Wegen der Korruptionsvorwürfe gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beginnt am Mittwoch eine Anhörung durch den Generalstaatsanwalt. Nach der Parlamentswahl vor zwei Wochen bemüht sich Netanjahu unterdessen um die Bildung einer neuen Regierung.
Der Regierungschef selbst werde zu der Anhörung nicht erscheinen, sondern von seinen Anwälten vertreten, teilte ein Sprecher des Generalstaatsanwaltes mit.
GESCHENKE Netanjahu wird Bestechlichkeit sowie Betrug und Untreue vorgeworfen. Es geht in den drei Fällen um den Verdacht der Beeinflussung von Medien und teure Geschenke befreundeter Milliardäre. Netanjahu hat alle Vorwürfe zurückgewiesen.
Netanjahu wird Bestechlichkeit sowie Betrug und Untreue vorgeworfen. Die Vorwürfe weist er zurück.
Bei der Parlamentswahl vor zwei Wochen war das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Ex-Militärchef Benny Gantz mit 33 Mandaten stärkste Kraft geworden. Netanjahus rechtskonservativer Likud kam nur auf 32 Mandate. Präsident Reuven Rivlin gab allerdings Netanjahu den Auftrag zur Regierungsbildung, weil dieser 55 Empfehlungen von Abgeordneten für das Amt des Ministerpräsidenten hatte - Gantz dagegen nur 54.
REGIERUNG Netanjahu hat nun zunächst bis zum 23. Oktober Zeit, eine Regierung zu bilden. Seine Chancen dafür werden allerdings als gering eingeschätzt.
Gantz hatte vergangene Woche erneut betont, seine Partei werde nicht in einer Regierung sitzen, »deren Vorsitzender sich einer schwerwiegenden Anklage stellen muss«. Nach Medienberichten wollten sich Netanjahu und Gantz am Mittwoch erneut zu Gesprächen treffen. dpa