Gedacht
Vor 18 Jahren erlebte Israel einen der schicksalhaftesten Tage in seiner Geschichte. Und noch immer gedenken die Israelis des Mannes, der damals ermordet wurde: Yitzhak Rabin. Am vergangenen Wochenende versammelten sich etwa 30.000 Menschen auf dem Rabin-Platz vor dem Rathaus in Tel Aviv. 1995 war der damalige Premierminister von dem rechten Extremisten Yigal Amir erschossen worden. Unter dem Motto »Erinnerung an den Mord – Kampf für Demokratie« hatten vor allem Jugend- und Sozialverbände zu der jüngsten Demonstration aufgerufen. Verschiedene Sprecher erinnerten an den Ausnahmepolitiker Rabin und riefen zum Frieden mit den Palästinensern auf. Rabins Enkel Jonathan Ben Artzi forderte den jetzigen Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, endlich Frieden zu schließen. »Mein Großvater wurde wegen des Friedens ermordet. Sie schulden ihn uns – uns allen«, sagte er.
Getragen
Der Sänger Ivri Lider gehört zu den Großen in Israels Musikgeschäft. Er schreibt einen Hit nach dem anderen und ist zudem als bekennender Homosexueller Aushängeschild der schwulen Gemeinschaft des Landes. Und nun ist er auch unter die Designer gegangen. Für das Modehaus Castro gestaltete Lider eine Männerkollektion, die auf Werbetafeln im ganzen Land zu sehen ist. Für den Sänger ist es eine Verbindung aus seiner Kindheit im Kibbuz und den Höhepunkten seiner Karriere. Castro sieht die Linie als Geschenk für den »modernen israelischen Mann«. Das Model für die 26 Kleidungsstücke: Ivri Lider höchstpersönlich.
Gefunden
Eine neue Studie geht davon aus, dass aschkenasische Juden von europäischen Frauen abstammen, die konvertiert waren. Diese Ergebnisse sind in der vergangenen Woche in dem Journal »Nature Communications« veröffentlicht worden. Demzufolge seien in der Zeit des frühen römischen Reiches vor etwa 2000 Jahren Männer aus Israel nach Europa gekommen und hätten europäische Frauen geheiratet, die zum Judentum übergetreten sind. Die Wissenschaftler der Universität Huddersfield in England untersuchten dafür das Genmaterial von 3500 Menschen in Nahost, dem Kaukasus sowie Europa und fanden dabei heraus, dass 80 Prozent der Aschkenasim in mütterlicher Linie von indigenen Europäern abstammen.
Geehrt
Preisgekrönter Genuss aus Israel: Das Boutique-Bier der Brauerei Alexander aus dem kleinen Örtchen Emek Hefer unweit der Stadt Caesarea hat die Goldmedaille bei dem europäischen Bier-Star-Wettbewerb gewonnen. Auf dem Treppchen ganz oben stand das »Alexander Black English style porter Bier«. Der Wettbewerb ist einer der größten weltweit, an dem jährlich Produzenten aus 40 Ländern ungefähr 1500 Gerstensäfte vorstellen. Die Preisträger Ori Sagi, Aviem Sela sowie Joram und Ari Jarzin zeigten sich über den Gewinn glücklich und »sehr begeistert«.
Gestohlen
Sie galten als gestohlen, doch dann tauchten sie wieder auf. Drei israelische Pässe sind im September auf dem Brüsseler Flughafen ins Visier der Behörden geraten. Denn die Ausweispapiere waren manipuliert. An einer Stelle etwa stand in lateinischen Lettern als Ausstellungsort: Tel Aviv. Auf Hebräisch war das mit »Aschtali« übersetzt worden. Der Vorfall ist besonders besorgniserregend, denn einer der Reisenden war ein Iraner, der sich als Israeli ausgab. Die Identität der anderen beiden Betrüger ist noch unklar, doch inoffizielle Quellen vermeldeten, dass es sich bei ihnen wahrscheinlich um Osteuropäer handelt. Das Trio war auf dem Weg nach Kanada. Die belgischen Sicherheitsbehörden leiten sämtliche Informationen an ihre israelischen Kollegen weiter.
Gespielt
Sind Stecker und Steckdose schwul? Die beiden Puppen des Energieversorgers mit den hebräischen Namen »Scheka« und »Teka« tauchen seit mehr als zehn Jahren in der Werbung der Stromversorger auf. Ähnlich den Vermutungen, dass Ernie und Bert von der Sesamstraße mehr als nur gute Freunde sind, haben die Israelis auch bei Scheka und Teka immer wieder gemunkelt, sie hätten eine Liebesbeziehung. Und nun gibt es neuen Zündstoff: Die beiden erhielten ein Baby, das plötzlich in der Werbekampagne eine Rolle spielt. Doch von einer Mutter ist weit und breit keine Spur. Israel ist in Sachen Rechte für gleichgeschlechtliche Beziehungen weltweit ein Vorreiter. Homosexuellen-Aktivisten fordern nun, dass sich die Puppen endlich outen.