Beitar Jeruschalajim

Arabisches Investment auf Eis

Beitar ist eine der erfolgreichsten Mannschaften im israelischen Fußball, machte aber auch schon mit Rassismus Schlagzeilen. Foto: Flash 90

Die Pläne eines Investors aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die Hälfte der Anteile des israelischen Fußball-Erstligisten Beitar Jeruschalajim zu erwerben, sind vorerst gestoppt worden. Das teilte der Verein am Donnerstag mit. Zuvor war das Finanzgebaren von Scheich Hamad bin Khalifa Al Nahyan, einem Mitglied der Herrscherfamilie Abu Dhabis, in Israel kontrovers diskutiert worden.

UNSTIMMIGKEITEN Der Kauf der Anteile war im Dezember, nur wenige Wochen nach einem Friedensabkommen zwischen Israel und den Emiraten, bekannt gegeben worden. Beitar Jeruschalajim hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit seinen Fans negative Schlagzeilen gemacht, die durch rassistische Tiraden aufgefallen waren. Außerdem hatte der Verein sich lange geweigert, einen arabischen Spieler in seinem Kader zu haben.

Bin Khalifa hat geplant, in den nächsten zehn Jahren rund 300 Millionen Schekel (rund 76 Millionen Euro) in den Verein zu investieren. Allerdings hat eine vom israelischen Fußballverband in Auftrag gegebene Prüfung seiner Finanzen nun offenbar finanzielle Unstimmigkeiten ergeben. Beitar Jeruschalajim bestätigte in einer Erklärung, dass der Verband, welcher den Verkauf der Anteile an Beitar genehmigen muss, zunächst weitere Dokumente angefordert hat.

MAKEL Der momentane Klubbesitzer, Moshe Chogeg, habe geplant, in die Emirate zu fliegen, um sich mit dem Scheich zu beraten, das Vorhaben wegen der Schließung des Flughafens Ben Gurion aber nicht realisieren können. Man werde nun einen neuen Antrag ausarbeiten und einreichen. Berichte, dass das Geschäft nicht zustande kommen werde, seien aber falsch, so der Verein in der Erklärung.

Chogeg, der Millionen von Dollar mit Kryptowährungen verdient hat, sagte der Nachrichtenagentur »Associated Press« Ende letzten Jahres, er hoffe, mit dem Investment des Scheichs den Makel des Rassismus von der Mannschaft zu entfernen und sie gleichzeitig mit einer vielfältigen Aufstellung noch stärker zu machen. Offenbar gab es aber Widerstand gegen die Pläne vonseiten einiger einflussreicher Beitar-Fans. mth

Grausamer Psychoterror

Hamas zwang Geiseln, Freilassung anderer Geiseln zuzusehen

Eviatar David und Guy Gilboa-Dalal saßen in einem Auto nahe der Bühne

 23.02.2025

Abkommen

Israel verschiebt Freilassung palästinensischer Häftlinge

Erst müsse die Hamas versichern, die Geiseln nicht mehr öffentlich zu demütigen, so Ministerpräsident Netanjahu

von Lars Nicolaysen  23.02.2025

Geiselbefreiung

Omer, Tal, Eliya, Omer, Avera und Hisham sind frei!

Sechs israelische Männer wurden am Samstagmorgen aus der Gefangenschaft der Hamas in Gaza freigelassen

von Sabine Brandes  22.02.2025

Abkommen

Dies sind die sechs freigelassenen Geiseln

Tal Shoham, Omer Wenkert, Omer Shem Tov, Eliya Cohen, Avera Mengistu und Hisham al-Sayed sind in Freiheit

von Sabine Brandes  22.02.2025

Geiseldeal

Leichnam von Shiri Bibas nach Israel überstellt

Nachdem die Hamas erst einen anderen Leichnam übergeben hatte, überstellte sie am Freitag die Leiche von Shiri Bibas. Ihre Identität wurde von Forensikern bestätigt

 22.02.2025

Gaza

Hoffnung nur ohne Hamas

Der Friedensaktivist Hamza Howidy ist im August 2023 aus dem Gazastreifen geflohen. Er fürchtet, dass das aktuelle Abkommen nichts an den dortigen Zuständen ändern wird

von Hamza Howidy  21.02.2025

Zynische Show

Wo ist Shiri Bibas? Hamas spricht von einem möglichen »Irrtum«

Für Samstag ist die Freilassung der sechs weiteren Geiseln angekündigt

 21.02.2025

Israel

Internationale Reaktionen: Fassungslosigkeit angesichts Grausamkeit der Hamas

Das grausame Verhalten der Hamas im Fall von Shiri Bibas und bei der Übergabe der Leichen sorgt weltweit für Empörung

von Sophie Albers Ben Chamo  21.02.2025 Aktualisiert

Interview

Haben Sie genug für Israel und für Juden in Deutschland getan, Herr Bundeskanzler?

Olaf Scholz (SPD) über die deutsche Staatsräson, seine Grünen-Koalitionspartner und die Bilanz der Ampel-Regierung bei jüdischen Themen

von Mascha Malburg, Philipp Peyman Engel  21.02.2025