Israelische Archäologen haben in der Altstadt von Jerusalem einen seit 1700 Jahren verborgenen Teil der Westmauer und ein kleines römisches Theater entdeckt.
Das gaben Mitarbeiter der israelischen Antiquitätenbehörde bekannt. Die Grabungen, die unter dem Wilson-Bogen in der Nähe der Männersektion der Kotel, aber nicht unter dem Tempelberg durchgeführt wurden, dauerten bisher zwei Jahre und sollen sechs weitere Monate fortgeführt werden.
Alltagsleben Bei einer unterirdischen Pressekonferenz am Montag im Tunnelkomplex der Westmauer sagten die Archäologen Joe Uziel, Tehillah Lieberman und Avi Solomon, die Grabungen erlaubten ungeahnte Einblicke in das Alltagsleben von Jerusalem kurz nach der Eroberung der Stadt durch die Römer. Uziel nannte die Entdeckung der Theaterstruktur ein »echtes Drama«.
Laut einem Bericht der »Times of Israel« hatte der britische Geograf Charles William Wilson als erster Forscher vor etwa 150 Jahren ein solches Theater in der Nähe der Westummauerung des Jerusalemer Tempels gesucht. Der jüdische Historiker Josephus Flavius hatte ein solches Theater mit etwa 200 bis 300 Sitzplätzen in seinen Schriften erwähnt. Laut den Archäologen ist es das erste wiederentdeckte öffentliche römische Gebäude in Jerusalem. ag