Blutbad
Blutbad im Gefängnis: Am Sonntag ist der Häftling Samuel Sheinbein nach einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften in der Haftanstalt Rimonim erschossen worden. Der wegen Mordes verurteilte US-Israeli hatte sich offenbar die Waffe eines Wärters geschnappt und damit fünf Angestellte des Gefängnisses angeschossen. Zwei Männer wurden schwer verletzt, zwei andere mittelschwer, einer erlitt leichte Verletzungen. Sheinbein war nach der Tat 1997 aus den USA geflohen und hatte in Israel wegen seines israelischen Vaters Sol die Staatsangehörigkeit erlangt. Er wurde 1999 des Mordes an Alfredo Enrique Tello schuldig gesprochen. In Israel erhielt er eine Haftstrafe von 24 Jahren, in den USA hätte Sheinbein wahrscheinlich lebenslänglich sitzen müssen.
Serienstars
Deep Purple wechselt die Szene. Die legendäre Rockband wird bei einer neuen israelischen Serie mitspielen. Während ihres Besuches im Heiligen Land wird Deep Purple nebenbei Szenen für »Atlantica« des Kabelanbieters HOT drehen. Die Serie handelt von einer Jerusalemer Rock-Band, die davon träumt, ein Album zu veröffentlichen, berühmt zu werden und ihr Idol zu treffen: Deep Purple. Die britische Band gibt zwei Konzerte in der Nokia-Arena von Tel Aviv. Schauspieler Tal Friedman freut sich schon jetzt auf das Zusammenspiel hinter der Kamera. »Es ist uns eine große Ehre, diese aufregenden Momente zu drehen.«
Kampfansage
Er will kämpfen bis zum Tod: »Im wahrsten Sinne des Wortes«, machte der Rabbiner der Hardline-Charedim, Schmuel Auerbach, klar. Am Samstag sprach er sich energisch gegen die Einberufungspläne für fromme junge Männer aus. Vor Tausenden von Anhängern erklärte er in Jerusalem, dass seine Gruppe gegen den Militärdienst für Ultraorthodoxe »bis zum Tod kämpfen« werde. Israel habe lediglich dann ein Existenzrecht, wenn es die Tora stärke. »Schmiedet der Staat aber einen Plot gegen die Tora, verwirkt er dieses Recht. Wir werden nicht nachgeben.« Ein anderer Rabbiner der extremen Fraktion innerhalb der ultraorthodoxen Gemeinde, Baruch Schmuel Deutsch, tönte zudem, dass es nach seinem Verständnis streng verboten sei, in der Armee zu dienen, und dass jene, die eingezogen würden, dann »lieber ihr Leben aufgeben« sollten.
Fußballturnier
Er konnte sich das Lachen anfangs nicht verkneifen. Als der Trainer der israelischen Fußballnationalmannschaft, Eli Gutman, die Ziehung für die Europameisterschaft in Nizza beobachtete, freute er sich sehr. Denn Israel wird 2016 in einer vergleichsweise leichten Gruppe spielen. Antreten wird die Elf in Gruppe B gegen Bosnien-Herzegowina, Belgien, Wales, Zypern und Andorra. Zwar sind keine großen Kickernationen wie England, Deutschland oder Spanien dabei, doch auch der Gegner Belgien sei nicht zu unterschätzen, meinte Gutman. Das kleine Land gilt als aufsteigende Fußballnation.
Dorfruinen
Die Ruinen einer dörflichen Ansiedlung aus der Periode des Zweiten Tempels sind in der Nähe der sogenannten Burma-Straße bei Jerusalem gefunden worden. Nach Angaben der Antiquitätenbehörde handelt es sich um ein Dorf mit Resten von Steinhäusern und einem Netzwerk aus Straßen und Gassen. Der Name der Siedlung ist nicht überliefert. Doch klar ist, dass die Lage 280 Meter über dem Meeresspiegel den Bewohnern bereits in alter Zeit einen schönen Ausblick bescherte. Die Altertümer wurden zufällig während der Bauarbeiten für die Gasleitung von der Küste nach Jerusalem gefunden. Jetzt wird die Leitung verlegt.
Mobilfirmen
Israel schickt die größte Delegation von Mobilfirmen aller Zeiten zum prestigeträchtigen World Mobile Kongress in Barcelona. 190 Firmen werden ihre Produkte unter der blau-weißen Flagge präsentieren. Mit dabei sind unter anderem WiseSec, die mobile Lösungen für Sicherheit und Verteidigung anbietet, Inpris, die einen unsichtbaren Touchscreen für intuitive Fingerbewegungen im Koffer hat, und Facetune mit einer neuen Applikation für die Fotobearbeitung am Handy. Israel, bekannt als die Top-Start-up-Nation, erhofft sich durch die Messe neue Geschäftsverbindungen, Joint Ventures und Allianzen zwischen israelischen und internationalen Firmen.
Filmförderung
Die Stadtverwaltung macht 22 Millionen Schekel (über vier Millionen Euro) locker, um ausländische Filmproduzenten nach Jerusalem zu locken. Als Erster erhält das amerikanische Netzwerk NBC einen Zuschuss für Dig. Bei der Detektivserie geht es um die Abenteuer eines FBI-Agenten in der Altstadt. Die Voraussetzungen für die Zuschüsse sind eine Handlung, die hauptsächlich in der Goldenen Stadt spielt, sowie Ausgaben von mindestens sieben Millionen Dollar in Israel, davon eine Million in Jerusalem. Die Macher der Fernsehproduktion Dig kündigten allerdings bereits an, dass sie nicht in den umstrittenen Gegenden der City of David oder in dem Dorf Silwan drehen werden.