Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Reste des F16-Kampfjets Foto: Flash 90

Belegt
Kein Grund zur Panik. Das meint zumindest Innenminister Gideon Saar zu seinem neuesten Projekt: der biometrischen Datenbank. Seit Monaten wird das Thema in der Öffentlichkeit heiß diskutiert, die Zahl der Kritiker wächst stetig. Das Pilotprogramm begann am Montag in den Städten Rischon Lezion und Aschdod. In den ersten zwei Jahren soll es freiwillig sein, seinen Personalausweis den neuen Standards anzupassen. Niemand, der es nicht möchte, soll seine biometrischen Daten abgeben müssen. Kritiker sind nicht zufrieden. »Es ist ein tödlicher und nicht wiedergutzumachender Eingriff in unsere Privatsphäre«, erklärte die Vorsitzende der Bewegung für digitale Rechte, Karin Nahon. Nach Medienberichten sei belegt, dass es dem Programm an den nötigen Sicherheitsstandards fehle.

Belästigt
Schockierende Ergebnisse: Eine Umfrage des Tel Aviver Sourasky-Krankenhauses in Zusammenarbeit mit PharmQuest zeigt auf, dass fast die Hälfte der weiblichen Mediziner in Israel sexuell belästigt wurden – entweder verbal oder physisch. In 60 Prozent der Fälle, so die Frauen, sei der Täter ein Vorgesetzter gewesen. Von den Männern berichtete lediglich ein Fünftel von sexuellen Übergriffen, die Hälfte davon seien weibliche Patientinnen gewesen. Alexander Greenstein, ein Urologe am Sourasky, leitete die Studie. Er sagte: »Wenn wir in einem System leben, in dem die Hälfte unserer Ärztinnen sexuell belästigt wird, haben wir ein riesiges Problem. Wir müssen darüber nachdenken, welche Auswirkungen das für die Opfer hat und wie wir damit umgehen werden.«

Belagert
Trotz des Gerichtsurteils, das ihnen das Beten nach ihrer Fasson an der Klagemauer ausdrücklich erlaubt, war dies einigen Hundert Frauen am Wochenbeginn nicht möglich. Tausende junge orthodoxe Frauen hatten die Kotel förmlich belagert. Nach Aufrufen verschiedener Rabbiner seien 5000 bis 7000 orthodoxe Mädchen und Frauen nach Jerusalem geströmt, wie die Polizei angab. Es war das erste Mal in der 25-jährigen Geschichte der Organisation »Women of the Wall«, dass es ihnen nicht möglich war, an Rosch Chodesch bis zu den Steinen vorzudringen. Stattdessen wurden die Frauen beschimpft und sogar mit Eiern beworfen. Die Direktorin der Gruppe, Lesley Sachs, beschuldigte die Sicherheitskräfte, den Angreifern nachgegeben und das demokratische Recht der Frauen, auf ihre Weise zu beten, untergraben zu haben.

Bezeugt
Sie wohnen praktisch direkt an der syrischen Grenze: die Kibbuzniks von El-Rom. Am Wochenende überraschten sie ihre Nachbarn jenseits des Zauns mit einer besonderen Nachricht. Jugendliche aus dem Kibbuz hatten aus Basaltsteinen ein 50 Meter großes Friedenszeichen geschaffen, um ihre Einstellung deutlich zu machen. Das Symbol ist am Fuß eines Hügels angebracht, damit die Syrer es auch auf jeden Fall erspähen können. Dem Fernsehkanal 10 erklärten die Aktivisten, dass sie den Menschen in dem vom Bürgerkrieg gebeutelten Land zeigen wollten, dass »Frieden möglich ist und Israel dem Nachbarn keinen Schaden zufügen will«.

Bestürzt
Während einer Übung war am Sonntag ein F16-Kampfjet der israelischen Armee an der Küste des Gazastreifens abgestürzt. Der Pilot und sein Navigationsoffizier konnten sich mit dem Schleudersitz in Sicherheit bringen, bevor der Jet auf dem Wasser aufschlug. Die beiden wurden von einer Rettungseinheit der Armee geborgen und zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Sie seien beide bei guter Gesundheit, hieß es. Jetzt will das Militär ermitteln, ob es sich bei dem Unfall um einen technischen Defekt oder menschliches Versagen handelte.

Besonnen
Es bleibt doch länger hell. Die Sommerzeit endet in diesem Jahr am letzten Sonntag im Oktober, drei Wochen später als bisher. Das entschied die Knessetvollversammlung am Montag. Innenminister Gideon Sa’ar sagte der Zeitung Yedioth Ahronoth: »Das Volk kann mehr lächeln, denn mehr Licht ist mehr Freude. Die neue Sommerzeit ist die Botschaft, auf die Israels Bürger jahrelang gewartet haben.« Der Abgeordnete Nitzan Horowitz von der Meretz-Partei hatte den Schritt bereits 2010 beantragt. Ultraorthodoxe Juden hatten jedoch kritisiert, dass Jom Kippur in die verlängerte Sommerzeit falle. Dies erschwere ihrer Ansicht nach das Fasten.

Nahost

Ägypten schickt weitere Hilfe in den Gazastreifen

Rund 220 weitere Lastwagen wurden den Behörden in Kairo zufolge geschickt. Israel hat diesen Monat bereits 1693 LKW mit entsprechender Ladung für Gaza abgefertigt

 20.01.2025

Analyse

Der Schattenmann

Mohammed Sinwar gilt als der neue starke Mann der Terrororganisation Hamas. Und er trägt einen bekannten Namen

von Ralf Balke  20.01.2025

Befreite Geiseln

»Voller Liebe, voller Liebe, voller Liebe«

Emily Damari, Romi Gonen, Doron Steinbrecher und ihre Familien bedanken sich bei allen Menschen, die sie unterstützt haben

von Sabine Brandes  20.01.2025

Westjordanland

Strenge Straßenkontrollen nach Freilassung palästinensischer Häftlinge

Die Heimkehr gestaltet sich schwierig. Viele konnten zunächst nicht in ihre Heimatorte weiterreisen

 20.01.2025

Israel

Krankenhaus: Freigelassene Geiseln in stabiler Verfassung

Es soll noch einige Tage dauern, bis alle Untersuchungen abgeschlossen sind

 20.01.2025

Nahost

3 Geiseln gegen 90 Gefängnisinsassen

Auch die ersten palästinensischen Häftlinge kommen frei. Israels Außenminister warnt mit Blick auf die Hamas vor einem vorzeitigen Ende der Feuerpause

 20.01.2025

Israel/Gaza

Israel: Hamas kann nicht länger herrschende Macht sein

Außenminister Saar lobt die Rolle des designierten US-Präsidenten Trump bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe. Er warnt aber auch vor einem Scheitern des Abkommens

 20.01.2025

Anteilnahme

Wie El Al an Bord ihrer Flugzeuge auf die Freilassung der drei israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas reagierte

 19.01.2025

Geisel-Abkommen

Zynische Inszenierung des palästinensischen Terrors: Hamas verbreitet Propagandavideo über Geisel-Freilassung

Drei Frauen sitzen lächelnd im Fahrzeug, erhalten Tüten mit »Andenken« und eine »Freilassungsentscheidung«. In Israel wird das Video als zynische Inszenierung der Terrororganisation betrachtet

 19.01.2025