Kaserne
Eine Kaserne, die derzeit in der Negevwüste gebaut wird, soll den Namen des verstorbenen Premierministers Ariel Scharon erhalten. Armeechef Benny Gantz akzeptierte den Vorschlag des Namenskomitees der Knesset am Sonntag. Der militärische Trainingskomplex ist derzeit unter der Bezeichnung »Basis-Übungsstadt« bekannt. Er liegt einige Kilometer südlich von Beer Sheva und soll bis Anfang 2015 fertiggestellt werden. Die Ariel- Scharon-Kaserne wird dann die größte des Landes sein. In der Mittelmeerstadt Netanja soll eine Brücke, die sich derzeit im Bau befindet, ebenfalls nach dem Staatsmann benannt werden.
Streik
Die afrikanischen Migranten haben ihren Streik beendet. Zumindest vorerst. In der vergangenen Woche waren Zehntausende Flüchtlinge an vier aufeinanderfolgenden Tagen auf die Straßen gegangen, um gegen die Asylpolitik der Regierung zu protestieren. Jetzt aber fürchten sie um ihre Jobs und die Möglichkeit, sich und ihre Familien ernähren zu können. Einige haben als Folge des Streiks sogar ihren Arbeitsplatz verloren, gab die Hilfsorganisation Worker’s Hotline an. Eine Demonstration von Frauen und Kindern, die für Samstag geplant war, hatten die Vertreter der Flüchtlinge aus Respekt vor dem Tod Ariel Scharons spontan abgesagt.
Unfall
Trauriges Ende eines Urlaubs. Die 22-jährige Noam Rubenstein starb während ihrer Reise an den Folgen einer Erfrierung. Die junge Frau war nach dem Ende ihrer Armeezeit – üblich für junge Israelis – gemeinsam mit anderen zu einem langen Urlaub aufgebrochen. Beim Wandern in einer Bergregion im Süden Chiles hatte sie sich offenbar am Knöchel verletzt. Der mitgereiste Freund versuchte, Hilfe zu holen. Die traf jedoch zu spät ein. Noam war erfroren und konnte nur noch tot geborgen werden.
Mahnmal
Im Meir-Park in Tel Aviv ist ein Mahnmal eingeweiht worden, das all jenen Opfern der Nationalsozialisten gewidmet ist, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und ermordet wurden. Das Mahnmal wurde von der Künstlerin Moria Sekley entworfen. Es besteht aus mehreren Dreiecken, dem Symbol der Gay Community. Ein Dreieck aus Beton ist mit einer erläuternden Inschrift zur Verfolgungsgeschichte der Homosexuellen versehen. Ein zweites, auf dem Kopf stehendes in Pink erinnert an den »Rosa Winkel«, das Zwangssymbol, das Schwule und Lesben in den Konzentrationslagern tragen mussten. Das dritte Dreieck befindet sich gegenüber den beiden anderen und besteht aus drei pinkfarbenen Sitzbänken. Auf jedem der Symbole steht in hebräischer, englischer und deutscher Sprache der Satz: »Im Gedenken an jene, die vom Nazi-Regime aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Gender-Identität verfolgt wurden.«
Abfindung
Millionen Schekel Entschädigung werden den Soldaten gezahlt, die zwischen 1999 und 2005 an Anthrax-Experimenten (Milzbrand) der Armee teilgenommen hatten. Nachdem mehrere ehemalige Armeeangehörige vor Gericht gezogen waren, gab es nun einen Vergleich zwischen ihnen und der Regierung. Demzufolge muss das Verteidigungsministerium einen Fonds in Höhe von etwa vier Millionen Euro einrichten, aus dem die Reparationen an die 92 Kläger gezahlt werden. Richterin Hila Gerstl, die das Abkommen unterzeichnete, erklärte anschließend: »Ich kann nur meine Freude darüber ausdrücken, dass sich die Regierung entschlossen hat, angemessen zu reagieren.«
Dienst
Er ist umstritten: der Dienst religiöser Frauen in der Armee. Der Vorschlag des Jesch-Atid-Vorsitzenden Yair Lapid, dass nicht nur orthodoxe Männer, sondern auch Frauen die olivgrünen Uniformen anziehen sollen, hat ein rabbinisches Urteil nach sich gezogen. Die Oberrabbiner David Lau und Yitzhak Yosef hatten erklärt, dass dem jüdischen Gesetz zufolge Frauen nicht in der Armee dienen sollten. Lapid forderte daraufhin die Absetzung der beiden Rabbiner. Doch der Finanzminister bekommt auch Gegenwind aus der eigenen Partei: Bildungsminister Schai Piron vertritt ebenfalls die Auffassung des Rabbinats, wie er bereits 2003 erklärt hatte. Das sei auch heute noch seine Meinung, sagte er.