Tabgha

Anschlag aufgeklärt

Vor Gericht: zwei Angeklagte, die im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Brotvermehrungskirche stehen sollen Foto: Flash 90

Israelische Anhänger einer radikalen Siedler-Gruppierung sind angeklagt, den Brandanschlag auf das deutsche Benediktinerkloster und die Brotvermehrungskirche in Tabgha am Kinneret am 18. Juni begangen zu haben.

Wie die israelische Polizei und der Geheimdienst Schin Bet mitteilten, wurden fünf jüdische Jugendliche und junge Erwachsene in Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Am Mittwoch wurden zwei der Verdächtigen offiziell angeklagt. Gegen drei weitere wird noch ermittelt.

Hügeljugend Vier der fünf Festgenommenen leben im israelischen Kernland. Alle fünf sollen zur sogenannten Hügeljugend jüdischer Siedler im Westjordanland gehören, teilweise in Siedlungs-Außenposten gelebt und eine eigene extremistische Gruppe gebildet haben.

Einige der Mitglieder waren laut Polizeiangaben in »Pricetag«-Anschläge gegen Araber in Ost-Jerusalem und im Westjordanland verwickelt und sollen schon früher zu Angriffen auf christliche Einrichtungen in Israel aufgerufen haben. Die Gruppe soll auch versucht haben, den Besuch von Papst Franziskus im Mai 2014 in Israel zu stören.

Die Mitteilung des Schin Bet und der Polizei zitierte aus einem Online-Eintrag des Anführers der Gruppe. Dort hieß es wörtlich: »Nur wer Götzendienst ablehnt, gegen das Christentum kämpft und danach strebt, Kirchen aus dem Heiligen Land zu verbannen, nur der darf sich Jude nennen.«

Aufräumarbeiten In Tabgha schreiten nach Angaben des Klosters unterdessen die Aufräumarbeiten voran. Wie die Webseite domradio.de berichtete, seien Asche und Schutt sowie die verbrannten Teile des Dachs entfernt worden und die Klosterkirche inzwischen wieder für Pilger zugänglich.

Zwei Personen mussten nach dem Anschlag am 18. Juni wegen Rauchvergiftung behandelt werden. Auf eine Wand des Klosters war auf Hebräisch ein Zitat aus dem täglichen Alejnu-Gebet geschmiert worden: »Falsche Götzenbilder müssen zerschlagen werden«. Der Zentralrat der Juden in Deutschland sowie die Orthodoxe und die Allgemeine Rabbinerkonferenz hatten den Anschlag scharf verurteilt.

Die Brotvermehrungskirche in Tabgha erinnert nach christlicher Tradition an ein biblisches Wunder: Laut dem Neuen Testament soll Jesus an dieser Stelle 5000 Menschen mit zwei Fischen und einem Brot satt gemacht haben.

Geiseln

500 Tage

Sagui Dekel-Chen, Iair Horn und Sasha Trupanov sind frei. Von jenen, die in den Tunneln zurückgeblieben sind, gibt es erste Lebenszeichen – und Freigelassene schließen sich den Protesten in Israel an

von Sabine Brandes  24.02.2025

Gazastreifen

Hamas fordert Freilassung palästinensischer Häftlinge

Israel will die Insassen erst freilassen, wenn die Terroristen versichern, den Geiseln keine demütigenden Zeremonien mehr aufzuzwingen

 24.02.2025

Israel

Beisetzung der Bibas-Familie am Mittwoch

Die Leichen von Shiri Bibas und ihren kleinen Söhnen Kfir und Ariel sollen ihre letzte Ruhe finden – Monate nachdem sie von palästinensischen Terroristen ermordet wurden

 24.02.2025

Meinung

Was gehen uns Israel und die Geiseln an?!

Es ist bezeichnend, dass weder in der »Elefantenrunde« noch in den anderen großen Sendungen zur Wahl Israel und der dramatisch gestiegene Judenhass ein Thema waren

von Maria Ossowski  24.02.2025

Interview

»Der Druck auf Katar ist entscheidend«

Der Sohn von Yael Adar wurde am 7. Oktober ermordet. Im Interview spricht sie über den Kampf für die Übergabe seines Leichnams und den Zusammenhalt zwischen Angehörigen-Familien

von Chris Schinke  24.02.2025

Nahost

Angehörige: Geiseln wurden misshandelt

Am Wochenende kamen weitere Israelis nach über 500 Tagen in den Händen der Hamas frei. Sie berichten von einer grausamen Behandlung in Geiselhaft

von Jan-Uwe Ronneburger  24.02.2025

Nahost

Israel macht Druck im Nahost-Konflikt

Benjamin Netanjahu droht der Terrororganisation Hamas: Man sei »jederzeit bereit, zu intensiven Kampfhandlungen zurückzukehren«

von Lars Nicolaysen  24.02.2025

Geiseln

»Er ist gebrochen«

Sechs Männer kamen am Samstag aus der Gefangenschaft der Hamas zurück. Jetzt teilen sie erste Erlebnisse

von Sabine Brandes  23.02.2025

Nahost

Bundesregierung hat mehr als 140 Ortshelfer aus Gaza aufgenommen

Darüber hinaus half das Auswärtige Amt 180 Palästinensern und ihren Angehörigen bei der Ausreise nach Ägypten

 23.02.2025