Jerusalem

Aktivisten ziehen vor Obersten Gerichtshof

Proteste vor der Residenz des Premiers in Jerusalem. Foto: Flash90

Nach dem Verbot von Demonstrationen durch die israelische Regierung während des Lockdowns haben Aktivisten jetzt vor den Obersten Gerichtshof eine Petition eingereicht, um dagegen vorzugehen.

Die neue Gesetzgebung ermöglicht es der Regierung, während der Corona-Pandemie die Bewegungsfreiheit der Demonstranten so weit einzuschränken, dass sie lediglich in einem Umkreis von einem Kilometer von ihrem Zuhause und in Gruppen bis zu 20 Personen protestieren dürfen.

NOTFALL Die Endversion entsprechend des »Coronavirus-Notfalls«, wie die Regierung es tituliert, ermöglicht es, »Proteste, Gebete und religiöse Zeremonien für eine Woche einzuschränken, mit einer möglichen Verlängerung von weiteren zwei Wochen, so der Notfall noch existiert«.

Zuvor hatte es tagelange Debatten im Parlament gegeben. Oppositionspolitiker und Minister der Koalitionspartei Blau-Weiß werfen Premier Benjamin Netanjahu vor, die Proteste, die sich gegen ihn richten, aus politischen Gründen unterbinden zu wollen. Eli Avidar von Israel Beiteinu nannte das Gesetz »eine Attacke auf Israels Bürger. Niemand kann uns mehr ›einzige Demokratie im Nahen Osten‹ nennen. Wir sind eine Diktatur geworden«.

»Gesundheitsbedenken können nicht die Grundlage sein, ein fundamentales Recht in einer Demokratie einzuschränken.«

Bürgerrechtsbewegung für eine Qualitätsregierung

RÜCKTRITT Seit Monaten protestieren teils mehrere zehntausend Israelis regelmäßig jeden Samstagabend vor der Residenz des Ministerpräsidenten in der Balfour-Straße in Jerusalem und in anderen Teilen des Landes und fordern seinen Rücktritt wegen Korruption. Zunehmend sprechen sich viele Demonstranten auch gegen die Politik während der Pandemie aus. Netanjahu ist in drei Fällen wegen Korruption angeklagt. Der Prozess soll in einigen Monaten fortgeführt werden.

Die »Bürgerrechtsbewegung für eine Qualitätsregierung« hat die Petition eingereicht und hofft, dass das Oberste Gericht das Gesetz kippen wird. »Gesundheitsbedenken können nicht die Grundlage sein, ein fundamentales Recht in einer Demokratie einzuschränken«, argumentiert die Gruppe.

Israel

Yosef-Haim Ohana soll am Leben sein

Unklar ist der gesundheitliche Zustand des Barkeepers aus Kiryat Malachi

 12.02.2025

Jerusalem/Gaza

Netanjahu stellt Hamas ein Ultimatum: Geiselfreilassung oder Krieg

Die fragile Waffenruhe in Gaza steht auf der Kippe. Nach US-Präsident Trump droht auch die israelische Regierung der Hamas: Werden keine weiteren Geiseln freigelassen, sprechen wieder die Waffen

 12.02.2025

Madrid

Der Likud bandelt mit den »Patrioten für Europa« an

Die Netanjahu-Partei erhält bei der rechten europäischen Sammlungsbewegung Beobachterstatus, FPÖ-Chef Kickl jubelt über das Ende der »internationalen Isolation«

von Michael Thaidigsmann  11.02.2025

Vor 70 Jahren

El-Al-Flug 402: Abschuss über Petrich

Die Luftwaffe im damals kommunistischen Bulgarien holte den Passagierflug vom Himmel. 51 Passagiere und 7 Crewmitglieder starben

von Imanuel Marcus  11.02.2025

Israel/Gaza

Gali und Ziv Berman offenbar am Leben, Shlomo Mansour wurde ermordet

Die Kibbuzim dieser Geiseln erhielten Informationen über das Schicksal ihrer Bewohner auf unbekannten Wegen. In einem Fall ist es eine gute Nachricht, im anderen Fall ist sie traurig

von Imanuel Marcus  11.02.2025

Washington D.C./Gaza/Jerusalem

Trump setzt Hamas Ultimatum - und droht palästinensischen Terroristen mit »Hölle« auf Erden

Die Waffenruhe im Gazastreifen bröckelt, die palästinensische Terrororganisation Hamas will vorerst keine Geiseln mehr freilassen. Der US-Präsident macht Druck

 11.02.2025

Westjordanland

Medienberichte: Abbas stoppt Terror-Renten

Seit Jahren hatten westliche Länder darauf gedrängt, die Zahlungen einzustellen, jetzt hat der Palästinenserpräsident gehandelt – wohl als Geste des guten Willens gegenüber US-Präsident Trump

 10.02.2025

Gaza-Geisel

Der traurigste Geburtstag der Welt

Alon Ohel, der junge israelische Klavierspieler, ist in der Gewalt der Hamas 24 Jahre alt geworden

von Sabine Brandes  10.02.2025

Gaza

Hamas will Geisel-Freilassung aufschieben

Israels Verteidigungsminister Katz wertet den Schritt der Terrororganisation als »eindeutigen Verstoß gegen die Waffenruhe«

 10.02.2025 Aktualisiert