In Israel haben Archäologen womöglich einen der ältesten Tempel der Region freigelegt. Der 5000 Jahre alte Fund in der Schefela-Ebene zwischen Tel Aviv und Jerusalem gebe Einblicke in die Anfänge der Verstädterung in Israel, heißt es in einer Mitteilung der israelischen Antikenbehörde (Dienstag). Erstmals entdeckt wurde die antike Siedlung Hurvat Husham beim heutigen Bet Schemesch im Zuge von Erschließungsarbeiten für ein Industriegebiet.
Die Forscher legten demnach ein öffentliches Gebäude frei, das als Kultstätte gedient haben könnte. Größe, Gestaltung und weitere Merkmale des Gebäudes deuteten darauf hin, dass es sich vielleicht um einen Tempel handele, so die Grabungsleiter. Demnach wäre es einer der frühesten je gefundenen Tempel im jüdischen Tiefland.
Spuren einer Zeit im Umbruch
Neben dem Gebäude wurde laut Mitteilung eine Struktur aus stehenden Steinen gefunden, bei der es sich nach Einschätzung der Forscher um einen zeitlich früheren offenen Kultbereich handelt. Die Stätte offenbare damit »einige der ersten Merkmale des Übergangs vom Dorfleben zum städtischen Leben« in der frühen Bronzezeit.
In dieser Zeit hätten sich der Lebensstil und die Weltanschauung der Bewohner der Region stark verändert. Mit dem Anstieg der Bevölkerung habe sich dabei eine hierarchische Gesellschaft entwickelt. Neben der Verstädterung und dem Bau öffentlicher Gebäude seien eine einsetzende Standardisierung und intensiverer Handel mit Nachbarregionen Merkmal der Zeit. kna