Land
Der einstige Premierminister Ehud Olmert sagte am Wochenende: »Wäre 2008 ein Frieden zustande gekommen, hätten Zehntausende von Siedlern ihre Häuser im Westjordanland verlassen müssen.« Auch wäre es das Ende einer israelischen Präsenz im Jordantal gewesen, so Olmert im TV-Kanal 2. Auf die Frage, ob man heute etwa 80.000 jüdische Siedler abziehen könnte, antwortete der Ex-Regierungschef: »Ich habe keinen Zweifel, dass das möglich ist.« Derzeit jedoch sieht es kaum so aus, als ob diese Vision Realität werden wird. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weht starker Gegenwind aus seiner eigenen Partei ins Gesicht, wenn es im Rahmen eines Friedensvertrages um territoriale Abtretungen an die Palästinenser geht.
Bücher
Jetzt ist es auch in Israel gesetzlich verboten, auf neu erschienene Bücher Rabatte zu gewähren. Dadurch sollen faire Einnahmen für die Autoren gesichert werden. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus. Obwohl es in den ersten anderthalb Jahren nach Erscheinen keinerlei Preisnachlass geben darf, finden die Läden immer wieder Wege, die Werke von Autoren zu Ramschpreisen loszuwerden. So wie die beiden großen Ketten des Landes, Steimatzky und Zomet Sfarim: Diese Woche beginnt ihre Aktion »Kauf eines – nimm ein weiteres umsonst mit«. Möglich macht das ein Schlupfloch: Die Bücher, die im Januar verlegt wurden, fallen noch nicht unter das neue Gesetz.
Fotos
An Bildern der Heiligen Stadt mangelt es wahrlich nicht. Doch jetzt sind die wahrscheinlich frühesten Fotos von Jerusalem aufgetaucht. Es wird vermutet, dass die Schwarz-Weiß-Bilder von dem französischen Fotografen Joseph-Philibert Girault de Prangey aufgenommen wurden, der zwischen 1841 und 1844 in Mittelmeerländern unterwegs war. De Prangey starb 1892, doch die Hunderte von Bildern wurden erst 1920 in einem Verschlag seiner Pariser Wohnung gefunden. Jetzt wurden sie auf der Website www.si.edu veröffentlicht.
Rekorde
Nun hat er auch noch den Guinness-Weltrekord gebrochen. Präsident Schimon Peres hielt in der vergangenen Woche den größten Staatsbürgerkunde-Unterricht aller Zeiten ab – online. Er brach damit den alten Rekord, bei dem 5000 Schüler zugehört hatten. Dieses Mal waren 9000 Studenten in 215 Unterrichtsräumen im ganzen Land dabei. »Es war mir ein Privileg, zu unterrichten und Fragen zu beantworten«, sagte Peres im Anschluss. Im vergangenen Juni war dem israelischen Staatsoberhaupt schon einmal indirekt ein Eintrag ins Guinness-Buch gesichert worden. Damals schuf ein Designer im Hafen von Tel Aviv ein Mosaik aus 6000 Kaffeetassen. Zu sehen: das Konterfei des Präsidenten.
ärger
Natalie Portman macht mit bei der »menschlichen Wärme«. Die Hollywood-Schauspielerin, die derzeit im Heiligen Land an ihrem Regiedebüt arbeitet, schickt Geld und Kleidung an syrische Flüchtlinge. Freunde hatten Portman von der Aktion »Chom Enoschi« erzählt, bei der junge Israelis warme Wintersachen für Menschen sammeln, die vor dem Bürgerkrieg aus Syrien geflohen sind. »Als ich von der Aktion hörte, war ich tief bewegt und wollte sofort helfen«, sagt die in Israel geborene Schauspielerin. Portman verfilmt derzeit Amos Oz’ Geschichte von Liebe und Finsternis. Da sie einige Szenen in einem ultraorthodoxen Viertel im Jerusalemer Stadtteil Nachlaot dreht, bekommt sie Ärger mit den charedischen Einwohnern, die sich über die »fremde Invasion« in ihr Viertel beschweren.
Piloten
Ihre Handys kosteten sie die Karriere. Zwei Kampfpiloten mussten für fünf Tage ins Gefängnis, weil sie Landkarten und geheime Informationen auf ihren Smartphones gespeichert hatten. Gegen zwölf weitere Soldaten wurden andere Disziplinarmaßnahmen verhängt. Dieser Vorfall zeige die Risiken, die durch mobile Technologie entstehen, in drastischer Weise, hieß es vonseiten der Armee. »Die Leute müssen verstehen, dass sie ihre Informationen besser sichern können und müssen«, erklärte Luftwaffenchef Amir Eshel anschließend. Der Skandal um die Handys war erst aufgefallen, als einer der Piloten zu seinem Vorgesetzten gegangen war, weil er sein Telefon verloren hatte und zugab, dass sich darauf »sensible Daten« befinden.
Krankheit
Bei einem von vier Todesfällen in Israel ist der Grund Krebs. 2011 gab es mehr als 10.000 Tote durch die Krankheit, etwa 28.000 erkrankten daran. Die tödlichsten Krebsarten für Männer waren Lungen-, Bauchspeicheldrüsen-, Prostata- und Afterkrebs, während bei Frauen Brustkrebs an erster Stelle stand. Gleichzeitig, berichtet die Krebsvereinigung des Landes, ist die Anzahl der Neuerkrankungen von 1990 bis 2011 um 18 Prozent zurückgegangen. Außerdem sei durch neue Therapien und Früherkennung die Überlebensrate gestiegen. Doch nicht bei allen. Der Präsident der Vereinigung, Eliezer Robinson, erklärt, dass drei Viertel aller Krebstoten ältere Menschen über 70 Jahre sind.