Bezahlt
Nach dem öffentlichen Aufschrei über die Kosten der »Clinton-Rede« hat der Jewish National Fund (JNF) seine finanzielle Unterstützung dafür zurückgezogen. Der frühere US-Präsident Bill Clinton soll eine halbe Million US-Dollar erhalten, um auf einer Gala für Staatspräsident Schimon Peres zu sprechen, der im August seinen 90. Geburtstag feiert. Der JNF hatte das Geld zwar bereits überwiesen, doch das Peres Academic Center in Rehowot will die Summe nun anders aufbringen und zurückzahlen. Die Vereinigung der Freunde des Peres-Zentrums hat vor, ausländische Sponsoren aufzutreiben. Einen Tag nach der Gala beginnt die Präsidenten-Konferenz, an der auch Clinton teilnehmen wird.
Bestochen
Zum ersten Mal setzen Tierärzte des Safari-Zoos in Ramat Gan auf alternative Medizin. Der Sumatra-Tiger Pedang leidet seit einem Jahr an einer chronischen Ohrentzündung, alle konventionellen Behandlungen schlugen fehl. Nun bekommt das 14-jährige Tier pinkfarbene, vier Zentimeter lange Nadeln in die Ohren gepiekst. Die »ganzheitliche« Tiertherapeutin Mor Mosinzon wandte bereits zum dritten Mal Akupunktur bei dem Tiger an. Die Zooleitung erhofft sich mit der chinesischen Methode, dass das Immunsystem von Pedang gestärkt wird und sein Organismus die Antibiotika besser aufnehmen kann.
Beladen
Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom (MDA) warnt vor Spaziergängen in hohem Gras und in der Wüste. Denn in letzter Zeit werden immer mehr Menschen von Schlangen oder Skorpionen gebissen. Die Reptilien seien nach der Fastenperiode des Winters »mit Gift beladen« und hungrig. Immer öfter wird der Notarztwagen zu Opfern mit Bisswunden gerufen. Vor wenigen Tagen wurde ein 16-jähriges Mädchen in ernstem Zustand in ein Krankenhaus eingeliefert. Während die giftige Israel-Viper im ganzen Land zu finden ist, lebt der Großteil der gefährlichen Schlangen in der Negevwüste. MDA rät, in diesen Gegenden immer lange Hosen und geschlossene Schuhe zu tragen.
Bereist
Zum ersten Mal seit ihrer Alija ist die amtierende israelische Schönheitskönigin Yityish Titi Ajnaw in ihre einstige Heimat Äthiopien zurückgekehrt. Sie begleitete Mitglieder ihrer Großfamilie auf dem Weg nach Israel. Ajnaw, die mit zehn Jahren nach Netanya gezogen war, ließ die emotionale Erfahrung für Kanal 2 filmen. »Zurückzukommen ist sehr schwer«, sagte sie unter Tränen. »Ich bin hier aufgewachsen und habe doch meine Lieben zurückgelassen.« Viele Äthiopier begrüßten die 21-Jährige mit den Worten: »Willkommen, Miss Israel!«
Beglotzt
In den meisten Ländern sorgen sie für Schmunzeln, bei der israelischen Armee (IDF) jedoch eher für Stirnrunzeln. Die frivolen Fotos der leicht bekleideten Soldatinnen auf Facebook werden dieser Tage im Internet heiß diskutiert. Die britische »Sun« titelte »Gaza Strip« über den fast nackten Israelinnen. Die IDF indes meint, die Bilder von jungen Frauen, die ihr Hinterteil entblößen, in Spitzenunterwäsche und mit Maschinengewehren James Bond spielen, würden dem Image der Armee schaden. Dabei sieht es so aus, als würden gerade Fotos wie diese das Ansehen des israelischen Militärs menschlicher machen. Viele Kommentatoren im Internet fragen: »Wie kann ich mich einziehen lassen?« Die Armeeführung aber lacht nicht mit: Medien wie Facebook oder Twitter sind jetzt in den Kasernen tabu.
Beklagt
Die Zahl der HIV-Erkrankungen in Israel ist im vergangenen Jahr um acht Prozent gestiegen, beklagt das Gesundheitsministerium. 499 neue Fälle sind 2012 registriert worden. Der Virus, der AIDS verursacht, wurde zum größten Teil bei Menschen zwischen dem 31. und 40. Lebensjahr gefunden. Die Zahl der Neuinfektionen bei Homosexuellen ist indes zurückgegangen. Dafür steckten sich mehr hetero-sexuelle Menschen an. 60 der 499 Erkrankten waren Israelis, die aus afrikanischen Ländern zurückkehrten, in denen AIDS bereits zur Epidemie erklärt worden ist.
Beschenkt
Einen für jedes Kind. Computer gehören schon lange zum Lernstandard an Schulen und Universitäten. Doch privat können nicht alle Familien ihren Sprösslingen die digitale Welt zur Verfügung stellen. Die Initiative »Computer for Every Child« arbeitet seit Langem daran, das zu ändern. Bei der Verkündung der Neuigkeiten in Jerusalem war Premierminister Benjamin Netanjahu zugegen. Behinderte Kinder erhalten neben Laptops spezielle Kameras, mit denen sie kommunizieren können. Seit der Gründung sind 55.000 Computer an sozial Schwächere wie Beduinen, Ultraorthodoxe, Araber, Drusen oder Immigranten verteilt worden. »Wir wollen jedem Jungen und Mädchen dieselbe Chance geben. Es ist wundervoll, diese talentierten Kinder zu sehen, die damit einen Ansporn bekommen, in die Zukunft zu sehen«, so Netanjahu.