In Tel Aviv ist am Dienstagabend Raketenalarm ausgelöst worden. Im Stadtzentrum waren mehrere Explosionen zu hören. Medienberichten zufolge wurden zahlreiche Geschosse aus dem Gazastreifen vom Raketenabwehrsystem »Iron Dome« abgefangen. Die islamistische Hamas erklärte noch am Abend, 130 Raketen aus dem Gazastreifen nach Tel Aviv und Zentralisrael abgefeuert zu haben.
Ein Autobus in Holon im Süden von Tel Aviv ist nach einem Raketeneinschlag in Flammen aufgegangen, nach Angaben der Polizei sollen sich darin keine Fahrgäste befunden haben.
Bei Einschlägen in Holon und Givataim soll es Verletzte gegeben haben, in Rischon LeZion soll eine Frau ums Leben gekommen sein. Bei Raketenangriffen auf die Stadt Lod ist ein Mann mit seiner Tochter getötet worden. Zudem soll Alarm auch in der Nähe des Flughafens Ben Gurion zu hören gewesen sein. Der Flugverkehr wurde kurzfristig unterbrochen.
Bei einem der Raketenangriffe wurde zudem eine wichtige Ölpipeline im Süden Israels getroffen. Fernsehbilder zeigten einen großen Behälter, der in Flammen aufging. Die Leitung verläuft zwischen den Städten Aschkelon und Eilat.
Unterdessen weiten sich Unruhen in arabischen Dörfern oder Stadtvierteln aus. Aus Lod berichten Medien, dass eine Synagoge in Brand gesetzt wurde, aus Akko, dass das bekannte Fischrestaurant »Uri Buri« am späten Abend in Feuer stand.
»Es wird Zeit brauchen, aber wir werden den Bürgern Israels die Sicherheit zurückbringen.«
Israels Premier Benjamin Netanjahu
Israels Premier Benjamin Netanjahu sagte am Dienstagabend, die palästinensischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad würden einen hohen Preis für die jüngsten Angriffe auf Israel bezahlen. »Diese Operation wird Zeit brauchen, aber wir werden den Bürgern Israels die Sicherheit zurückbringen.«
Generalstabschef Aviv Kochavi erklärte, Israel sei bereit, die Militäroperation »Wächter der Mauern« notfalls auszuweiten. Israels Armee habe seit Montag »bereits 500 Ziele im Gazastreifen angegriffen und Dutzende Terroristen getötet«, sagte er. Man sei fest entschlossen, den gegen den jüdischen Staat gerichteten Gruppierungen einen harten Schlag zu versetzen.
Israel hatte zuvor ein Gebäude mit Büros von führenden Mitgliedern der Hamas und Sprechern der islamistischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen zerstört, um seine Bürger zu schützen und um weitere Angriffe der Terrororganisation zu unterbinden.
Die Anwohner des mehrgeschossigen Gebäudes wurden vor dem Angriff von den israelischen Streitkräften gewarnt und angehalten, das Haus zu verlassen, wie Augenzeugen am Dienstagabend berichteten.
Palästinensische Terroristen hatten nach Angaben der israelischen Armee innerhalb eines Tages rund 480 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Dabei wurden Wohnhäuser, Schulen und andere zivile Ziele getroffen, zwei Menschen kamen in Aschkelon ums Leben. dpa/ja