Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Europäischer als gedacht Foto: Stephan Pramme

Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Gedacht, geehrt, gestohlen

von Sabine Brandes  14.10.2013 17:45 Uhr

Gedacht
Vor 18 Jahren erlebte Israel einen der schicksalhaftesten Tage in seiner Geschichte. Und noch immer gedenken die Israelis des Mannes, der damals ermordet wurde: Yitzhak Rabin. Am vergangenen Wochenende versammelten sich etwa 30.000 Menschen auf dem Rabin-Platz vor dem Rathaus in Tel Aviv. 1995 war der damalige Premierminister von dem rechten Extremisten Yigal Amir erschossen worden. Unter dem Motto »Erinnerung an den Mord – Kampf für Demokratie« hatten vor allem Jugend- und Sozialverbände zu der jüngsten Demonstration aufgerufen. Verschiedene Sprecher erinnerten an den Ausnahmepolitiker Rabin und riefen zum Frieden mit den Palästinensern auf. Rabins Enkel Jonathan Ben Artzi forderte den jetzigen Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, endlich Frieden zu schließen. »Mein Großvater wurde wegen des Friedens ermordet. Sie schulden ihn uns – uns allen«, sagte er.

Getragen
Der Sänger Ivri Lider gehört zu den Großen in Israels Musikgeschäft. Er schreibt einen Hit nach dem anderen und ist zudem als bekennender Homosexueller Aushängeschild der schwulen Gemeinschaft des Landes. Und nun ist er auch unter die Designer gegangen. Für das Modehaus Castro gestaltete Lider eine Männerkollektion, die auf Werbetafeln im ganzen Land zu sehen ist. Für den Sänger ist es eine Verbindung aus seiner Kindheit im Kibbuz und den Höhepunkten seiner Karriere. Castro sieht die Linie als Geschenk für den »modernen israelischen Mann«. Das Model für die 26 Kleidungsstücke: Ivri Lider höchstpersönlich.

Gefunden
Eine neue Studie geht davon aus, dass aschkenasische Juden von europäischen Frauen abstammen, die konvertiert waren. Diese Ergebnisse sind in der vergangenen Woche in dem Journal »Nature Communications« veröffentlicht worden. Demzufolge seien in der Zeit des frühen römischen Reiches vor etwa 2000 Jahren Männer aus Israel nach Europa gekommen und hätten europäische Frauen geheiratet, die zum Judentum übergetreten sind. Die Wissenschaftler der Universität Huddersfield in England untersuchten dafür das Genmaterial von 3500 Menschen in Nahost, dem Kaukasus sowie Europa und fanden dabei heraus, dass 80 Prozent der Aschkenasim in mütterlicher Linie von indigenen Europäern abstammen.

Geehrt
Preisgekrönter Genuss aus Israel: Das Boutique-Bier der Brauerei Alexander aus dem kleinen Örtchen Emek Hefer unweit der Stadt Caesarea hat die Goldmedaille bei dem europäischen Bier-Star-Wettbewerb gewonnen. Auf dem Treppchen ganz oben stand das »Alexander Black English style porter Bier«. Der Wettbewerb ist einer der größten weltweit, an dem jährlich Produzenten aus 40 Ländern ungefähr 1500 Gerstensäfte vorstellen. Die Preisträger Ori Sagi, Aviem Sela sowie Joram und Ari Jarzin zeigten sich über den Gewinn glücklich und »sehr begeistert«.

Gestohlen
Sie galten als gestohlen, doch dann tauchten sie wieder auf. Drei israelische Pässe sind im September auf dem Brüsseler Flughafen ins Visier der Behörden geraten. Denn die Ausweispapiere waren manipuliert. An einer Stelle etwa stand in lateinischen Lettern als Ausstellungsort: Tel Aviv. Auf Hebräisch war das mit »Aschtali« übersetzt worden. Der Vorfall ist besonders besorgniserregend, denn einer der Reisenden war ein Iraner, der sich als Israeli ausgab. Die Identität der anderen beiden Betrüger ist noch unklar, doch inoffizielle Quellen vermeldeten, dass es sich bei ihnen wahrscheinlich um Osteuropäer handelt. Das Trio war auf dem Weg nach Kanada. Die belgischen Sicherheitsbehörden leiten sämtliche Informationen an ihre israelischen Kollegen weiter.

Gespielt
Sind Stecker und Steckdose schwul? Die beiden Puppen des Energieversorgers mit den hebräischen Namen »Scheka« und »Teka« tauchen seit mehr als zehn Jahren in der Werbung der Stromversorger auf. Ähnlich den Vermutungen, dass Ernie und Bert von der Sesamstraße mehr als nur gute Freunde sind, haben die Israelis auch bei Scheka und Teka immer wieder gemunkelt, sie hätten eine Liebesbeziehung. Und nun gibt es neuen Zündstoff: Die beiden erhielten ein Baby, das plötzlich in der Werbekampagne eine Rolle spielt. Doch von einer Mutter ist weit und breit keine Spur. Israel ist in Sachen Rechte für gleichgeschlechtliche Beziehungen weltweit ein Vorreiter. Homosexuellen-Aktivisten fordern nun, dass sich die Puppen endlich outen.

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  18.04.2025

Vermisst

Er verteidigte seinen Kibbuz

Tal Chaimi kam als Einziger des Noteinsatzteams nicht zurück

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Meinung

Geduld mit Trump

US-Präsident Trump ist vielleicht nicht der perfekte Freund Israels und der Juden, aber der beste, den sie haben. Vorschnelle Kritik an seinem Handeln wäre unklug

von Michael Wolffsohn  17.04.2025

Nachrichten

Geisel, Protest, Terroristen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  17.04.2025

Washington D.C.

»New York Times«: Trump lehnte Angriff auf Irans Atomanlagen ab

Israel soll einen Bombenangriff auf iranische Nuklearanlagen geplant haben - mit Unterstützung der USA. Doch mehrere Mitglieder der Trump-Regierung hätten Zweifel gehabt

 17.04.2025

Jerusalem

Netanjahu erörtert Geisel-Frage mit seinen Unterhändlern

Israels Regierungschef weist das Verhandlungsteam an, auf die Freilassung der Hamas-Geiseln hinzuarbeiten

 17.04.2025

Gaza

Hund von Opfern des 7. Oktober in Gaza gefunden

Einem israelischen Soldaten ist in Gaza ein Hund zugelaufen, der auf Hebräisch reagierte. Er nahm ihn mit zurück nach Israel und fand seine Besitzer

von Sophie Albers Ben Chamo  16.04.2025

Krieg

Terroristen in Gaza schockieren mit neuem Geisel-Video

Der Palästinensische Islamische Dschihad hat nach 18 Monaten erstmals ein Lebenszeichen von Rom Braslavski veröffentlicht

 16.04.2025