Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

geschossen
Eigentlich sollte es eine vertrauensbildende Maßnahme sein, um die israelisch-palästinensichen Friedensgespräche voranzubringen. Doch kurz nachdem die Regierung in Jerusalem am Sonntag angekündigt hatte, trotz Protesten von Angehörigen von Terroropfern 26 Palästinenser, die wegen Mordes verurteilt wurden, aus der Haft zu entlassen, feuerten Terroristen aus dem Gazastreifen zwei Raketen auf die Küstenstadt Aschkelon ab. Eine davon schlug in unbewohntem Gebiet ein, die andere wurde von dem Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen. Am Montagmorgen reagierten die israelischen Streitkräfte auf den Angriff mit Luftschlägen gegen Raketenabschussrampen im Gazastreifen, die zu einem Ausbildungslager der Hamas gehörten. Menschen wurden bei der Operation nach Angaben der Zahal nicht verletzt. Offenbar setzt die Hamas alles daran, einen möglichen Friedensschluss zwischen Israelis und der palästinensichen Autonomiebehörde zu verhindern.

gegründet
Dialog kommt immer gut an. Die Texas A&M University will einen »Friedenscampus« in Nazareth eröffnen, auf dem Juden, Christen und Muslime gemeinsam studieren sollen. Vergangene Woche unterzeichneten die Verantwortlichen, darunter Bildungsminister Schai Piron, der texanische Gouverneur Rick Perry und der Kanzler der texanischen Universität, John Sharp, in der Residenz von Staatspräsident Schimon Peres in Jerusalem die Absichtserklärung. »Nazareth ist die größte arabische Stadt in Israel, die Stadt, in der Jesus geboren wurde«, sagte Peres. »Es ist eine Stadt, die spirituellen Werten verpflichtet ist, und es ist ein Symbol, dass die Zweigstelle der Universität Texas für Studenten aller Religionen in Nazareth begründet wird.« Der Campus soll rund 70 Millionen US-Dollar kosten, für die die Texas A&M University aufkommen will, und bis Oktober 2015 fertig sein. Welche Fächer an der neuen Hochschule gelehrt werden sollen, ist allerdings noch nicht klar.

geadelt
Ein solches Lob ist wohl der Ritterschlag für jeden Filmemacher. Quentin Tarantino äußerte sich in den höchsten Tönen über den israelischen Rache-Thriller Big Bad Wolves. Der Regisseur von Pulp Fiction und Inglourious Basterds bezeichnete den Streifen von Navot Papushado und Aharon Keshales auf dem südkoreanischen Busan International Film Festival als »besten Film des Jahres«. In Big Bad Wolves geht es um zwei Männer, die sadistische Rache an einem Kindermörder üben. Papushado und Keshales machten bereits 2010 mit dem Inzest-Slasher-Drama Rabies Furore. Tarantinos Lob sorgt jetzt jedenfalls dafür, dass Fans des Regisseurs sich für israelische Filme zu interessieren beginnen.

Geschrammelt
Die ultraorthodoxen Brüder Arie und Gil Gat sangen bislang auf den Straßen Jerusalems und in Einkaufszentren zur Gitarrenbegleitung. Nun sind sie TV-Stars. Das Publikum der Talentshow »Rising Star« stimmte per App massenhaft für die beiden Charedim aus Beit Schemesch und ihre Versionen der Rock-Klassiker »Hotel California« und »The Sound of Silence«. Arie Gat ist sich sicher, dass der Fernsehauftritt der beiden koscher ist. »Aus Sicht der Halacha ist es kein Problem, was wir tun.« Die Kinder der beiden durften die Show allerdings trotzdem nicht ansehen.

gesunken
Absturz: Bei der letzten Knessetwahl heimste der frühere TV-Moderator Yair Lapid mit seiner neuen Partei Jesch Atid auf Anhieb 19 Mandate ein. Gäbe es jetzt Neuwahlen, müsste Lapid sich mit zehn Sitzen begnügen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die jüngst in der Tageszeitung Haaretz veröffentlicht wurde. Die Befragten äußerten deutliche Unzufriedenheit mit ihrem Finanzminister, der vor Kurzem noch tönte, es sei nur eine Frage der Zeit, bis er als Premierminister kandidieren könne. Waren im Juli noch 25 Prozent der mit Lapid zufrieden, waren es in der neuen Umfrage nur noch 14 Prozent. Der Anteil der Unzufriedenen wuchs dagegen von 63 auf 75 Prozent. Der Grund dürfte sein, dass der TV-Star sein Versprechen, soziale Erleichterungen einzuführen, nicht gehalten, sondern stattdessen weitere Kürzungen und Steuererhöhungen eingeführt hat.

Jerusalem

Israels Polizeiminister betet erneut auf dem Tempelberg

»Für die rasche Rückführung aller Geiseln und den vollständigen Sieg mit Gottes Hilfe«, schrieb der Rechtsextremist Ben-Gvir auf der Plattform X

 26.12.2024 Aktualisiert

Israel

Härtere Reaktion auf Angriffe der Huthi angekündigt

Nach Verteidigungsminister Katz äußert sich ein General: »Wir werden die Häufigkeit der Angriffe und ihre Stärke nach Bedarf weiter erhöhen«

 25.12.2024

Gaza-Verhandlungen

Streit über Geisel-Liste behindert Fortschritte

Israelische Medien: Terrororganisation Hamas lehnt es ab, eine vollständige Liste der noch Lebenden zu übermitteln

 25.12.2024 Aktualisiert

Nahost

Bericht: Israels Truppen tiefer im Grenzgebiet zu Syrien

Die israelische Armee teilte mit, ihre Streitkräfte seien »im Süden Syriens im Einsatz, innerhalb der Pufferzone und an strategischen Punkten«

 25.12.2024

Chanukka

Es leuchtet wieder

Viele Stadtverwaltungen in Israel stellen Leuchter auf – Botschaften der Koexistenz, während der Krieg in Gaza weitergeht

von Sabine Brandes  25.12.2024

Israel

Armee: Weitere Rakete aus dem Jemen abgefangen

Sie sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen abgeschossen worden

 25.12.2024

Lewiwot

Seelenfutter zu Chanukka

In einem Jahr voller Raketenalarm und grausamer Nachrichten wurde das gemeinsame Kochen für die Familie unserer Israel-Korrespondentin zur mentalen Überlebensstrategie. Ein Blick zurück - und nach vorn

von Sabine Brandes  25.12.2024

Israel/Gaza

Ehemalige Geisel stirbt

Hanna Katzir aus dem Kibbutz Nir Oz war nach Gaza verschleppt worden. Ihr Mann und Sohn wurden von der Hamas ermordet

von Sabine Brandes  24.12.2024

Israel

Netanjahu spricht von Fortschritten bei Geisel-Gesprächen

Weihnachtsbotschaft des Ministerpräsidenten: »Wir streben nach Frieden mit all jenen, die Frieden mit uns wollen«

 24.12.2024 Aktualisiert