt am 10. und 11. August in Haifa mit den Giraffes, Hadag Nachash und anderen nicht zu kurz. Am 17. und 18. August spielen dieselben Bands in Aschdod. Das Jazzfestival am Roten Meer ist schon legendär: Zum 25. Mal wird es dabei vom 21. bis 24. August an den Stränden Eilats musikalisch. Mit dabei unter anderem: Yoni Rechter, Tuba Skinny und Lizz Wright.
Getötet
Die jüdische Welt trauert um einen der berühmtesten Kabbalisten, Rabbi Elazar Abuhatzeira. Der Rabbiner – auch Baba Elazar genannt – ist am vergangenen Donnerstag in seiner Jeschiwa in Beer Sheva erstochen worden. Mutmaßlicher Täter ist ein Mann namens Ascher Dahan aus der ultraorthodoxen Stadt Elad, der Abuhatzeira regelmäßig aufsuchte und um Rat fragte. Obwohl der Rabbiner sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde, erlag er seinen schweren Verletzungen. Das Motiv liegt noch im Dunkeln, der 42-Jährige gibt lediglich an, die Ratschläge zur Rettung seiner Ehe hätten nicht gefruchtet. Der Getötete war der Enkel des berühmten Baba Sali, von dem seine Anhänger sagten, er könne durch seine Gebete Wunder bewirken. Abuhatzeira hatte auch Tausende von Getreuen. Viele kamen, um seinen persönlichen Segen zu erhalten. Der 70-Jährige empfing täglich bis zu 500 Menschen. Er soll Hilfe in Belangen des täglichen Lebens, Ehe- und Geschäftsangelegenheiten sowie Antworten auf Fragen zur Halacha gegeben haben. Viele meinen, er hätte eine besondere Aura gehabt, der man sich nicht entziehen konnte. Nach seinem Tod versammelten sich Hunderte Anhänger vor seinem Haus und beklagten den großen Verlust. Abuhatzeira wurde am Sonntag auf dem Jerusalemer Ölberg neben seinem Vater beigesetzt.
Geendet
Morddrohungen waren in seinem Leben an der Tagesordnung, letzte Woche starb er. Mit mehreren Schüssen ist die Unterweltfigur Francois Abutbul an einer Tankstelle niedergestreckt worden. Jede Hilfe kam zu spät, der Mann aus Netanja starb noch am Ort des Verbrechens. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um eine Auftragshinrichtung eines anderen Gangsterbosses handelt. Offenbar raste ein Motorradfahrer aus dem Nirgendwo heran, als Abutbul tankte, schoss und verschwand anschließend in der Nacht – das Ende einer kriminellen Karriere. Francois wurde neben seinem Vater Felix begraben, der 2002 in Prag von Rivalen erschossen worden war. Bruder Assi verbüßt derzeit eine 13-jährige Haftstrafe wegen verschiedenster Vergehen, darunter Betrug, Erpressung und Leitung einer kriminellen Organisation. Noch am offenen Grab schwor die Familie des Getöteten Vergeltung. Sabine Brandes