Noch vor einer Woche war Shlomit Levinson nach Berlin gereist, um für die Freilassung ihres Sohnes Shay zu kämpfen. Wie so viele Angehörige hatte sie gehofft, ihn bald in die Arme nehmen zu können. Doch Shay Levinson wurde am Sonntag von den israelischen Streitkräften (IDF) für tot erklärt. Die Armee glaubt, dass der 19-Jährige schon am 7. Oktober von Hamas-Terroristen ermordet und sein Leichnam in den Gazastreifen verschleppt wurde.
In seiner Erklärung beruft sich das zuständige Militär-Rabbinat auf neue Erkenntnisse. Shay Levinson hatte auch die deutsche Staatsbürgerschaft und diente als Oberfeldwebel (Staff Sergeant) bei der 7. Panzerbrigade in der Gegend um Nahal Oz, einem Kibbuz in direkter Nähe zum Gazastreifen. Er sei bei Gefechten mit der Hamas getötet worden.
Shlomit Levinson nannte ihren Sohn »Soldat der Hoffnung«. »Er hat immer an eine Koexistenz mit seinen arabischen Freunden geglaubt, besuchte eine multikulturelle Schule, hat in einem Team aus arabischen und jüdischen Israelis Volleyball gespielt«, wie sie vor wenigen Tagen bei einem Termin in der israelischen Botschaft in Berlin erzählte. Dort hoffte sie noch, dass die deutsche Regierung ihren Sohn aus den Händen der Hamas befreien könnte. »Heute ist Shay in Gaza, morgen könnte es Ihr Kind sein«, sagte die Mutter.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, drückte auf X sein Beleid aus: »Shay glaube an die friedliche Koexistenz, er war der einzige jüdische Spieler in einem arabischen Volleyball-Team. Möge die Erinnerung an diese wunderschöne junge Seele ein Segen sein.« ja